„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Mittwoch, 9. Oktober 2013

John Harper (1872 – 1912)

Wer kennt ihn schon? Zugegeben – ich kannte ihn auch nicht, bis ich eines Tages von ihm las.

John Harper wurde als Sohn überzeugter, christlicher Eltern in Houston, Schottland, geboren. Er wurde christlich erzogen und traf als Vierzehnjähriger die persönliche Entscheidung, Jesus zu folgen. Mit 18 Jahren begann er, das Evangelium zu verkündigen und arbeitete gleichzeitig in einer Fabrik, ums einen Lebensunterhalt zu verdienen. Mit 25 Jahren trat er seine erste Pastorenstelle in einer Baptistengemeinde an. Es dauerte nicht lange, bis die Gemeinde neue Räumlichkeiten suchen musste, denn ihre Mitgliederzahl war von 25 auf über 500 gewachsen.

Im Alter von 39 Jahren wurde John Harper zur Moody Church (berühmte Kirchengemeinde in Chicago / USA) zu einer mehrwöchigen Predigtreihe eingeladen. Zu der Zeit war Harper bereits Witwer. Mit seiner sechsjährigen Tocher, Nana, und seiner Schwester bestieg er am 10. April 1912 gemeinsam mit 2200 anderen Passagieren die „Titanic“. Nach nur 4 Nächten geschah die bekannte Tragödie: Um 23:40 Uhr streifte das Schiff einen Eisberg und sank innerhalb von nur ca 2 ½ Stunden. Während Harpers Tochter und Schwester in einen Rettungsboot gerettet wurden, blieb der Pastor selbst an Bord der Titanic und predigte unermüdlich den Todgeweihten das Evangelium. Als sich das Heck der Titanic in die Höhe erhob – so wird berichtet – rannte Harper über das Deck und rief: „Frauen, Kinder und nicht Gerettete in die Rettungsboote!“ Wenige Minuten später, als das Schiff auseinanderbrach, sprang er ins Wasser, schwamm auf andere zu und führte diejenigen zu Jesus, die in den eiskalten Fluten dem Tod ins Auge sahen.

So wird berichtet, dass Harper zu einem jungen Mann schwamm, der sich an Treibgut festklammerte. „Bist Du gerettet?“ fragte ihn der Pastor, was der junge Mann verneinte. Harper wollte den Mann, der kurz vor einem Kälteschock stand, zu Jesus führen. Der Mann war nicht bereit. Daraufhin zog Harper seine Rettungsweste aus, warf sie dem anderen zu mit den Worten: „Dann nimm diese. Du brauchst sie nötiger als ich.“ Anschließend schwamm er zu anderen Schiffbüchigen und später zurück zu dem jungen Mann, der sich dann bekehrte und anschließend von einem Rettungsboot gerettet wurde.
Harpers letzte Worte vor dem Versinken kamen aus Apostelgeschichte 16:31: „Glaube an den Herrn Jesus Christus, so wirst Du gerettet!“

Vier Jahre später kam es zu einem Treffen von Titanic Überlebenden in Hamilton, Kanada. Ein Schotte, Aguilla Webb, berichtete mit tränenerstickter Stimme, wie John Harper ihn in jener Nacht zu Jesus geführt hatte. Er war der junge Mann. Seine Worte:

"Ich bin ein Titanic Überlebender. Ich war einer von nur sechs aus 1517 Menschen, die in jener furchtbaren Nacht aus dem Eiswasser gerettet wurden. Wie Hunderte anderer kämpfte ich gegen die kalten, dunklen Wassermassen des Nordatlantik. Das Jammern der Sterbenden füllte meine Ohren, als ein Mann an mir vorbei trieb, der mir zurief: „Ist Deine Seele gerettet?“ Dann hörte ich, wie er anderen zurief, die dann – gemeinsam mit ihm – im Wasser versanken. Dort, allein in der Nacht, mit 3 Kilometern Wasser  unter mir, schrie ich zu Christus, mich zu retten. Ich bin der letzte Bekehrte von John Harper.“

Wäre Hebräer 11 weitergeschrieben worden, wäre John Harper sicher erwähnt. Wer im Angesicht des Todes, getrennt, von allem, was einem lieb ist nur ein Verlangen hat: andere mit in die Ewigkeit zu nehmen, der muss durchdrungen sein von Jesus.

Diese alle sind gestorben im Glauben und haben das Verheißene nicht erlangt, sondern es nur von ferne gesehen und gegrüßt und haben bekannt, dass sie Gäste und Fremdlinge auf Erden sind. (Hebräer 11:13)

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