Als ich kurz vor Mitternacht selbst versuchte, die innere Aufregung zur Ruhe zu bringen, gingen mir die Szenen des Spiels durch den Kopf: das Entsetzen, als am Ende der regulären Spielzeit ein Tor der Italiener die Verlängerung erzwang, die Tränen des Italieners Gnonto, als er mit Gelb/Rot vom Platz flog, der Freudentaumel der deutschen Spieler ...! Der Gedanke ließ mich nicht los, wie nah Freude und Leid beieinander liegen können. Die Lage kann sich von jetzt ... bis ... jetzt ändern.
In Prediger 3:4 stehen die bezeichnenden Worte:
Weinen hat seine Zeit, und Lachen hat seine Zeit;
Klagen hat seine Zeit, und Tanzen hat seine Zeit!
Und der Umschwung kann plötzlich kommen.
Mir kam der Schächer am Kreuz in den Sinn. Ein Krimineller. Zumindest die letzten Stunden – wahrscheinlich länger – hatte er nicht viel zu Lachen gehabt. Folter ... Kreuz ... den qualvollen Tod eines Verfluchten vor Augen. Dann aber die Zusage Jesu (Lukas 23:43):
Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein!
Gut, der Umschwung vom Leid und Terror des Sterbens hin zur Freude kam nicht innerhalb von Sekunden (wie im Video oben oder im Fußball am Sonntagabend), aber er kam. Vom extremen Tod hinein in die extreme Freude.
Auch Lukas 16 kam mir in den Sinn. Der Reiche, der ohne Verbindung zu Gott starb, hatte viel Vergnügen im Leben gehabt. In der Sekunde, als er vom Leben in den Tod glitt, änderte sich alles schlagartig. Für den gläubigen, leidenden Lazarus ging die Veränderung in die andere Richtung. Innerhalb eines Atemzugs – seines letzten – ging er von Leid und Traurigkeit hinein in Freude und Herrlichkeit.
Wie nah liegen Freude und Leid beieinander! Wie schnell kann der Umschwung kommen. Wie groß ist der Trost, das zu erkennen und daran festzuhalten.
Im Leben – ob im Wettbewerb, im Arbeitsleben, im Alltag oder sonst wo – werden wir immer wieder diese Erfahrungen machen: Freud und Leid liegen ganz nah beieinander. Zu keiner Zeit wird das deutlicher als zur Zeit des Todes, wie aus der Geschichte in Lukas 16:25+26 hervorgeht, als Jesus vom reichen Mann und Lazarus erzählt. Nachdem sie beide gestorben waren, heißt es, an den Gottlosen adressiert:
Bedenke, dass du dein Gutes empfangen hast in deinem Leben und Lazarus gleichermaßen das Böse; nun wird er getröstet, du aber wirst gepeinigt. 26 Und zu alledem ist zwischen uns und euch eine große Kluft befestigt, sodass die, welche von hier zu euch hinübersteigen wollen, es nicht können, noch die, welche von dort zu uns herüberkommen wollen.
Schön, wenn im Leben die Zeit der Trauer, des Entsetzens oder Frusts sich wendet in eine Zeit der Freude und des Glücks. Das wird hier wohl immer so bleiben. Wichtig ist, dass wir hier im Leben auf einem Weg sind, der nach unserem letzten Atemzug keine Wende macht, sondern in die ewige Herrlichkeit zu Jesus führt.
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