Immer wieder müssen wir uns daran erinnern, dass von nichts nichts kommt. Diese Redewendung kann man logisch nachvollziehen. Ebenfalls logisch nachvollziehbar ist die Aussage, dass eine bestimmte Wirkung auch eine Ursache haben muss. Beides ist nicht nur im physikalischen Bereich wahr, sondern auch im geistlichen. Von nichts kommt nichts – keine Wirkung ohne Ursache.
In der Einleitung zu seinem Buch „Den Preis im Gebet bezahlen“, schreibt Stuart Robinson:
1952 wurde Einstein von einem Doktoranden der Princeton-Universität gefragt, was in der Welt denn noch für eine originelle Doktorarbeit (Dissertationsforschung) übrig sei, worauf Einstein erwiderte: „Finde etwas über das Gebet heraus.“
Im Alter von 85 Jahren sagte der englische Prediger Sidlow Baxter: „In den mehr als 60 Jahren meines Dienstes habe ich nur drei Gemeinden geleitet. In jeder einzelnen hatten wir Erweckung. Und nicht eine davon war das Ergebnis meiner Predigten, sondern sie kamen als Ergebnis davon, dass die Gemeindemitglieder in ein Bündnis eingetreten waren, solange zu beten, bis die Erweckung kommen würde. Und sie kam ... jedes Mal“ (Willhite 1988: 111).
Richard Halverson, Kaplan des amerikanischen Senates, stellte fest, dass wir keine wirklichen Alternativen als die des Gebets haben. Er sagte: „Du kannst bis zur Erschöpfung organisieren. Du kannst planen, vorprogrammieren und subventionieren. Aber wenn Du nachlässt zu beten, ist alles Zeitvergeudung. Gebet steht nicht zur Auswahl. Es ist zwingend. Nicht zu beten heisst, Gott nicht zu gehorchen“ (Bryant 1984:39).
Roy Pointer kam nach umfassenden Untersuchungen in den Baptisten-Gemeinden von Großbritannien zu der Schlussfolgerung, dass überall, wo es positives Wachstum gab, auch ein sich wiederholender Faktor war: Sie waren alle betende Gemeinden.
In Larry Leas Gemeinde, Church on the Rock in Rockwell, Texas, USA, war ein Wachstum von 13 Mitgliedern im Jahre 1980 auf 11.000 Mitglieder im Jahre 1988 zu verzeichnen. Als er über dieses erstaunliche Wachstum gefragt wurde, sagte er: „Ich fing keine Gemeinde an, ich fing mit einem Gebetstreffen an.“ Als David Shibley, der für das Gebet in der Gemeinde verantwortlich ist, nach dem Geheimnis der Gemeinde gefragt wurde, sagte er: „Das evangelistische Programm unserer Gemeinde ist das tägliche Gebetstreffen. Jeden Morgen, von Montag bis Freitag, treffen wir uns um 5 Uhr, um zu beten. Wenn wir sehen, dass die Ernte der Bekehrungen für länger als eine Woche rückläufig ist, betrachten wir das als geistlichen Rotalarm und suchen den Herrn“ (Shibley 1985: 7).
In Korea ist die Gemeinde von fast null auf 50 % der gesamten Bevölkerung alleine in diesem Jahrhundert angewachsen. Pastor Paul Yonggi Cho schreibt die Bekehrungsrate von 12.000 Menschen pro Monat in seiner Gemeinde hauptsächlich dem unaufhörlichem Gebet zu.
In Korea ist es für die Gemeindemitglieder normal, früh ins Bett zu gehen, so dass sie um 4 Uhr früh aufstehen können, um am gemeinsamen Gebet teilzunehmen. Für sie ist es normal, die Freitagnächte durchzubeten. Auch ist es normal, wegzugehen, um sich zum Gebet zurückzuziehen. Cho sagt, dass jede Gemeinde diese Art phänomenalen Wachstums haben kann, wenn sie da zu bereit ist, den Preis zu zahlen – zu beten und zu gehorchen.
Cho wurde einmal von einem ansässigen Pastor gefragt, wie es sein kann, dass Chos Gemeinde eine Mitgliederzahl von 750.000 hat und seine nur 3.000, obwohl er besser ausgebildet ist, bessere Predigten predigt und sogar eine ausländische Frau hat? Cho erkundigte sich: „Wie viel betest Du?“ Der Pastor sagte: „Dreißig Minuten am Tag.“ Worauf Cho erwiderte: „Da hast Du Deine Antwort. Ich bete zwischen drei und fünf Stunden am Tag.“
Eine Umfrage in den USA hat ergeben, dass Pastoren durchschnittlich 22 Minuten am Tag beten. In den Hauptkirchen ist es sogar noch weniger. In Japan beten sie 44 Minuten am Tag, Korea 90 Minuten am Tag und in China 120 Minuten am Tag. Es ist nicht überraschend, dass die Wachstumsraten der Gemeinden in diesen Ländern direkt im Verhältnis zu der Menge von Zeit, die die Pastoren im Gebet verbringen, stehen.*
Dass die Bibel die Last des Gebets nicht allein auf die Schultern von Pastoren und Evangelisten legt, weiß jeder Bibelleser. Dass jeder Mose einen Aaron und einen Hur braucht, damit Josua im Kampf siegt, weiß auch jeder, der ein paar Geschichten aus dem Alten Testament kennt. Lasst uns das Gebet mit Freuden tun, alleine und gemeinsam.
* Quelle: Stuart Robinson – Den Preis im Gebet bezahlen – Einleitung zum Buch: S 1+2;
© Stuart Robinson – Den Preis im Gebet bezahlen
Dienstag, 20. Mai 2014
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