"Die allerdunkelsten Wege Gottes, die wir hier am wenigsten verstehen, werden einmal in der Ewigkeit im allerhellsten Licht seiner ewigen Liebe strahlen." (Friedrich von Bodelschwingh)

Freitag, 27. Juni 2025

Die Fehler der Jünger

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16 Und er berief die Zwölf, und er gab dem Simon den Beinamen Petrus, 17 und Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, den Bruder des Jakobus, und er gab ihnen den Beinamen Boanerges, das ist Söhne des Donners, 18 und Andreas und Philippus und Bartholomäus und Matthäus und Thomas und Jakobus, den Sohn des Alphäus, und Thaddäus und Simon, den Kananäer, 19 und Judas Iskariot, der ihn auch überlieferte. (Markus 3:16-19)

Ich bin immer wieder ermutigt, wenn ich mir die Jünger Jesu anschaue. Was für eine unterschiedliche Truppe. Wie oft haben sie gestritten, waren unterschiedlicher Meinung, kleingläubig, ängstlich, vorschnell oder übermütig. Wie oft waren sie langsam (!) zu Verstehen – oder haben gar nichts kapiert. Und Jesus hat keinen von ihnen weggeschickt, fallengelassen oder vor anderen bloßgestellt – nicht einmal Judas. Der ging von alleine – ganz freiwillig. Die anderen blieben – trotz ihrer Schwächen – bei Jesus. Gründe, sie abzuweisen und nach Besseren, Qualifizierteren umzusehen, hätte Jesus genug gehabt. Da waren:

ð Simon Petrus: Schnell – oft zu schnell, selbstüberschätzend, am Ende verleugnet er seinen Herrn.

ð Jakobus und sein Bruder Johannes: Kommen oft im Doppelpack. Einmal schlagen sie vor, eine ganze Ortschaft durch himmlisches Feuer zu zerstören; ein andermal wollen sie einen Sonderplatz im Himmel. Nicht gerade gemeinschaftsfördernd.

ð Andreas: Kommt nicht an die Popularität seines Bruders Petrus heran. Stand scheinbar oft in seinem Schatten.

ð Philippus: Verstand nicht immer gleich, was Jesus sagte oder tat.

ð Bartolomeo: Selten erwähnt. Unscheinbar. Personalie ungewiss.

ð Matthäus: Sehr schlechte Voraussetzung zum geistlichen Dienst: großer Freundeskreis im schlechten Milieu.  

ð Thomas: Ok, den kennt man. Allerdings als Zweifler.

ð Jakobus, Sohn des Alpäus: Auch ‚der Jüngere‘ genannt. Kein erhebender Spitzname!

ð Thaddäus auch Lebbäus: Muss man nicht mehr zu sagen. Ein echter „No Name“.

ð Simon, der Kanaaniter: Ein Eiferer, ein Fundi. Ex-Mitglied in einer extremen Sekte.

Sie alle hatten Schwächen. Und ausnahmslos alle, die nach ihnen kamen, auch. Du und ich auch! Aber ihnen allen galt und gilt:

Das Törichte der Welt hat Gott erwählt, um die Weisen zuschanden zu machen, und das Schwache der Welt hat Gott erwählt, um das Starke zuschanden zu machen. (1 Korinther 1:27)

Hat nicht Gott die Armen dieser Welt erwählt, dass sie reich im Glauben würden und Erben des Reiches, das er denen verheißen hat, die ihn lieben? (Jakobus 2:5)

Darum habe ich Wohlgefallen an Schwachheiten, an Misshandlungen, an Nöten, an Verfolgungen, an Ängsten um des Christus willen; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark. (2 Korinther 12:10)

Natürlich hätte Jesus Gründe, jeden von uns abzuweisen und sich jemanden zu suchen, der besser, edler und qualifizierter ist als wir. Nur: das will Er gar nicht. Er möchte gerade uns gebrauchen. Er hat uns gerufen und gerettet, weil wir so sind, wie Er uns vorfand. Er hat begonnen, Sein Werk in und durch uns aufzurichten. Darum gilt auch uns 2. Chronik 16:9a:

Die Augen des Herrn durchstreifen die ganze Erde, um sich mächtig zu erweisen an denen, deren Herz ungeteilt auf ihn gerichtet ist.

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