Wenn man alle möglichen Todesursachen statistisch erfassen
würde – vom Verhungern über Ebola und andere Viren, von Tuberkulose über Herzinfarkt
und Malaria – was wäre länderübergreifend die #1 der Todesursachen der Welt?
Ist es die Geisel AIDS? Daran sterben jährlich um die 2
Millionen Infizierte? Mehr Tote fordert der Hunger, der jährlich ca 10 Millionen wegrafft. Herz-Kreislauf-Beschwerden fordern noch mehr Tote im Jahr:
17 Millionen.
All das kommt der #1 Todesursache nicht einmal nahe. Daran
wurde ich erinnert, als ich vor wenigen Tagen einen Artikel in unserer
Lokalzeitung las, der ein Gemisch aus Schrecken, Unverständnis und Aktivismus
in mir hervorrief. In dem kurzen Artikel unter der Überschrift „NRW verbietet Töten von Eintagsküken“
wird berichtet, dass die Tötung von eintägigen männlichen Küken tierschutzwidrig
ist. Getötet wird, weil die Minihähnchen weder Eier legen, noch zur Mast tauglich
sind. Jetzt soll gegen diese Tötungen vorgegangen werden und es darf viele
Tierschützer freuen, dass bei uns ab jetzt ca 50 Millionen Hähnchen im Jahr das
Leben geschenkt wird.
46 Millionen ungeborene Kinder weltweit haben diesen
Gesetzesschutz nicht. Sie sind die #1 Todesursache weltweit. Kinder! Keine
Hähnchen, kein Zellgewebe. Selbst säkulare Zeitungen bezeichnen sie als „ungeborene
Kinder“.
In Deutschland waren es im Jahr 2012 (offiziell) 106 815
Tote. Begründete Abtreibungen? Klar. Gründe gibt es immer: „Keinen Bock auf Kinder“, „Noch in der Ausbildung“, „zu jung“, „ungeplant“
usw. Die kriminologische oder medizinische Indikation lag bei schwachen 3%. Die
anderen 97% ließen die Beratung (zu was auch immer) über sich ergehen und
trieben dann ab. Im 2. Quartal 2013 waren es in Deutschland wieder 25782 Tote. Weltweit
sind es bis jetzt (30.9.13) höchst konservativ geschätzt 31,5 Millionen. Todesursache
#1 weltweit. Ändern wird sich nicht viel daran, denn Gesetze werden in der
Regel nicht verschärft, sondern gelockert, wie am Beispiel Irlands zu sehen
ist, das seine Abtreibungsgesetze aufgrund von Druck aus Brüssel gelockert hat.
Nun hat man versucht, die Brutalität und den Schrecken der
Abtreibung zu mildern. „Zellgewebe“
hat man die Föten genannt, oder „Zellklumpen“.
Natürlich nur dann, wenn es kein Wunschkind war. Wunschkinder werden gleich ordnungsgemäß
als Babys bezeichnet.
Abtreibung ist auch nur ein kleiner Eingriff. 1-2 Sunden –
und man darf wieder nach Hause. Fast so harmlos, wie beim Zahnarzt. Und, ganz
wichtig, man braucht sich nicht groß Gedanken zu machen, ob eine Abtreibung
richtig oder falsch ist. Der Gesetzgeber hat ja den Weg geöffnet und darum den
Eltern die Entscheidung abgenommen.
Den Eltern Entscheidungshilfe für die Tötung ihrer Babys
gegeben und sich gesetzlich für den Erhalt des Lebens von 50 Millionen Hähnchen
eingesetzt – irgendwas läuft hier falsch!
Ich kann diesen Eintrag nicht beenden ohne einladende Worte
an alle zu richten, die durch eine Abtreibung gegangen sind oder diese Frage
momentan in ihrem Herzen bewegen. Bei diesen Gedanken geht es nicht um eine Verurteilung.
Um Standortbestimmung schon – aber nicht um Verurteilung! Was mich bewegt ist
die himmelschreiende Diskrepanz zwischen Tierschutz und Menschenschutz. Was
mich bewegt ist die Kälte, hilflosem, menschlichem Leben gegenüber.
Dass junge und nicht mehr ganz so junge Menschen durch eine
plötzliche Schwangerschaft in große Not und Verzweiflung geworfen werden
können, ist uns allen klar. Aber es gibt eine andere Lösung als die Radikallösung
Abtreibung. Liebe beschreibt vielleicht am Besten die Alternative. Liebe zum
anvertrauten Leben. Liebe zu denen, die voller Verzweiflung vor der
Entscheidung stehen. Liebe zum Leben.
Sicher ist es nicht einfach, überhaupt an Liebe zu denken,
wenn eine Not uns förmlich zerreißt, geschweige denn, dann Liebe zu empfinden.
Aber es gibt eine Lösung. Gott im Himmel, der sich in Jesus
offenbart hat, ist die personifizierte Liebe. Er hat genug davon! Er liebt!
Alle! Er liebt das ungeborene Baby, die verzweifelte Schwangere und ihren Mann
/ Partner. Jesus liebt selbst die, die zu schnell entschieden und eine
Abtreibung haben vornehmen lassen. Und in dieser Liebe möchte Er uns begegnen
und lädt uns zu sich ein! Er ist ein Gott der Liebe, der Hoffnung und sogar der
Neuanfänge!
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