(Wenn) mein Volk, über dem mein Name ausgerufen worden ist, demütigt sich, und sie beten und suchen mein Angesicht und kehren um von ihren bösen Wegen, so will ich es vom Himmel her hören und ihre Sünden vergeben und ihr Land heilen.
Mir geht ein Traktat nicht aus dem Kopf, das ich vor vielleicht 3 Jahrzehnten gelesen habe. Aufgelegt wird es meines Wissens nicht mehr. Eine Kopie ist in meinem Ordner über Gebet. Titel des Traktats: „Was geschah mit der Gebetsversammlung?“
Es geht um den allmählichen Abbau der
wöchentlichen Gebetsstunde. Zunächst finden in der Gemeinde sowohl eine
Bibelstunde als auch eine Gebetsstunde statt. Das geistliche Leben hält
sich. Aber nach und nach wird es dem Volk Gottes zu viel, zu lang, zu
eintönig. Man überlegt sich, die Bibelstunde und die Gebetsstunde
zusammen zu legen. Und so läuft es eine ganze Weile. Der Abend gestaltet
sich zu 50% aus einer gekürzten Gebetsstunde und zu 50% aus einer
gekürzten Lehrstunde. Damit kann man leben.
Mit der Zeit verlagert sich das Gewicht der
Bibel- und Gebetsstunde. Die Lehrzeit wird wieder länger. Das ist gut!
Gesunde Lehre ist rar und wertvoll. Gleichzeitig wird die Gebetszeit
kürzer. Das ist schlimm. Nicht nur schlecht – nein, schlimm! Und heute
ist die Gebetsstunde in vielen Gemeinden gestorben, zu Grabe getragen,
nicht mehr existent.
Die Gemeinde existiert sehr wohl weiter.
Der Chor existiert, Männer- und Frauenarbeit existieren, CVJM,
Jungschar, Royal Rangers, Bibelstunde, Jugendstunde – das alles gibt es
noch. Aber nicht mehr das Standbein der Gebetsstunde. Man betet zu
Beginn aller Treffen, und bevor man wieder auseinander geht. Man schickt
auch von zu Hause ein Stoßgebet nach oben. Das aber muss reichen. Nur
fehlt es in den Stunden. Es fehlt nicht an Gemeinschaft oder Spaß – es
fehlt an Geist, an Vollmacht an Hunger und Durst nach Gerechtigkeit.
Denn vieles kann von menschlicher Seite organisiert und kompensiert
werden – aber nicht die Kraft und Vollmacht Gottes. Und die kam zu allen
Zeiten als Antwort auf Gebet.
Was tun? Das kommt darauf an, an welchem
Punkt des Sterbeprozesses sich die Gemeinde befindet. Gibt es noch eine
Gebetsstunde oder Gebetskreise. BESUCHE SIE REGELMÄßIG! Das wirkt dem
Sterbeprozess entgegen: Gottes Geist – durch Gebet – bewirkt Leben.
Gibt es keine Gebetsstunde mehr, besteht
vielleicht die Möglichkeit, einen Gebetskreis zu bilden. Auf die Anzahl
der Teilnehmer kommt es dabei nicht an.
„Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind,
da bin ich in ihrer Mitte.“ (Matthäus 18:20)
Wo die Gründung eines Gebetskreises
unerwünscht ist oder es an Interessenten fehlt, da gibt es die
Möglichkeit, sich an Gebetskreisen anderer Gemeinden oder an
übergemeindlichen Gebetstreffen zu beteiligen. Gesucht sind nicht
Gebetsweltmeister, Fürbitte-Supermenschen, Lobpreis-Champions, sondern
solche, die zu Gott schreien: „Herr, lehre uns beten!“ (Lukas 11:1)
Das Schlimmste und Gefährlichste ist, alles
beim Alten zu lassen, auf Erweckung und Erneuerung zu verzichten und
sich mit dem Status Quo zufrieden zu geben.
„Betet ohne Unterlass!“ (1 Thess 5:17)
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