„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Samstag, 26. Juni 2010

4500 Jahre in die Vergangenheit

In einer Pension außerhalb der antiken Stadtmauern hatten wir übernachtet und uns früh aufgemacht, um die Stadt zu besuchen - das heißt, was von ihr übrig geblieben und wieder ans Licht gebracht worden war. Genauer gesagt, ihre neunte Ausführung, denn Troja wurde acht mal zerstört und immer wieder aufgebaut. Zum ersten Mal wurde die Stadt fast 3000 Jahre vor Christus erbaut. Erst die neunte Zerstörung war endgültig. 

Ich meine, es sei die sechste Ausführung der Stadt gewesen, als die Griechen vor Trojas Toren standen, die massiven Stadtmauern aber nicht überwinden konnten. Das zehnte Kriegsjahr brach an, und noch immer hielt die Mauer allen Angriffen stand. Dann rief der offizielle Seher der Griechen, Kalchas die Helden zusammen. "Nicht durch Gewalt, sondern durch List müsst Ihr Troja besiegen!" - so lautete seine Anweisung. Innerhalb von nur drei Tagen zimmerte man ein großes Pferd aus Holz, das innen hohl war und als Versteck für einige der tapfersten griechischen Soldaten diente. Dann täuschte die griechische Armee einen Abzug vor, ließ das hölzerne Pferd einfach stehen und zog ab. Trotz Warnungen durch einen trojanischen Priester zog man das Holzpferd in die Stadt. Ein heimtückischer Grieche erklärte den Trojanern, das Pferd sei vom Feind als Weihgabe an die Göttin Athene hinterlassen worden. Es zu zerstören, bringe Unheil, es in die Stadt zu bringen, Schutz. So brachte man es in die Stadt und stelle es vor dem Tempel der Göttin auf. Nachts kletterten die Soldaten aus dem Hohlraum im Inneren des Pferdes, öffneten der zurückgekehrten griechischen Armee die Stadttore, zerstörten Troja und töteten den Großteil der Bevölkerung.

Eine faszinierende Geschichte mit einer gewaltigen geistlichen Lektion!

In Sacharja 2:9 versichert der Herr:
"Und ich selbst werde ihm ringsherum eine feurige Mauer sein, spricht der Herr"

Gottes Volk war sicher vor seinen Feinden, solange sie sich auf Gott verließen, solange Er sie umgab und sie das Böse draußen hielten. Kein Vorwärtskommen für den Feind.

Aber wenn der Feind erkennt, dass wir hinter Gott stehen, der unser Schutz und Schuld ist und dass wir sicher sind, dann ändert er seine Taktik. Nicht länger Gewalt und offensichtliche Angriffe, sondern List, Heimtücke und Verführung. Seine Mittel sind vielfältig. Stolz schleicht sich ein, (den wir dann als "gesundes Selbstbewusstsein beschreiben), falsche Lehre (die uns so gut gefällt, dass wir sie leicht rechtfertigen können), eine ungläubige Partnerschaft (die wir irgendwie noch in den "Willen Gottes" hineinzuzwingen verstehen), Bitterkeit gegenüber anderen (zu der wir "natürlich" das Recht haben), geistliche Müdigkeit (die als der gesunde Normalzustand interpretiert wird - man will ja nicht extrem sein …) und so könnte man weiter machen. Wenn die offensichtlichen Angriffe des Feindes uns oder die Gemeinde Jesu nicht überwinden können, dann versucht er es auf die sanfte Art. Nicht mehr Gewalt, sondern Tücke. Eine heimtückische Gefahr aber ist um ein vielfaches gefährlicher als eine offensichtliche.

In Troja schleuste sich der Feind ein und begann sein tückisches, zerstörerisches Werk von innen. Im Leben vieler Christen und im Leben ungezählter Gemeinden schleust sich der Feind ebenfalls unerkannt ein und beginnt seine tückische Zerstörung von innen. Allen Warnungen zum Trotz fühlt man sich sicher, hat alle möglichen Ausreden und Erklärungen und muss grausame Niederlagen hinnehmen.

Bleib hinter der feurigen, unüberwindbaren Mauer! Versteck dich hinter den breiten Schultern Gottes. Mach keine faulen Kompromisse mit dem Verführer. Nimm von Satan keine Geschenke, so attraktiv sie auch erscheinen mögen.

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