Morgens nach dem Frühgebet in der Gemeinde sitze ich mit einem Freund
zusammen am Frühstückstisch. Vieles kommt uns in den Sinn, Schönes und
weniger Schönes, Freuden und Probleme. Persönlicher Alltag und
politischer Alltag. Wir haben uns unterhalten über die Arbeitslosigkeit,
die wachsende Kurzarbeit und das zusammenbrechende Finanzsystem. (Nicht, dass ich Ahnung davon hätte …) Wir haben uns unterhalten über das
Renten- und das Gesundheitssystem und die Leistungen, von denen immer
mehr gestrichen werden. Und wir haben uns unterhalten über unsere
westliche Perspektive, die immer nur sieht, was uns von unseren
Sicherheiten und Bequemlichkeiten weggenommen wird, ohne den Vergleich
zu ziehen zu der weltweiten Armut, die wir (im Großen & Ganzen) nur
aus den Medien kennen.
Wie würde ich den Satz beenden, der mit den Worten beginnt:
"Nichts ist schlimmer als …"
Wäre meine Antwort:
"Nichts ist schlimmer als - an einer unheilbaren Krankheit zu erkranken!"
"Nichts ist schlimmer als - in die Arbeitslosigkeit hineinzurutschen!"
"Nichts ist schlimmer als - den Zusammenbruch der eigenen Familie/Ehe zu erleben!"
Zweifelsfrei, alles tragische, dramatische Erfahrungen. James und Boota haben eine andere Antwort auf diese Frage.
Im Jahr 2006 wurden diese beiden - über 70-jährigen (!) - Christen in
Pakistan verhaftet und zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt. Sie wurde von
Nachbarn beschuldigt, einen Koran verbrannt zu haben, als sie den
Papiermüll eines moslemischen Arbeitgebers verbrannten. Nur mit Mühe
konnte die herbeigerufene Polizei die beiden Männer vor dem lynchwütigen
Mob retten. Erst nach über 3 Jahren wurden sie von diesem (in Pakistan)
todeswürdigen Kapitalverbrechen freigesprochen. Aus dem Gefängnis
entlassen, berichten die alten Männer:
"Die ersten Wochen im Gefängnis waren wir ohne Hoffnung, erschlagen
von den Anschuldigungen, und in Angst vor Wärtern und muslimischen
Mitgefangenen. … Nichts ist schlimmer, als sich allein zu wissen." "Nichts ist schlimmer, als sich allein zu wissen."
Dieser Satz blieb bei mir hängen! Wahrscheinlich haben sie recht. NICHTS
ist schlimmer als allein zu sein, ohne Gewissheit, ob andere um mich
wissen, wie es mir geht, wo ich bin, ob ich den morgigen Tag noch erlebe
und wenn ja, dann wie? Diese Aussage ermutigte mich neu, für die
ungezählten, ungenannten Geschwister zu beten, die um des Glaubens
willen irgendwo auf der Welt weggesperrt sind. Ohne unser Wissen, ohne
Besuche, ohne irdischen Rechtsbeistand. Allein!
Diese Woche hat jeder von uns die Gelegenheit, Gott zu dienen und Gemeinschaft mit Ihm und anderen zu haben. Darf ich Dich im Namen Jesu darum bitten, Dir von Jesus den Mut schenken zu lassen, auf jemanden zuzugehen, auf den/die wenige Andere zugehen? "Nichts ist schlimmer, als sich allein zu wissen - besonders in der Masse!"
Und der König wird ... antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr einem dieser meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan! (Matthäus 25:40)

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