Immer wieder springt mir das Bild von Larry DeGraff in Erinnerung mit dem Titel: „The Sleeping Sentry“ (Der schlafende Wächter). Darauf zu sehen ist der schlafender Wächter auf einem Burgturm; im Hintergrund ein riesengroßes Heer im Anmarsch.
Der Wächter war übermannt von Müdigkeit und führte daher (vermutlich) den Untergang der Burg herbei. Vielleicht ein andermal ein Blogeintrag zu diesem Bild, an das ich auch dieser Tage wieder erinnert wurde, als ich mich mit dem besonderen Vers aus 2 Thessalonicher 3:13 beschäftigte:
Ihr aber, Brüder, werdet nicht müde, Gutes zu tun!
Es ist ermutigend und tröstlich, dass Jesus weiß, dass unsere Kräfte begrenzt sind. Er hat unsere Körper so ausgestattet, dass wir müde werden, aber auch, dass wir regenerieren können. Jethros Wort an Mose, seinen Schwiegersohn, sind eine simple Feststellung, dass wir alle müde werden. Irgendwann ist unsere tägliche Ration an Kraft aufgebraucht (2 Mose 18:18):
Du wirst müde und kraftlos, sowohl du als auch das Volk, das bei dir ist; denn diese Sache ist zu schwer für dich, du kannst sie allein nicht ausrichten.
Auch der Prophet Jeremia machte die Erfahrung der Müdigkeit, Gutes zu tun. Er klagt (Jeremia 20:9):
Da sagte ich mir: »Ich will Ihn nicht mehr erwähnen und nicht mehr in seinem Namen reden!« Doch da brannte es in meinem Herzen, als wäre ein Feuer in meinen Gebeinen eingeschlossen, und ich wurde müde, es auszuhalten; ja, ich kann es nicht.
Jeremia wollte nicht mehr! Allerdings war es noch wesentlich ermüdender für ihn, gegen Gottes Willen versuchten, aufzuhören, das Gute zu tun und den Dienst zu quittieren.
Es ist normal, müde zu werden – auch im Werk des Herrn, im Gutes tun! Im Zeugnis am Arbeitsplatz, im Gebet allein und mit anderen oder auch in der einfachen täglichen Nachfolge. Ermüdung ist unser aller Erfahrung. Ohne Ausnahme! Die Frage ist nur: Was tun?
Viele quittieren den Dienst, sei es ein „offizieller“ Dienst oder der normale Dienst aller, die Jesus nachfolgen. Wir quittieren das Zeugnisgeben, das Beten, den von Gott geschenkten (ja, geschenkten!) Dienst für Ihn – bis hin zum Abbruch von Beziehungen, die uns an unsere „Müdigkeit“ erinnern. Paulus möchte uns Mut machen, wenn er in 2 Thessalonicher 3:13 schreibt:
Ihr aber, Brüder, werdet nicht müde, Gutes zu tun!
Auch an die Korinther hatte er ähnliches geschrieben (2 Korinther 4:1+16)
Darum lassen wir uns nicht entmutigen, weil wir diesen Dienst haben gemäß der Barmherzigkeit, die wir empfangen haben. (…) Darum lassen wir uns nicht entmutigen; sondern wenn auch unser äußerer Mensch zugrunde geht, so wird doch der innere Tag für Tag erneuert.
Paulus argumentiert geistliche Müdigkeit (Entmutigung) nicht weg. Er nennt sogar einen von vielen Gründen für Müdigkeit: unser Leib, der der Vergänglichkeit unterworfen ist. Ein ganz normaler Prozess. Und in Galater 6:9 deutet Paulus einen weiteren Grund an, warum wir ermüden: Weil wir Gutes tun, aber keine Frucht sehen. Wer arbeitet schon gerne – sei es in der Gemeinde, zu Hause oder in der Firma – ohne Sinn, Zweck und ohne irgendein Ergebnis zu sehen? Niemand! Darum ermutigt Paulus immer wieder – und auch in unserem besonderen Vers für heute in 2 Thessalonicher 3:13: „Werdet nicht müde, Gutes zu tun!“
Die Gefahr besteht, müde zu werden im Dienst und Leben für Jesus – weil wir körperlich an unsere Grenzen kommen, keine Frucht sehen – oder auch, weil wir Widerstand erfahren. Hier ist die Lösung gegen geistliche Müdigkeit (Hebräer 12:3):
Achtet doch auf ihn, der solchen Widerspruch von den Sündern gegen sich erduldet hat, damit ihr nicht müde werdet und den Mut verliert!
Auf Jesus achten! Das ist die geistliche Anti-Müdigkeits-Formel, die schon der Prophet Jesaja kannte, der schreibt (Jesaja 40:31):
Aber die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.
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