„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Dienstag, 15. April 2014

Charles Finney über Gebet (1)

Charles Finney war im 19, Jahrhundert als Prediger tätig. Ursprünglich Rechtsanwalt, studierte er Theologie, erhielt die Ordination zum Pastor, schrieb eine große Anzahl von Büchern – wurde aber vor allem durch seine Tätigkeit als Werkzeug der Erweckung bekannt. Aus seinem Buch 12 Reden über religiöse Erweckungen stammen folgende bearbeitete Gedanken:

Das Gebet ist die Kette von Ursachen, die zu einer Erweckung führen, ein ebenso unbedingt notwendiges Glied wie die Verkündigung der Wahrheit.

Viele haben eifrig das Evangelium gepredigt, um die Leute zur Umkehr zu veranlassen, haben aber dabei zu wenig Gewicht auf das Gebet gelegt. Sie haben eifrigst gepredigt, mit Einzelnen geredet und Traktate verteilt, doch zu ihrem nicht geringen Erstaunen mit wenig Erfolg.

Der Grund, weshalb sie nicht mehr ausrichten, war, daß sie das andere Hilfsmittel, das inbrünstige Gebet, außer acht ließen. Sie vergaßen, daß die Wahrheit an sich nie ihre Wirkung tun wird ohne den Geist Gottes.

Zuweilen kommt es vor, daß diejenigen, die am meisten für die Verbreitung der Wahrheit tun, sich nicht in demselben Verhältnis dem Gebete widmen.

Im allgemeinen gibt es wenige Kinder Gottes, die dieses obsiegende Gebet aus Erfahrung kennen. Ich habe oft mit Erstaunen Erweckungsberichte gelesen, aus denen man den Eindruck bekommen mußte, als seien die betreffenden Erweckungen ohne irgendwelche Veranlassung gekommen - niemand wußte, warum oder wozu. Ging ich der Sache nach, so hörte ich, die Gemeindeglieder hätten plötzlich eines Sonntags deutlich gespürt, daß Gott in ihrer Mitte sei.

In andern Fällen war in einer Gebetsstunde oder Privatversammlung etwas derartiges bemerkt worden, und die Leute waren ganz erstaunt über das geheimnisvolle, souveräne Walten Gottes, der ohne irgendwelche äußere Veranlassung eine Erweckung wirkte.

Nun beachtet, was ich euch sage: Wenn ihr in der Gemeinde Nachfrage haltet, wird es sich in der Regel herausstellen, daß irgend jemand um eine Erweckung gebeten und sie erwartet hatte, daß irgendein Mann oder eine Frau so lang und so inbrünstig um das Seelenheil der Unbekehrten mit Gott gerungen hatte, bis der Segen erlangt war. Letzterer hat den Geistlichen und die ganze übrige Gemeinde vielleicht im Schlafe überrascht, so daß sie aufgefahren sind, sich die Augen gerieben haben und gar nicht begreifen konnten, woher die plötzliche Aufregung kam. Aber so wenige auch die Verantwortung zu der Erweckung kennen mochten, dürft ihr fest überzeugt sein, daß irgend jemand auf dem Turme Wache gehalten und nicht nachgelassen hatte mit Bitten, bis der Segen da war. Gewöhnlich steht die Ausdehnung der Erweckung im Verhältnis zu der Anzahl der Beter.*

Charles Finney musste es wissen. Er ist einer der gesegnetsten Erweckungsprediger der gesamten Kirchengeschichte. Er schreibt nicht aus der Theorie, sondern aus der Praxis, und andere – Praktiker und Historiker – bestätigen seine Aussagen.

Finney schreibt von „irgendeinem Mann oder irgendeiner Frau“, die gebetet haben. Er erwähnt solche, die „auf dem Turm Wache gehalten – und mit Fürbitte nicht aufgehört haben, bis der Segen da war“.

In dieser Woche findet wieder in vielen Gemeinden an einem der Tage die wöchentliche Gebetsstunde statt. Bete mit; sei der Mann, sei die Frau, sei der Wächter. Wenn Deine Gemeinde keine regelmäßige Gebetsstunde hat, beginne eine, bete zu Hause mit Freunden oder schließ Dich einer anderswo stattfindenden Gebetsgemeinschaft an. Mehr zu diesem Thema nächsten Dienstag.

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