„Süßes oder Saures!“ wurden wir gestern Abend an unserer Haustüre „gewarnt!“ Drei Kinder aus der Nachbarschaft lachten zum Fenster rein und warteten darauf, ein paar Süßigkeiten in die aufgehaltene Tüte zu bekommen. Jäh wurde ich daran erinnert, dass der 31.10. seit einigen Jahren ja nicht nur der immer mehr in Vergessenheit geratene Reformationstag ist, sondern auch immer mehr mit neuheidnischen Inhalten gefüllt wird. Trotzdem muss ich sagen, dass die Beschäftigung mit der Reformation und ihrem Werkzeug, Martin Luther, am Sonntagmorgen eine willkommene Herausforderung für Glaube und Hingabe war. Verschiedene Lektionen aus dem Leben des Reformators fordern uns bis heute heraus:
- Gott gebrauchte und formte einen Mann zu einem mächtigen Werkzeug, der zunächst als schüchtern, still und zurückhaltend beschrieben wird. Nicht viele Weise und Mächtige, sondern das Unedle vor der Welt hat Gott erwählt.
- Luther wird nicht von einem Tag zum anderen vom Gleichgültigen zum hingegebenen Christen. Immer wieder klopfte Gott an, zog ihn jedes Mal einen Schritt näher zu sich, bis dass Luther sein Leben in Jesu Hände legte.
- Luthers „Turmerlebnis“ offenbarte ihm aufgrund von Rämer 1:17 den Wert der Gnade und des Glaubens. Auch wir alle brauchen dieses „Turmerlebnis“ diese Begegnung mit Gott, sei es zum ersten Mal oder für eine erneute Hingabe, die uns neu „unter Strom“ stellt für Jesus.
- Luther war bereit, für das Wort Gottes aufzustehen, auch wenn es galt, gegen den Strom zu schwimmen. Das brachte ihm Verfolgung und Todesdrohungen ein, die ihn nicht bremsen konnten. Sein Motto: „Hier stehe ich und kann nicht anders!“
- Auch als Christ hatte es Martin Luther nicht einfach. Er litt unter Depressionen. Er war nicht der einzige Christ, der von Depressionen gequält wurde. (Andere namhafte Christen sind: John Bunyan, Amy Carmichael, C.S.Lewis, Charles Spurgeon u.v.a.m.). Depressionen sind keine Schande, sondern eine Krankheit. Von Luther heißt es: Er wehrte sich gegen die ständigen Anfeidungen durch Gebet, „fröhliches Singen“ oder auch: durch den Wurf mit dem Tintenfaß.
- Die Refomation hatte gewaltige Auswirkungen. Jede echte, Gott geschenkte Reformation, hat Folgen; im gesellschaftlichen und / oder persönlichen Bereich.
- Auf dem Sterbebett betet ein „verbrauchter“ Streiter Christi: "In Deine Hände befehle ich meinen Geist. Du hast mich erlöst, Herr, Du treuer Gott."
- Der Reformationstag lädt ein, die Begegnung mit Gott zu suchen. Wer Jesus bereits begegnet ist, den lädt der Reformationstag ein, dem Herrn neu zu begegnen, zurück zu kommen zum Feuer der ersten Liebe und sich erneut an den Herrn zu binden.
95 Thesen für die evangelikale Gemeinde (nur in Englisch) kann runtergeladen werden unter:
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