„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Freitag, 7. Dezember 2012

Menschen, die ich bewundere: Henry Martyn

Immer wieder lese ich gerne Bibliographien von Christen, die ihr Leben für Jesus gelebt haben. Am besten sind Biographien, die den Charakter im Buches nicht nur von Sieg zu Sieg schreiten lassen, sondern die auch sein Versagen erwähnen und vor allem die Kämpfe, die jeder kennt, der sein Leben mit Jesus leben möchte.

Zur Zeit lese ich die Biographie von Henry Martyn. Er wurde im Jahr 1781 in Truro geboren, der südlichsten Stadt Englands. Martyn durchläuft eine relativ "normale" Kindheit und Jugend. Auf dem Weg zu einer Kneipe, entscheidet er sich anders, besucht einen christlichen Vortrag und entscheidet sich nur wenig später für den Missionsdienst in Indien. In der Vorbereitungszeit verliebt er sich in Lydia Grenfell, die seine Liebe zwar nicht zurückweist, aber auch nicht offen erwidert. (Nach heutigem Ermessen unverständliche Gründe lassen sie zögern). Ein enormer innerer Kampf spielt sich in Martyns Herz ab. Die Ratschläge seiner Freunde gehen in verschiedene Richtungen. Martyn weiß, dass sein Weg nach Indien führen muss und wird. 1806 besteigt er das Schiff, das ihn von England und von Lydia wegbringen wird. Selbstmitleid (oder sollte man es Liebeskummer nennen?) und Entmutigung sind seine Begleiter an Bord, aber in Gottes Wort findet er Trost und Stärke. 

Nach zwei Monaten erreicht Martyn Indien und, als wären seine inneren Kämpfe nicht ausreichend, stellt sich einer der dort tätigen Missionare gegen ihn und nutzt sogar eine Predigt, die sich gegen Martyn und seine Überzeugungen stellt. Widersprüchlich und übertrieben seien seine Ansichten, einfach lächerlich. Martyn wird  vorgeworfen, nur sich selbst zu suchen und zu seinem Stolz und seiner eigenen Selbstverwirklichung zu leben.

In den ersten Jahren lebt er in verschiedenen Städten, predigt zu Briten und Einheimischen trotz Störungen und Drohungen. Martyn vertieft sich in Sprachforschungen und übersetzt in sechs kurzen Jahren das Neue Testament in die Sprachen Hindustani, Persisch und Arabisch.

Mehr Zeit ist ihm nicht vergönnt. Mit nur 31 Jahren macht Martyn sich mit neuen Hoffnungen auf den Weg zu ‚seiner' Lydia. Doch er sollte sie in diesem Leben nie wieder sehen. Noch auf dem Weg stirbt Henry Martyn am 16. Oktober 1812 in Kleinasien, entweder an den Folgen der Tuberkulose, an der er litt, oder an der Pest. Einer seiner letzten Tagebucheinträge lautet:

"Oh, wann wird Zeit Raum geben für die Ewigkeit? Wann werden dieser neue Himmel und die neue Erde erscheinen, in denen Gerechtigkeit wohnt? Dort wird absolut nichts hineinkommen, das verunreinigt: nichts dieser Bosheit, die Menschen wilder gemacht hat als wilde Bestien. Nichts von all der Verdorbenheit, die das Elend der Sterblichen nur noch schlimmer macht, wird dort gesehen oder gehört werden." 

"Lass mich für Gott verzehrt werden!" war das Motto dieses Mannes, das hinweist auf seinen Eifer für die Sache seines Herrn.

Wer Vater oder Mutter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert; und wer Sohn oder Tochter mehr liebt als mich, der ist meiner nicht wert. Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und folgt mir nach, der ist meiner nicht wert. Wer sein Leben findet, der wird's verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen, der wird's finden. (Matthäus 10:37-39)  (Whg.v.23.6.10)

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