Uwe berichtet (ungekürzt weitergegeben; Quelle: hier)
Mein Leben? Das war im Anfang sehr hoffnungslos. Ich dachte
niemals, dass ich noch einmal richtig leben würde.
Die ersten vierzehn Jahre musste ich im Kinderheim verbringen,
und so sah ich doch alles als ziemlich sinnlos an. Ich wurde oft geschlagen und
dachte, ohne Eltern kann ich eigentlich niemals glücklich werden. Ich hatte
meine ganze Hoffnung darauf gesetzt, dass endlich meine Mutter käme und mich
aus diesem Heim holen würde.
Als sie mich nach diesen vierzehn Jahren tatsächlich geholt
hatte, dachte ich: Ja, jetzt hast du das Leben, deine Probleme kannst du jetzt
sagen und Frieden finden. Doch gleich am Anfang merkte ich, dass wir uns
überhaupt nicht verstanden. Meine Eltern fühlten sich überfordert, und ich
konnte das nicht verstehen. Und so fing ich an, meine Eltern mehr und mehr zu
hassen. Ich machte ihnen Vorwürfe, dass sie mich ins Heim gesteckt hatten und dass
sie mir doch nicht das ersehnte Leben gaben.
Nun suchte ich Freunde, die mir auf die Frage nach dem Sinn
des Lebens eine Antwort geben konnten. Immer wieder bekam ich die gleiche
Antwort zu hören: Suche das Vergnügen! Such dir eine Frau, bau dir ein Haus,
verdiene dein Geld, und dann wirst du Vergnügen haben. Als ich dann aber die
Leute beobachtete, erkannte ich, dass auch die nicht zufrieden waren. Und da
versuchte ich selbst, mein Leben zu leben.
Ich haute oft von zu Hause ab, und immer wieder brachte mich
die Polizei zurück. Ich versuchte, meine Probleme im Alkohol zu ertränken.
Aber all das half nichts. Das ging dann so weit, dass ich die ganze Gesellschaft
hasste, wie ich meine Eltern hasste. Schließlich versuchte ich, meine eigene
Halbschwester umzubringen. Dafür kam ich dann anderthalb Jahre ins Irrenhaus.
In dieser Zeit haben mich Psychologen und Psychiater
untersucht und mir immer wieder die Frage gestellt, warum ich das getan hätte.
Ich gab ihnen ständig zur Antwort: Ich sähe einfach keinen Sinn in diesem
Leben; mir sei so viel Schlechtes angetan worden, jetzt sei auch ich bereit,
anderen Schlechtes anzutun. Sie gaben mir Pillen, die mir helfen sollten. Aber
sie halfen nicht. Ich wusste genau, dass ich das Böse wollte, dass ich nur
zerstören wollte. Dagegen half mir keine Pille.
Nach dieser Zeit in der Psychiatrischen Klinik kam ich ins
Gefängnis. Ich wurde wegen versuchten Mordes zu zweieinhalb Jahren verurteilt.
Im Gefängnis dachte ich auch wieder: Ja, jetzt ist dein Leben vorbei. Du sitzt
hier ohne Hoffnung, hast keine Eltern, keine Schwester mehr und keinen, der
dich überhaupt haben will. Am besten ist es, du nimmst nach deiner Entlassung
so viel Rauschgift, dass du endlich kaputt bist. Und so fing ich schon im Gefängnis
an, Drogen zu nehmen. Im ersten Moment war es immer ein sehr gutes Gefühl, aber
danach hatte ich unheimlich viel Angst und stellte fest: Das hilft dir auch
nicht weiter.
Nachdem ich neun Monate gesessen hatte, kamen Menschen, die
so taten, als wollten sie mir helfen. Ich dachte: Na ja, die wollen das mal
versuchen, wollen gute Vorsätze wecken, und später wird die Sache dann doch zu
Ende sein.
Aber diese Leute sagten, sie seien Christen. Jesus Christus
habe ihnen Leben gegeben, und ich brauchte auch diesen Jesus Christus. Das war
mir ganz neu. So etwas hatte ich noch nie gehört. Ich dachte: Das kann doch
nicht möglich sein! Jesus gibt es nicht, sonst hätte er mir schon längst
geholfen. Dann kamen diese Leute wieder und wieder, und als es für mich neun
Monate später so weit war, gaben sie mir ein Zimmer mit Familienanschluss und
auch eine Arbeit.
Nach meiner Entlassung begann ich tatsächlich mit einer Ausbildung
als Großhandelskaufmann. In dieser Zeit versuchte ich wieder, meine
Weltanschauung durchzusetzen: Es war die totale Sinnlosigkeit. Dabei machte ich
meinem Chef so viele Schwierigkeiten wie nur möglich. Ich arbeitete sehr
langsam oder fast gar nicht. Der gute Mann verlor die Geduld mit mir, und am
Ende hassten wir uns nur noch.
Ich ging notgedrungen in »unsere« Gemeinde, wo immer wieder
von Jesus gesprochen wurde. Ich beobachtete die Leute und die Familie, in der
ich lebte, und staunte einfach über ihre Geduld. Drei Monate lang hatte ich
kaum ein Wort mit ihnen gesprochen und nur »ja« oder »nein« geantwortet, das
war alles. Aber diese Leute haben mich nicht rausgeschmissen; sie haben mir
nicht alles vor die Füße geworfen, sondern sie sagten: Jesus liebt dich!
So habe ich dann auch versucht, diesen Jesus kennen zu
lernen. Das hatte ich vorher noch nie getan. Ich hatte auch noch nie in der
Bibel gelesen. Aber ich wusste, dass ich dies einmal tun musste. So begann ich,
Jesus zu suchen, und nahm ihn schließlich an, indem ich zu ihm betete. Und dann
nahm er mich an. Er wurde mein persönlicher Herr und Heiland. Ich bekannte ihm
meine Sünden und sagte ihm alles, was mich bedrückte.
Was ich mir nie vorstellen konnte, geschah: Jesus erneuerte
mein Leben! Eines Tages auf dem Weg zur Arbeit merkte ich, dass in mir eine
Veränderung vorgegangen war. Ich erlebte einen Frieden in meinem Herzen, wie
ich das vorher nicht gekannt hatte. Die bösen Gedanken waren auf einmal
verschwunden. Ich begann nun, wirklich zu arbeiten. Ich öffnete mich mehr und
mehr den Menschen, was ich vorher nicht getan und wohl auch nicht gekonnt
hatte. Ich schloss mit meinen Eltern wieder Frieden und auch mit meiner
Schwester, sie auch mit mir, soweit ihnen das möglich war.
Mit vielen unbewältigten Problemen ging ich immer wieder zu
Jesus, und er half, sie zu lösen. Vermutlich sah er meine Armut und
Hilflosigkeit und dass ich ganz offensichtlich Hilfe brauchte. Nach drei Jahren
schloss ich mit Erfolg meine Ausbildung ab. Nach kurzer Zeit lernte ich ein
Mädchen kennen, das ich später heiratete.
Mit meiner Frau und unserer Tochter lebe ich nun im
südlichen Teil Österreichs. Uns ist es wichtig von Jesus Christus zu erzählen,
und von dem was er in unserem Leben getan hat. Dass wir für Gott in dieser Welt
wirken können - für Gott, der trauriges, hilfloses Leben verändern will
- das gibt unserem Leben einen Sinn und eine große Freude
Soweit das Lebenszeugnis von Uwe. Gibt es hoffnungslose
Fälle bei Gott? Nein! Nie! Gott kann!
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