„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Donnerstag, 2. Mai 2024

Menschlich gesprochen …

Also ehrlich! … Menschlich gesprochen wünschte ich zuerst mal, manche Episoden wären nicht in der Bibel zu finden. Nicht, weil sie die Uninformierten zur Bibelkritik anstiften könnten. Wer kritisieren will, würde auch sonst was finden. Nein, nicht deswegen! Ich würde auf manche Episoden verzichten, weil sie einfach schrecklich sind.

Da wird die Schwester der 12 Söhne Jakobs von einem Fremden vergewaltigt. Die Rache der Brüder ist mörderisch!

Tamar wird von ihrem Halbbruder Amnon vergewaltigt und dann weggeschmissen wie ein altes Kleidungsstück. Auch da führt die Rache zu Mord und Todschlag.

Das Verhalten eines Benjaminiters, das Verhalten Lots, des Neffen Abrahams oder die Kettenreaktion der Sünde in Davids Leben – um nur einige Beispiele zu nennen – das zu lesen ist manchmal schwer zu ertragen. Wäre es nicht ermutigender, fröhlicher, heller, wenn die Bibel aus lauter Visionen der Herrlichkeit Gottes und des Himmels und lauter Beschreibungen Seiner Gnade und Barmherzigkeit bestünde?

Aber solches Denken und Wünschen ist menschlich. Geistlich gesehen bin ich von Herzen dankbar für die Bibel genauso, wie wir sie heute haben. Gottes Wort ist keine verschönende Historie des Volkes Gottes und keine perfektionierte Biographie der Gläubigen. Gerade die tatsächlich geschehenen Schauergeschichten zeigen auf, dass Gott uns die Wahrheit nicht vorenthält. Und die Wahrheit über das Volk Gottes und einzelner Personen ist schon so manch einem zum Segen geworden.

Wenn Gott das Leben unmoralischer Menschen, Mörder, Ehebrecher, gottloser Politiker und gemeiner Heuchler verändern, erneuern und zum Guten wenden kann – ebenso wie das Leben von Scheinheiligen, vermeintlichen Gutmenschen (mit Leichen im Keller) oder ganz normalen Bürgern – dann gibt es Hoffnung. Dann gibt es Hoffnung für jeden: für „die ganz Schlimmen“, für „die normal Schlimmen“ und auch für solche, die sich selbst nicht für schlimm halten, von Gott aber so eingestuft werden.

Ich danke Gott, dass die Bibel die Realität aufzeigt; dass sie den Menschen beschreibt, wie er ist. So offenbart die Bibel zum einen die totale Verderbtheit des Menschen (Römer 3:12+6:23a):

Sie sind alle abgewichen, sie taugen alle zusammen nichts; da ist keiner, der Gutes tut, da ist auch nicht einer! …Der Lohn der Sünde ist der Tod!

... verschweigt aber andererseits auch nicht die unfassbare Gnade Gottes, die bereit ist JEDEM zu vergeben, der sich an Jesus wendet (Römer 6:23b; 1 Johannes 1:9):

Die Gnadengabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn. …  Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.

Würden die schlimmsten Sünden in der Bibel verschwiegen, würden wir es kaum glauben können, dass Gottes Vergebung so kraftvoll, Seine Gnade so gewaltig und Seine Liebe so allumfassend ist. So aber wissen wir ohne Zweifel, dass dem schlimmsten Sünder vergeben werden kann, wenn er sich an Jesus wendet.

Lass Dich von den „schlimmen“ Geschichten der Bibel nicht abschrecken. Du findest heute Ähnliches in fast jeder Tageszeitung. Lass Dich vielmehr ermutigen, dass die Schrecken der Menschheit Gott nicht erschrecken können. Er sieht, Er weiß und Er vergibt allen, die neues Leben bei Ihm suchen!

Das bedeutet aber, wer mit Christus lebt, wird ein neuer Mensch. Er ist nicht mehr derselbe, denn sein altes Leben ist vorbei. Ein neues Leben hat begonnen! (2 Korinther 5:17)

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