„Einer der größten Nutzen von Twitter und Facebook wird darin bestehen, am Jüngsten Tag zu beweisen, dass die Gebetslosigkeit nicht auf Zeitmangel zurückzuführen ist.“ (John Piper)

Donnerstag, 22. Mai 2014

Mist!

Es passiert immer wieder! Fast täglich! Ich kann es nicht immer erklären, obwohl ich gut klingende Gründe nennen könnte. (Ich bin um Ausreden eigentlich nie verlegen.) Und so geschah es auch heute wieder.

Morgens stelle ich meinen Computer an, erledige Email, stelle die tägliche Andacht in Facebook ein und lese den am Tag zuvor eingestellten Artikel noch einmal durch. Und dann entdecke ich es: hier fehlt ein Komma, hier sollte etwas mit einem Großbuchstaben beginnen, hier fehlt ein Wort, hier findet sich ein markanter Ausdrucksfehler – tja, und gestern war ein Url mitten in einem Abschnitt, wo er gar nicht hingehörte.

Obwohl die Fehler alle am Abend zuvor gemacht wurden ... und obwohl der Artikel mindestens einmal Probe gelesen wurde, findet sich doch (fast) immer irgendwelcher Mist im Text, der da nicht hingehört.

Meine nächste Quelle ist dann die Leserquote des betreffenden Artikels. „Wie viele Leser haben den Mist entdeckt, bevor ich ihn entdeckt und korrigiert habe?“  Manchmal sind es 15 oder 16, gestern morgen waren es 60 Leser. Uff!  Was denken die Leute? Wird es sie stören? Lenkt es ab vom Inhalt.

Und dann fällt mir noch etwas auf. Gottes Wort sagt uns in 2 Kor. 3:2:
Unser Brief seid ihr, eingeschrieben in unsere Herzen,
 erkannt und gelesen von allen Menschen;  
 Es ist ja offenbar, daß ihr ein Brief des Christus seid,
durch unseren Dienst ausgefertigt, geschrieben nicht mit Tinte,
sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes, 
nicht auf steinerne Tafeln,
sondern auf fleischerne Tafeln des Herzens.“

Auch mein – auch unser Leben ist ein Brief, und zumindest von meinem Leben muss ich bekennen: da sind viele Fehler drin. Nicht, dass ich die Fehler machen möchte oder sie mir egal wären. Manchmal sind sie Folge von geistlicher oder körperlicher Müdigkeit. Manchmal sind es Ausdrucksfehler, wo ich nicht den richtigen Ton treffe. Ein andermal sollte etwas groß geschrieben sein in meinem Leben, was aber recht klein geschrieben wurde. Und dann wieder findet sich irgendein Mist mitten in einem Lebensabschnitt, wo er gar nicht hingehört.

Wenn mir dann der ganze Mist in meinem Leben auffällt, dann bin ich schnell besorgt. „Wie viele „Leser“ haben den Mist entdeckt, der sich da in diesem „Brief Gottes“ an sie findet?“ Was denken die Leute? Wird es sie stören? Von Jesus ablenken?

Und schließlich komme ich zu der Erkenntnis, dass Gott damit zurecht kommt, dass ich ein Brief mit Klecksen und Eselsohren bin. Trotzdem sagt die Bibel, dass wir Sein Brief sein dürfen. Natürlich sollen wir Fehler, die gemacht wurden, dem Herrn bringen. Natürlich sollen Fehler nicht gleichgültig wiederholt – oder andere Briefecken verknickt und verknüllt werden.

Gleichzeitig aber dürfen wir getrost sein, dass der allmächtige Gott auch durch verknickte und verkleckste Briefe reden kann. Ausschlaggebend ist nicht, wie verkleckst und verbeult wir sind. Ausschlaggebend ist, dass wir Jesus die Generalvollmacht geben, uns als Sein Brief dahin zu senden, wo Er durch uns reden will, und dass wir sensibel und korrigierbar bleiben für das Wirken Seines Geistes in unserem Leben.

Der Herr segne Dich!

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