Viele von denen,
die diesen Blog lesen, haben einen vollen Tag vor sich. Viele andere einen
vollen Tag hinter sich. Am Ende des Tages blickt man bewußt oder unbewußt
zurück und fragt sich: Was ist von meinem Arbeitspensum abgetragen? Hab ich die
Besorgungen erledigt? Habe ich den Besuch gemacht, den Anruf getätigt, die
Rechnung bezahlt, den Kunden kontaktiert, das Material verkauft, die Wäsche
gebügelt und ... und ... und.
Manche haben eine
Liste, die sie abarbeiten. Manche haben einen Kalender, in den sie ihre
notwendigen Erledigungen der Priorität nach eintragen. Andere schreiben
lediglich auf, was sie zu tun haben und tun möchten und fangen einfach mal an.
Solche kombinierten Listen von „zu tun haben und tun möchten“ sind oft endlos
(jedenfalls bei mir). Hier greift die 80/20 Regel. Nido Qubein sagt: „Nichts kann Ihrem Leben mehr Kraft
geben, als Ihre ganze Energie auf ein paar wenige Dinge (Ziele, Aktivitäten
etc.) zu konzentrieren.“ Die 80/20
Regel besagt, dass lediglich 2 von 10 Aktivitäten 80% des Erfolgs definieren.
Auf meiner langen Liste von Pflichtaufgaben und Wünschen – welches sind die 2
oder 3 Prioritäten, die mir am Ende des Tages den größten „Erfolg“ bescheren,
die mich empfinden lassen: „An diesem Tag hast Du was geschafft!“ Das mögen oft die ätzenden Aufgaben sein, die, welche
ich lieber ans Ende der Liste verschiebe. Aber es sind in der Regel die
Aufgaben, die mich voranbringen und die Arbeit erledigen. Wir machen uns selbst
was vor, wenn wir 5 unserer unwichtigeren Wunschaktivitäten erledigen und uns
dann beklagen, das wir am Tag zu nichts gekommen sind.
Martin Luther hatte mit Sicherheit volle Tage, volle Monate und Jahre.
Was dieser Mann alles in seinem Leben geschafft hat, ist bewundernswert. Den
Tag begann er mit Gebet. Wenn aber an einem Tag besonders viel anstand, dann
stand er umso früher auf. Seine Zeit mit Jesus zu Beginn jeden Tages war nicht
etwas, was gelegentlich „wichtigeren Tagesordnungspunkten“ weichen musste. „Zeit
mit Jesus“ war DER wichtigste Programmpunkt des Tages. Wenn er mehr zu tun
hatte, verbrachte er mehr Zeit im Gebet, um mehr Kraft zu haben für alle
anfallenden Anliegen. Auch der Prophet Jesaja weiß zu bezeugen:
Er weckt mich alle Morgen; er weckt mir
das Ohr,
daß ich höre wie ein Jünger. (Jesaja 50:4)
Die 80/20 Regel
ist garantiert eine Hilfe für beschäftigte Menschen. Wir stehen in Gefahr, die
lange Liste von hinten anzugehen und uns in den unwichtigen Aufgaben zu
verlieren, die uns nicht wirklich weiterbringen. Aber die 80/20 Regel kann uns
auch auf anderer Ebene zum Nachdenken bringen. Wenn meine 2 Top-Aktivitäten 80%
meines Erfolgs ausmachen, wo ordne ich dann Gott ein? Welche Stellung hat er in
meinem Leben, in meinem Alltag, heute?
Selbst ein Pastor
kann seinen Herrn aus den Augen verlieren. Wenn die Aufgaben drängen und die
Stunden sich füllen ist bei jedem Nachfolger Jesu die Gefahr groß, dass die „Zeit
mit Jesus“ auf dem Rücksitz Platz nehmen muss.
„Nichts kann
Ihrem Leben mehr Kraft geben, als Ihre ganze Energie auf ein paar wenige Dinge
zu konzentrieren,“ haben wir eben zitiert. Jesus und die Zeit mit Ihm ist
unerlässlich für uns Christen, um ein Leben in Kraft, Hoffnung und Bedeutung zu
erfahren. Mach die Zeit mit Jesus zu Deiner Top-Priorität an jedem Tag!
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