Wer kennt ihn
schon? Zugegeben – ich kannte ihn auch nicht, bis ich eines Tages von ihm las.
John Harper wurde
als Sohn überzeugter, christlicher Eltern in Houston, Schottland, geboren. Er
wurde christlich erzogen und traf als Vierzehnjähriger die persönliche
Entscheidung, Jesus zu folgen. Mit 18 Jahren begann er, das Evangelium zu
verkündigen und arbeitete gleichzeitig in einer Fabrik, ums einen
Lebensunterhalt zu verdienen. Mit 25 Jahren trat er seine erste Pastorenstelle
in einer Baptistengemeinde an. Es dauerte nicht lange, bis die Gemeinde neue
Räumlichkeiten suchen musste, denn ihre Mitgliederzahl war von 25 auf über 500
gewachsen.
Im Alter von 39
Jahren wurde John Harper zur Moody Church (berühmte Kirchengemeinde in Chicago
/ USA) zu einer mehrwöchigen Predigtreihe eingeladen. Zu der Zeit war Harper
bereits Witwer. Mit seiner sechsjährigen Tocher, Nana, und seiner Schwester
bestieg er am 10. April 1912 gemeinsam mit 2200 anderen Passagieren die
„Titanic“. Nach nur 4 Nächten geschah die bekannte Tragödie: Um 23:40 Uhr
streifte das Schiff einen Eisberg und sank innerhalb von nur ca 2 ½ Stunden.
Während Harpers Tochter und Schwester in einen Rettungsboot gerettet wurden,
blieb der Pastor selbst an Bord der Titanic und predigte unermüdlich den
Todgeweihten das Evangelium. Als sich das Heck der Titanic in die Höhe erhob –
so wird berichtet – rannte Harper über das Deck und rief: „Frauen, Kinder
und nicht Gerettete in die Rettungsboote!“ Wenige Minuten später, als das
Schiff auseinanderbrach, sprang er ins Wasser, schwamm auf andere zu und führte
diejenigen zu Jesus, die in den eiskalten Fluten dem Tod ins Auge sahen.
So wird
berichtet, dass Harper zu einem jungen Mann schwamm, der sich an Treibgut
festklammerte. „Bist Du gerettet?“ fragte ihn der Pastor, was der junge Mann
verneinte. Harper wollte den Mann, der kurz vor einem Kälteschock stand, zu
Jesus führen. Der Mann war nicht bereit. Daraufhin zog Harper seine
Rettungsweste aus, warf sie dem anderen zu mit den Worten: „Dann nimm diese.
Du brauchst sie nötiger als ich.“ Anschließend schwamm er zu anderen
Schiffbüchigen und später zurück zu dem jungen Mann, der sich dann bekehrte und
anschließend von einem Rettungsboot gerettet wurde.
Harpers letzte
Worte vor dem Versinken kamen aus Apostelgeschichte 16:31: „Glaube an den
Herrn Jesus Christus, so wirst Du gerettet!“
Vier Jahre später
kam es zu einem Treffen von Titanic Überlebenden in Hamilton, Kanada. Ein
Schotte, Aguilla Webb, berichtete mit tränenerstickter Stimme, wie John Harper
ihn in jener Nacht zu Jesus geführt hatte. Er war der junge Mann. Seine Worte:
"Ich bin ein Titanic Überlebender. Ich
war einer von nur sechs aus 1517 Menschen, die in jener furchtbaren Nacht aus
dem Eiswasser gerettet wurden. Wie Hunderte anderer kämpfte ich gegen die
kalten, dunklen Wassermassen des Nordatlantik. Das Jammern der Sterbenden
füllte meine Ohren, als ein Mann an mir vorbei trieb, der mir zurief: „Ist
Deine Seele gerettet?“ Dann hörte ich, wie er anderen zurief, die dann –
gemeinsam mit ihm – im Wasser versanken. Dort, allein in der Nacht, mit 3
Kilometern Wasser unter mir, schrie ich
zu Christus, mich zu retten. Ich bin der letzte Bekehrte von John Harper.“
Wäre Hebräer 11
weitergeschrieben worden, wäre John Harper sicher erwähnt. Wer im Angesicht des
Todes, getrennt, von allem, was einem lieb ist nur ein Verlangen hat: andere
mit in die Ewigkeit zu nehmen, der muss durchdrungen sein von Jesus.
Diese alle sind gestorben im Glauben und haben das Verheißene nicht
erlangt, sondern es nur von ferne gesehen und gegrüßt und haben bekannt, dass
sie Gäste und Fremdlinge auf Erden sind. (Hebräer 11:13)
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