„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Montag, 30. September 2013

Beschämt und herausgefordert!

Wenn ich bestimmte Bücher, Artikel oder Berichte lese, dann kriecht ein Gefühl in mir hoch das irgendwo anzusiedeln ist zwischen Bewunderung und Beschämung. Nie hat es negative Auswirkungen, immer positive.

Dieser Tage las ich ein Heft von Open Doors über Nordkorea. Hier ein paar Auszüge. Ein möglicher Gottesdienst auf nordkoreanisch wurde folgendermaßen beschrieben:
„Es ist kalt. Ein Mann setzt sich auf eine Parkbank und schaut sich die Gegend an. Ein anderer Mann kommt anscheinend zufällig vorbei und setzt sich ebenfalls auf diese Bank. Sie schweigen. Ab und an wechseln sie ein paar Worte. Dazwischen schweigen sie immer wieder. Eine alltägliche Situation. Eigentlich. Aber das hier sind zwei Christen in Nordkorea, die im Geheimen Weihnachten feiern. Zwischendurch tauschen sie Bibelverse und Gebetsanliegen aus, dann gehen sie still, aber ermutigt auseinander.“

Und ich frage mich: Würde ich mein Leben riskieren, um mich im Winter unter Lebensgefahr mit einem anderen Christen im Freien zu treffen? Wie viel ist mir der Gottesdienst, die Gemeinschaft mit anderen Christen wert? Weiß ich sie überhaupt zu schätzen?

In einem weiteren Bericht geht es um das Feiern des Abendmahls. Drei Christen treffen sich abends auf einem Feld. Seit langem wünschen sie sich, Abendmahl zu feiern. Für die meisten Nordkoreaner sind Brot und wein nicht zu bekommen. „Ich habe etwas, was fast genauso gut ist,“ sagt einer von ihnen und kramt eine Orange hervor. Aus der einen Hälfte werden kleine Stücke geteilt, die andere Hälfte wird zu Saft gepresst. Schon kann Abendmahl gefeiert werden. Für einen von ihnen war es das erste Abendmahl überhaupt. „Danke, Herr.“

Ich werde erinnert an die sinnlosen Diskussionen in meinem eigenen Heimatland. Darf es auch alkoholfrei sein, oder muss es gegorener Wein sein? Muss es ungesäuertes Brot sein, oder darf es auch Mischbrot sein? Muss es aus einem Kelch sein, oder dürfen es individuelle Becherchen sein? Lächerlich! Beschämend. Erbärmlich!

Nordkoreanische Christen werden zitiert mit den Worten:
„Gott reinigt uns gerade und stärkt uns für unsere zukünftige Aufgabe. Die Kirchen werden wieder ihre Türen öffnen und wir werden zusammen mit unseren Geschwistern aus China und Südkorea in die Länder tragen, die jetzt noch verschlossen sind für Gottes Wort“ 

Mann! Das sagt ein nordkoreanischer Christ. Er kommt aus einem Land, in dem er sein Leben verlieren wird, wenn sein Glaube bekannt wird – und denkt darüber nach, in Zukunft die für das Evangelium verschlossenen Länder zu missionieren. Ich, der ich frei bin und alle – ja, alle – Möglichkeiten dazu habe … wie viele Gedanken verschwende an die Missionierung der verschlossenen Länder? Liegen die mir überhaupt auf dem Herzen?

Hier ein paar andere Zitate nordkoreanischer Christen, die in dem Sonderheft "Nordkorea" zitiert werden, das HIER bestellt werden kann:

Ein Freund von mir wurde im Gefängnis grausam gefoltert. Er war bereit, für seinen Glauben an Jesus Christus zu sterben. Jeder Christ in Nordkorea hat diese Entscheidung getroffen.

Ich habe immer geglaubt, dass Christen böse und teuflisch sind. So wurde uns das in Nordkorea beigebracht. Aber das sind alles Lügen. Nachdem ich Christ geworden bin, habe ich erkannt, wie wunderbar es ist, zu euch zu gehören. 

Ich will mich durch die Situation meiner Geschwister in Nordkorea nicht verängstigen oder lähmen lassen. Ich will mich herausfordern lassen, Jesus umso treuer und freudiger zu dienen und für die zu beten, die es bereits tun – unter Lebensgefahr.

1 Kommentar:

  1. Hallo Wofgang, keine Angst du wirst noch genug Möglichkeiten das herauszufinden! Offenbarung 13

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