„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Donnerstag, 12. Juli 2012

Und wer bist Du?

Ein Unglück kommt selten allein! Auch für Ekke ging es seit geraumer Zeit bergab. Verzweifelt suchte er Möglichkeiten, ein paar Euro zu verdienen. Nachdem sich immer wieder Türen schlossen, bewirbt er sich im Zoo, um vielleicht beim Tierefüttern helfen zu können. Leider gab es auch hier keine freie Stelle. Als der Personalchef allerdings die ausgesprochen muskuläre Statue des Mannes sieht, kommt ihm eine andere Idee. „Sag mal, vor kurzem ist unser Gorilla verstorben, der die Attraktion  unseres Zoos war. Bis unser neuer Gorilla ankommt, könnten wir Sie in ein Gorillafell stecken und Sie immitieren für eine Weile einen Gorilla. Wir zahlen gut!“

Unser Arbeitsuchender ist so verzweifelt, dass er zusagt. Tatsächlich, nach wenigen Stunden hat er den Dreh raus, schlägt sich auf die Brust, rüttelt und zerrt an den Gittern des Käfigs und lockt eine Menge Besucher an. „Vielleicht gar nicht so schlecht, der Job,“ denkt er sich. - Aber nach einigen Tagen schwingt er im Gehege umher, verliert den Halt und landet unsanft in der Mitte des benachbarten Löwengeheges. Der Löwe läßt zunächst einen Mordsbrüller los, bewegt sich dann drohend auf den „Affen“ zu, der sich langsam rückwärts zur Mauer bewegt. Was soll der arme „Affe“ tun. Ein Hilferuf würde seine Identität verraten. Als aber der Löwe jeden Schritt des Eindringlings verfolgt, weiß sich dieser keinen Rat als ein entsetztes “Hilfe“ hinaus zu schreien.

Postwendend kommt die genervte Antwort vom Löwen im Flüsterton: „Halt’s Maul, du Idiot. Du bringst uns noch beide um den Job!“

Wir schmunzeln. Ist auch so gedacht. Schmunzeln wir auch über uns selbst? Was ist unser Kostüm, das wir uns übergezogen haben? Im Schrank hängen viele.
Sonntags trage ich das Kirchenkostüm. Freundliches Lächeln, eine Tat der Nächstenliebe und natürlich der regelmäßige Besuch in der Kirche. Dass es unter dem Kostüm gar nicht so geistlich zugeht, muss ja keinen interessieren.
Montags kommt dann das Kostüm des loyalen Arbeiters. Manchmal stimmt das auch. Vieles erledige ich gerne; mit Vielen arbeite ich gerne zusammen – aber einige brauch ich meinetwegen den Rest meines Lebens nicht mehr zu sehen. Trotzdem, mein Kostüm hilft mir, zu lächeln.
Das zieht sich so durch die Woche! Wochenende! Freizeit! Abschalten! Herrlich! Nicht alle meine Arten, abzuschalten, passen zu meinem Sonntagskostüm. Aber mein Feierabendkostüm erlaubt mir, auch mal abzutauchen und den Sonntag zu vergessen.

Wer bist Du? Machst Du manchmal die Erfahrung, dass Dein Kostüm Dir Stress bereitet, ähnlich wie im Fall von „Ekke, dem Affen?“ Klar – nicht sein zu können, wer Du bist, macht Stress! Kostüme, Masken und Schauspielereien bringen ordentlich ins Schwitzen.

Hier ist eine gute Nachricht. Bei Gott brauchst Du Dich nicht zum Affen zu machen. Bei Ihm kannst Du sein, der Du bist. Gott sagt:

Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt; 
darum habe ich dich zu mir gezogen aus lauter Gnade. (Jeremia 31:3)

Und der Psalmist betet in Psalm 139:16+17:

Du hast mich gesehen, bevor ich geboren war. Jeder Tag meines Lebens war in deinem Buch geschrieben. Jeder Augenblick stand fest, noch bevor der erste Tag begann. Wie kostbar sind deine Gedanken über mich, Gott! Es sind unendlich viele.

Erspar Dir den Stress, der Dich am Ende eh unglücklich sein läßt! Sei, wer Du bist. Offenbare Dich Gott, so wie Du bist. Er nimmt Dich an. Er verändert und Er gibt Kraft, in Offenheit und Wahrheit und trotzdem zufrieden auf Seinen Wegen zu leben.

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