Später bringt er
seinen Brüdern Essen an die Kriegsfront, an der sich jeder vor dem Riesen
Goliath in die Hosen macht – und wird angemotzt. Er regt sich über die
Gottlosigkeit des Philisters auf und will ihn bekämpfen. Kriegsmann ist er
nicht und sich in einer Rüstung bewegen kann er sich auch nicht. Aber er
besiegt Goliath trotzdem.
Dann wird er
Musiktherapeut an Sauls Hof. Immer wieder hilft er Saul durch sein Harfenspiel
hinweg über Zeiten der Depression und der okkulten Belastungen. König Saul
versucht mehrmals ihn umzubringen. David respektiert und achtet den König
trotzdem.
Irgendwann muss er
flüchten. Es geht nicht mehr. Sein Leben fortan ist ein Leben auf der Flucht
vor Saul und seinen Schergen. Gott überlieferte David nie in Sauls Hände, aber
Er überlieferte Saul mehr als einmal in Davids Hände. David verschonte ihn
trotzdem.
Irgendwann musste
David ins philistäische Ausland fliehen. Ihm wurde eine Stadt zugewiesen, in
der er mit seiner Eskorte von mehreren hundert Männer mit Familien wohnen
konnte. David verstand sich ganz gut mit dem Philisterkönig und wollte ihn
eines Tages sogar im Krieg gegen Israel unterstützen. Da spielten aber die Heerführer
der Philister nicht mit. David musste frustriert und verärgert mit all seinen bewaffneten
Nachfolgern zurück in seine Stadt – und die war überfallen, verbrannt und alle
Frauen und Kinder entführt worden. Das war genug! Jetzt reichte es –
zumindest für Davids raues Gefolge. Auch ihr Besitz war geraubt, verbrannt und
ihre Familien weg. Steine mussten her. In 1 Samuel 30:6 heißt es:
„David war sehr bedrängt, denn das Volk
wollte ihn steinigen,
weil die Seele des ganzen Volks erbittert war,
jeder wegen seiner Söhne und wegen seiner Töchter.“
Zuvor heißt es, dass alle weinten, bis sie nicht mehr weinen
konnten. Diese z.T. harten Männer waren fix und alle. Dann richtete sich
ihr Hass gegen ihren Anführer. Auch der trauerte, war entsetzt und zunächst
ratlos. Eine Welt war zusammengebrochen. Eigentlich war er zum König gesalbt –
aber der Thron war besetzt. Eigentlich hätte er Saul am Hof dienen sollen – aber
jetzt musste er vor ihm flüchten. Eigentlich hatte er es zu etwas gebracht im
Philisterland – aber jetzt wollte man ihn nicht. Eigentlich war er der Boss –
aber jetzt meuterte die Mannschaft. Todesgefahr!
Anstatt sich treiben zu lassen und aufzugeben heißt es
im selben Vers:
„David aber stärkte sich in dem Herrn, seinem Gott.“
Das war der Anfang einer
positiven Wende. Weder gab David sich seiner Trauer und seinem Verlust hin,
noch versuchte er, seine Mannschaft zu beruhigen oder sich zu rechtfertigen.
Nein! David suchte die Begegnung mit seinem Herrn. Vielleicht hat er in dieser
Zeit seine Gefühle in Psalmen ausgedrückt, auf jeden Fall hat er zu Gott
geschrien, Ihm alles hingelegt und Wegweisung empfangen. Kurze Zeit später saß
er auf dem Thron Israels.
Wenn alles zu
zerfallen und zu zerbrechen scheint … wenn man sich sagt, dass es dicker nicht
mehr kommen kann – und dann kommt’s noch dicker … wenn man sich fragt, was
jetzt überhaupt noch das Elend toppen kann – dann ist es höchste Zeit, den
Herrn zu suchen. Leider tun das die Wenigsten. Die meisten lassen sich von
ihren Schmerzen treiben, flüchten, rechtfertigen, kämpfen und erfahren keine
Hilfe. David erfuhr Hilfe, als er sie bei dem Herrn, seinem Gott suchte und
sich an Ihn wandte. Versuch es auch mal ernsthaft bei Davids Adresse.
Rufe mich an in der Not, so will ich dich
erretten
und du sollst mich preisen. (Psalm 50:15)
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