Morgens stelle
ich meinen Computer an, erledige Email, stelle die tägliche Andacht in Facebook
ein und lese den am Tag zuvor eingestellten Artikel noch einmal durch. Und dann
entdecke ich es: hier fehlt ein Komma, hier sollte etwas mit einem
Großbuchstaben beginnen, hier fehlt ein Wort, hier findet sich ein markanter
Ausdrucksfehler – tja, und gestern war ein Url mitten in einem Abschnitt, wo er
gar nicht hingehörte.
Obwohl die Fehler
alle am Abend zuvor gemacht wurden ... und obwohl der Artikel mindestens einmal
Probe gelesen wurde, findet sich doch (fast) immer irgendwelcher Mist im Text,
der da nicht hingehört.
Meine nächste
Quelle ist dann die Leserquote des betreffenden Artikels. „Wie viele Leser
haben den Mist entdeckt, bevor ich ihn entdeckt und korrigiert habe?“ Manchmal sind es 15 oder 16, gestern morgen
waren es 60 Leser. Uff! Was denken die
Leute? Wird es sie stören? Lenkt es ab vom Inhalt.
Und dann fällt
mir noch etwas auf. Gottes Wort sagt uns in 2 Kor. 3:2:
“Unser Brief seid ihr, eingeschrieben in
unsere Herzen,
erkannt und gelesen von allen Menschen;
Es ist ja offenbar, daß ihr ein Brief des
Christus seid,
durch unseren Dienst ausgefertigt, geschrieben
nicht mit Tinte,
sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes,
nicht
auf steinerne Tafeln,
sondern auf fleischerne Tafeln des Herzens.“
Auch mein – auch
unser Leben ist ein Brief, und zumindest von meinem Leben muss ich bekennen: da
sind viele Fehler drin. Nicht, dass ich die Fehler machen möchte oder sie mir
egal wären. Manchmal sind sie Folge von geistlicher oder körperlicher
Müdigkeit. Manchmal sind es Ausdrucksfehler, wo ich nicht den richtigen Ton
treffe. Ein andermal sollte etwas groß geschrieben sein in meinem Leben, was
aber recht klein geschrieben wurde. Und dann wieder findet sich irgendein Mist
mitten in einem Lebensabschnitt, wo er gar nicht hingehört.
Wenn mir dann der
ganze Mist in meinem Leben auffällt, dann bin ich schnell besorgt. „Wie
viele „Leser“ haben den Mist entdeckt, der sich da in diesem „Brief Gottes“ an
sie findet?“ Was denken die Leute? Wird es sie stören? Von Jesus ablenken?
Und schließlich
komme ich zu der Erkenntnis, dass Gott damit zurecht kommt, dass ich ein Brief
mit Klecksen und Eselsohren bin. Trotzdem sagt die Bibel, dass wir Sein Brief
sein dürfen. Natürlich sollen wir Fehler, die gemacht wurden, dem Herrn
bringen. Natürlich sollen Fehler nicht gleichgültig wiederholt – oder andere
Briefecken verknickt und verknüllt werden.
Gleichzeitig aber
dürfen wir getrost sein, dass der allmächtige Gott auch durch verknickte und
verkleckste Briefe reden kann. Ausschlaggebend ist nicht, wie verkleckst und
verbeult wir sind. Ausschlaggebend ist, dass wir Jesus die Generalvollmacht
geben, uns als Sein Brief dahin zu senden, wo Er durch uns reden will, und dass
wir sensibel und korrigierbar bleiben für das Wirken Seines Geistes in unserem
Leben.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Kommentare, die nur Werbung zum Inhalt haben oder zu Werbezwecken verlinkt sind, werden gelöscht!
Sie haben die Möglichkeit, anonym zu kommentieren. Dann wird Ihr Name nicht unter Ihrem Kommntar erscheinen. Mit dem Absenden Ihres Kommentars wird Ihre IP-Adresse allerdings im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert. Natürlich werden keinerlei Daten veröffentlicht oder weitergegeben, es sei denn, Sie treffen diese Wahl selbst, indem Sie nicht anonym kommentieren.