„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Mittwoch, 6. März 2024

Königliches Lösegeld

Vom englischen König Richard I., auch bekannt als Richard Löwenherz, wird erzählt, dass er sich auf einem der Kreuzzüge mit seinen Mitstreitern zerstritt, darunter auch Herzog Leopold V. von Österreich. Als Richard I auf seinem Rückweg durch Europa zog, nahm ihn Leopold V. in Österreich gefangen. Gemeinsam mit dem Kaiser des Heiligen Römischen Reiches forderte er ein gigantisches Lösegeld für Richards Freilassung. Der Preis lag bei über 100.000 Mark, was über 23 Tonnen Silber entsprach. Das war eine enorme Forderung.

Die Menschen in England liebten ihren König. Viele Adlige spendeten ein Vermögen für Richards Freilassung. Eine Sondersteuer wurde eingeführt und Richards Mutter versilberte sämtliche Ländereien Richards und ebenso Kirchenschätze, um das Lösegeld zahlen zu können. Nach 13 Monaten war das Geld gesammelt und König Richard kehrte nach England zurück. Man kann hier buchstäblich von einem „königlichen Lösegeld“ sprechen!

Von einer anderen Art wertvollen Lösegeldes wird ebenfalls zur Zeit der Kreuzzüge berichtet. Demnach wurde der normannische Lord Grimbald de Pauncefort von einem Volksstamm auf der arabischen Halbinsel gefangen genommen. Als der türkische Prinz dort nach seiner Lösegeldforderung gefragt wurde, verlangte er die abgetrennte Hand von Paunceforts junger Braut Eleanor. In einem enorm mutigen Akt des Mutes und der Opferbereitschaft ließ sich die junge Frau ihre linke Hand amputieren und schickte sie los, als Lösegeld für ihren Mann.

Noch gewaltiger – tatsächlich unfassbar gewaltig – ist ein noch viel höheres Lösegeld, das über 1000 Jahre zuvor bezahlt wurde. Es war weit mehr als ein „königliches Lösegeld“, denn selbst ein König damals (oder heute) hätte es nicht bezahlen können. Es musste ein König aus einer anderen Welt kommen – König Jesus, über den es in 1. Timotheus 2:6 heißt:

Er hat sein Leben als Lösegeld hingegeben, um uns alle aus der Gewalt des Bösen zu befreien. Diese Botschaft soll nun verkündet werden, denn die Zeit, die Gott festgelegt hat, ist gekommen.

Jesus selbst: Schöpfer, ewiger Gott, himmlischer König und Herrscher – wurde Mensch und gab sich als Lösegeld für uns. Er wurde zum Preis, der notwendig war, um uns zu reinigen, Leben zu schenken und uns zu Gottes Kindern zu machen. Himmlisches Lösegeld!

Das in seiner Fülle zu begreifen ist wohl Zukunftsmusik. Wenn wir einmal bei Ihm in Seiner Herrlichkeit sein werden – wenn wir Seine Schönheit und Gottheit sehen werden – wenn wir Seine Liebe noch viel intensiver schmecken werden als jetzt – wenn uns Seine Größe und Heiligkeit die Sprache verschlagen wird – dann werden wir vermutlich etwas mehr von dem unbeschreiblichen Wert begreifen und erkennen, der Sein Leben als Lösegeld gewesen ist.

​Bis dahin bleibt uns, Ihm immer wieder neu zu danken für den Preis, den Er bezahlt hat und uns Tag für Tag ganz in Seine Nachfolge zu stellen.

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