„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Dienstag, 17. Mai 2011

Soll ich mir das antun?

Der 14. Mai 2011 war ein besonderer Tag. Es war der „Open Doors Tag 2011.“ Alle die nicht da waren, haben etwas verpasst (können es aber nachholen, denn die Veranstaltung wurde auf DVD festgehalten und kann bei Open Doors bestellt werden).

Es ging um die „Kinder der verfolgten Kirche“ – um Kinder in den Ländern der Verfolgung. Bewegende Berichte aus Kolumbien, Ägypten und Nordkorea machten deutlich, dass es nicht nur die Eltern sind, die leiden und sterben. Die Kinder aus diesen Familien leiden mit und beginnen oft traumatisiert ihre Reise ins Leben und nicht selten in einen frühen Tod.

Während ich da sitze, mir die Videoclips anschaue, die Zeugnisse höre und mehr oder weniger erfolgreich versuche, die Tränen zurückzuhalten, schießt mir die Frage in den Kopf: Muss ich mir das antun? Hab ich nicht genug Lasten, die mir auf der Seele liegen, dass ich mich mit diesen Schicksalen zusätzlich beschäftigen sollte? So wie die Frage in den Kopf schießt, so schießt die Antwort gleich hinterher: Auf jeden Fall!

In Galater 6:2, 1 Johannes 3:17, Hebräer 13:3 und Römer 12:15 heißt es: (Hervorhebung hinzugefügt)
  • Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.
  • Wer aber die Güter dieser Welt hat und seinen Bruder Not leiden sieht und sein Herz vor ihm verschließt — wie bleibt die Liebe Gottes in ihm?
  • Gedenkt an die Gefangenen, als wärt ihr Mitgefangene, und derer, die misshandelt werden, als solche, die selbst auch noch im Leib leben.
  • Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden!
Alle diese Verse sagen uns klipp und klar, 100%ig, unzweideutig, ohne Fragen offen zu lassen – dass wir uns das nicht nur „antun sollten“ sondern „antun müssen.“ Verschließen wir unsere Augen – und das ist die Kehrseite der zitierten Verse:
  • erfüllen wir das Gesetz Christi nicht!
  • bleibt die Liebe Gottes nicht in uns!
Als ich am Samstag in den Vorträgen saß und sich mein Herz zusammenzog über der Not der Kinder meiner Geschwister durch Jesus, da schrie es in mir: NEIN! NIE will ich gleichgültig werden! NIE will ich mein Herz, meine Augen, Ohren oder meinen Mund verschließen gegenüber den Anliegen der Geschwister. Freuen will ich mich, wenn es mich berührt. Dankbar will ich sein, wenn es schmerzt. Gottes Wort sagt uns in 1 Korinther 12:26:

 Wenn ein Glied leidet, so leiden alle Glieder mit

Wenn ich nicht mitleide, mit weine und mit trage – ist das ein schlechtes und gefährliches Zeichen. Wie kann ein Herz so selbstsüchtig und so selbstzufrieden sein, dass es sich verschließt gegenüber dem Leiden des eigenen Leibes? Besser ein lebendiges, fühlendes Herz, das beschwert ist und mithilft, die Lasten der anderen zu tragen, als ein totes, abgestumpftes Herz, das sich „das nicht antun will“ und sich verschließt gegenüber den Leiden derer, die um Jesu Willen der Unmenschlichkeit preisgegeben sind.

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