„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Freitag, 17. Mai 2013

Erweckung (5)

Vielleicht sagt sich der ein oder andere Leser diese Woche: Es sollte doch 7 Tage lang um um Erweckung gehen. Das scheint aber nur ein Nebenthema zu sein. Gebet scheint das Hauptthema zu sein. Tatsache ist: Erweckung und Gebet kommen nur im Doppelpack, wie wir vor einigen Tagen bereits zitiert haben: 2 Chronik 7:14:
(Wenn) mein Volk, über dem mein Name ausgerufen worden ist, demütigt sich, und sie beten und suchen mein Angesicht und kehren um von ihren bösen Wegen, so will ich es vom Himmel her hören und ihre Sünden vergeben und ihr Land heilen.

Mir geht ein Traktat nicht aus dem Kopf, das ich vor vielleicht 3 Jahrzehnten gelesen habe. Aufgelegt wird es meines Wissens nicht mehr. Eine Kopie ist in meinem Ordner über Gebet. Titel des Traktats: „Was geschah mit der Gebetsversammlung?“

Es geht um den allmählichen Abbau der wöchentlichen Gebetsstunde. Zunächst finden in der Gemeinde sowohl eine Bibelstunde als auch eine Gebetsstunde statt. Das geistliche Leben hält sich. Aber nach und nach wird es dem Volk Gottes zu viel, zu lang, zu eintönig. Man überlegt sich, die Bibelstunde und die Gebetsstunde zusammen zu legen. Und so läuft es eine ganze Weile. Der Abend gestaltet sich zu 50% aus einer gekürzten Gebetsstunde und zu 50% aus einer gekürzten Lehrstunde. Damit kann man leben.

Mit der Zeit verlagert sich das Gewicht der Bibel- und Gebetsstunde. Die Lehrzeit wird wieder länger. Das ist gut! Gesunde Lehre ist rar und wertvoll. Gleichzeitig wird die Gebetszeit kürzer. Das ist schlimm. Nicht nur schlecht – nein, schlimm! Und heute ist die Gebetsstunde in vielen Gemeinden gestorben, zu Grabe getragen, nicht mehr existent.

Die Gemeinde existiert sehr wohl weiter. Der Chor existiert, Männer- und Frauenarbeit existieren, CVJM, Jungschar, Royal Rangers, Bibelstunde, Jugendstunde – das alles gibt es noch. Aber nicht mehr das Standbein der Gebetsstunde. Man betet zu Beginn aller Treffen, und bevor man wieder auseinander geht. Man schickt auch von zu Hause ein Stoßgebet nach oben. Das aber muss reichen. Nur fehlt es in den Stunden. Es fehlt nicht an Gemeinschaft oder Spaß – es fehlt an Geist, an Vollmacht an Hunger und Durst nach Gerechtigkeit. Denn vieles kann von menschlicher Seite organisiert und kompensiert werden – aber nicht die Kraft und Vollmacht Gottes. Und die kam zu allen Zeiten als Antwort auf Gebet.

Was tun? Das kommt darauf an, an welchem Punkt des Sterbeprozesses sich die Gemeinde befindet. Gibt es noch eine Gebetsstunde oder Gebetskreise. BESUCHE SIE REGELMÄßIG! Das wirkt dem Sterbeprozess entgegen: Gottes Geist – durch Gebet – bewirkt Leben.

Gibt es keine Gebetsstunde mehr, besteht vielleicht die Möglichkeit, einen Gebetskreis zu bilden. Auf die Anzahl der Teilnehmer kommt es dabei nicht an.

„Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind,
da bin ich in ihrer Mitte.“ (Matthäus 18:20)

Wo die Gründung eines Gebetskreises unerwünscht ist oder es an Interessenten fehlt, da gibt es die Möglichkeit, sich an Gebetskreisen anderer Gemeinden oder an übergemeindlichen Gebetstreffen zu beteiligen. Gesucht sind nicht Gebetsweltmeister, Fürbitte-Supermenschen, Lobpreis-Champions, sondern solche, die zu Gott schreien: „Herr, lehre uns beten!“ (Lukas 11:1)

Das Schlimmste und Gefährlichste ist, alles beim Alten zu lassen, auf Erweckung und Erneuerung zu verzichten und sich mit dem Status Quo zufrieden zu geben.

„Betet ohne Unterlass!“ (1 Thess 5:17)

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