„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Dienstag, 18. Dezember 2012

Ein bischen weniger tot …

Kann man sich das vorstellen?

Als Kind machten meine Eltern von Zeit zu Zeit einen Spatziergang am Sonntagnachmittag über den Friedhof - aus meiner damaligen Sicht völlig unerklärlich! Aber als Kinder mussten wir natürlich mit. Und so zogen wir durch die Gräberalleen. War es Herbst, lenkten wir uns damit ab, Kastanien zu suchen und zu sammeln.

Viele sonnige Erinnerungen habe ich nicht mehr an die gelegentlichen Spatziergänge an diesem stillen, trostlosen Ort. Aber eines bin ich mir hundertprozentig sicher: Nie, nicht ein einziges Mal, habe ich meine Eltern vor Gräbern stehen sehen und sagen hören: "Tja, der hier hätte es fast geschafft. Er war nicht ganz so tot wie der da drüben. Die da hinten war wirklich mausetot, aber die hier vorne, die war eigentlich noch ganz ok!"

Makaber, nicht wahr? Ja, makaber! Aber was wir im physischen Leben für kapitalen Blödsinn halten, scheinen wir im geistlichen Leben manchmal für möglich zu halten. In Epheser 2:1 schreibt Paulus an die Gemeinde

"Auch ihr wart tot durch eure Übertretungen und Sünden!"

Damit sprach er Menschen aus verschiedenem Hintergrund an. Juden, die ihre Herkunft verwässert hatten, ehemalige Götzendiener, Bürger des römischen Reiches, die keine Probleme damit hatten, Cäsar als "Herrn" (Kyrios) zu bezeichnen. Sie alle waren, vor ihrer Hinwendung zu Jesus, "tot," und zwar wegen ihrer Sünden. Die einen hatten davon mehr auf sich geladen als andere, aber alle waren sie geistlich gesehen gleich tot. Keiner von ihnen hatte eine lebendige Beziehung zu Jesus, dem Retter. Alle lagen tot auf demselben geistlichen Friedhof. Keiner weniger tot als der andere.

Geistlich ist das gemäß Epheser 2:1-3 auch unser Zustand gewesen. Tot! Das gefällt uns natürlich nicht. Es schmeckt nicht,  im selben Team zu sein wie ein Kim Jung Un oder ein Mahmud Ahmadinedschad. Dass Menschen ihres Schlages "tot in Übertretungen und Sünden" sind, ist nachvollziehbar. Aber verglichen mit ihresgleichen, müssten wir doch eigentlich in die Kategorie fallen "etwas weniger tot." Nur, diese Kategorie gibt es nicht! Vers 2 sagt, dass wir ihre Weggefährten waren, ob uns das passt oder nicht.

Aber! Wieder so ein herrliches "Aber," das einen Wandel andeutet. Seit unserer Hinwendung zu unserem Retter, Jesus, hat der Vater uns von diesen Weggefährten aussortiert. Nicht länger geistlich tot, nicht länger in "deren" Team.

Die Beschreibung, die jetzt auf alle Gotteskinder zutrifft ist diese: "mit Christus lebendig gemacht" (5), "auferweckt in Christus" (6), "mitversetzt in die Himmelswelt in Christus" (6)
… und das alles aus Gnade.

Von geistlich "mausetot" und "Mitspieler der Allerschlimmsten" hin zu "lebendig wie Jesus" und "Mitspieler in Gottes Team!"

Wohlgemerkt: Nicht weil wir ein wenig besser gewesen wären. Wir waren ihre Weggenossen. Nein, aus unverdienter Gnade. Gnade so wunderbar, dass uns das vollständige Begreifen dieser Gnade hier auf Erden gar nicht möglich ist.

Danke, Jesus! Du bist unbegreiflich - in Deiner Liebe, Deiner Gnade und Deiner Vergebung!  (Whg.v.5.7.12)

1 Kommentar:

  1. Ja diese Gnade ist unbegreiflich !!!!!!!!!!!

    Ehe sie zu mir um Hilfe rufen, stehe ich ihnen bei, noch während sie beten, habe ich sie schon erhört

    Was von Davids1 Königshaus noch übrig bleibt, gleicht einem alten Baumstumpf. Doch er wird zu neuem Leben erwachen: Ein junger Trieb sprießt aus seinen Wurzeln hervor.
    2 Der Geist des Herrn wird auf ihm ruhen, ein Geist der Weisheit und der Einsicht, ein Geist des Rates und der Kraft, ein Geist der Erkenntnis und der Ehrfurcht vor dem Herrn.
    3 Dieser Mann wird den Herrn von ganzem Herzen achten und ehren. Er richtet nicht nach dem Augenschein und fällt seine Urteile nicht nach dem Hörensagen.
    4 Unbestechlich verhilft er den Armen zu ihrem Recht und setzt sich für die Rechtlosen im Land ein. Sein Urteilsspruch wird die Erde treffen; ein Wort von ihm genügt, um die Gottlosen zu töten.
    5 Gerechtigkeit und Treue werden sein ganzes Handeln bestimmen.2
    6 Dann werden Wolf und Lamm friedlich beieinander wohnen, der Leopard wird beim Ziegenböckchen liegen. Kälber, Rinder und junge Löwen weiden zusammen, ein kleiner Junge kann sie hüten.
    7 Kuh und Bärin teilen die gleiche Weide, und ihre Jungen liegen beieinander. Der Löwe frisst Heu wie ein Rind.
    8 Ein Säugling spielt beim Schlupfloch der Viper, ein Kind greift in die Höhle der Otter.
    9 Auf dem ganzen heiligen Berg wird niemand etwas Böses tun und Schaden anrichten. Alle Menschen kennen den Herrn, das Wissen um ihn erfüllt das Land wie Wasser das Meer.
    10 In dieser Zeit ist der Trieb, der aus der Wurzel Davids3 hervorsprießt, als Zeichen für alle Völker sichtbar. Sie werden nach ihm fragen, und der Ort, an dem er wohnt, wird herrlich sein.

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