„Du kamst vom Himmel
herab“. Naja, das ist ganz schön weit. Sicher keiner, der so weit gegangen ist.
Weiter heißt es im Lied: „Herr, du hast am Kreuz bezahlt für meine Schuld.“
Auch das ist ein weiter Weg. Jesus, Sohn Gottes, heilig, ewig, rein – geht ans Kreuz,
den Ort des Fluches, des Drecks und des Todes. Das ist ein Stück Wegs, den
sonst niemand gegangen ist. Und dann heißt es: „Doch du stiegst zum Himmel auf“.
Auch diesen Abschnitt ist niemand so gegangen, wie Jesus ihn gegangen ist. Raus
aus dem Reich des Todes – direkt auf den Thron zur Rechten des Vaters.
Allein aus dieser
Perspektive können wir sagen: Gott hat eine gewaltige Strecke für uns
zurückgelegt, ist die Extrameile für uns gegangen, hat Welten überbrückt, um
für uns die Brücke zu schlagen.
Aber wir können die Frage
auch anders definieren. Wie weit geht Gott, wenn es um die Errettung von Sündern
geht? Gestern las ich in der Zeitschrift der HMK (Link hier)
das ermutigende Zeugnis von Elmer in Kolumbien.
Elmers Leidenschaft galt der
Unterdrückung des Christentums. Als Ex-Kommandeur der FARC Rebellen hasste er
Christen aus tiefstem Herzen. Als Guerillakämpfer mordete und vertrieb er
Christen wie einst Paulus es getan hatte. Dann begegnete ihm Gott in der „kleinen
Hölle“.
2006 war der Rebell auf
der Flucht vor Regierungs-Soldaten und versteckte sich in einer Höhle namens ‘Kleine
Hölle‘. Da er in der Falle steckte, dachte er an Selbstmord. Bei allen drei
Ansätzen hörte er eine Stimme mit den Worten: „Tu es nicht. Ich liebe dich. Du bist mein Sohn.“ Elmer war
sofort klar, dass dies die Stimme Gottes war. Er empfand Gottes Gegenwart und
Frieden. Erst ein – wie Elmer es erklärt – „verkleideter Engel“ brachte
Befreiung. Ein Bauer suchte in der Höhle Schutz vor einem Unwetter, gab Elmer
zu essen und ermutigte ihn, sein
Versteck zu verlassen. „Ein Kampf tobte in meinem Herzen,“ erzählt der Rebell. „Mein
alter Mensch wollte Menschen terrorisieren, der neue Mensch die Erfahrung mit
Gott weitergeben.“ Elmer entschied sich
für Jesus und wurde vom Boten des Hasses zum Boten des Friedens.
Heute ist Elmer ein
leidenschaftlicher Nachfolger Jesu. Von zu Hause aus verbreitet er die
Botschaft der Liebe per Radio im ganzen Land. Allerdings nicht ohne Gefahr. Den
FARC Rebellen sind Christen ein Dorn im Auge. Warum? Wer Christ ist, legt die
Waffen nieder und schwächt damit die Schlagkraft der Rebellen. Elmer hat sich
entschlossen, Gott zu vertrauen und seine ganze Kraft einzusetzen, möglichst
viele Kolumbianer zu Jesus zu führen. Aus erster Hand und eigener Erfahrung
weiß er, wie radikal sich ein Herz ändern kann.
Wie weit geht Gott?
Gott geht damals wie
heute so weit, dass Er Christenhasser und Christenmörder – wie etwa Paulus oder
Elmer – in Seine Jüngerschaft beruft.
Gott geht damals wie
heute so weit, dass Er Sünder in letzter Minute rettet – wie etwa den
Schächer am Kreuz – obwohl sie hier auf Erden nichts mehr für Ihn tun können.
Gott geht so weit, dass
Er denen Vergebung und ein neues Leben anbietet, die – wie etwa die
Ehebrecherin in Johannes 8 – von allen anderen links liegen gelassen und
aufgegeben werden.
Gott geht so weit, dass
Er Menschen, die Ihm völlig gleichgültig gegenüberstehen – wie etwa Natanael –
zu sich ruft und sie liebt.
Gott geht so weit, dass
Er Dich und mich in der Menge der Menschheit gesehen hat, gerufen hat, gerettet
hat und uns bis zum heutigen Tag festgehalten und uns treu geblieben ist. Das
ist weit!
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