Die deutsche Sprache hat ca 75.000 Wörter im Standardwortschatz, im Gesamtwortschatz sind es 350.000 – 500.000. Da gehört dann jegliches Fachvokabular zu. Im Alltag benutzen Deutsche im Durchschnitt täglich ca 16.000 Wörter, rund 462.000.000 Wörter im ganzen Leben.
Was wird da wohl alles besprochen, geplant, verrissen, diskutiert und geschmiedet?! Mit Sicherheit viel Gutes, aber auch viel Schlechtes und Unnützes. Darum soll uns unser besonderer Vers aus dem 2. Timotheusbrief auf dieses Thema ansprechen. Paulus schreibt:
Die unheiligen, nichtigen Schwätzereien aber meide; denn sie fördern nur noch mehr die Gottlosigkeit. (2. Timotheus 2:16)
Nein, Paulus sagt nicht, dass wir unser Reden auf das Nötigste beschränken und ansonsten den Mund halten sollen. Er bezieht sich hier auf leeres, loses Gebabbel, das niemandem nützt und vielen schadet. Ich kann mir gut vorstellen, dass Jesus bei seinen Mahlzeiten mit unfrommen Sündern und Zöllnern an den Unterhaltungen teilgenommen und dabei auch viel gelacht hat. Ich kann mir auch vorstellen, dass Er selbst Dinge zum Besten gegeben hat, die andere Lachen ließen. Was ich mir nicht vorstellen kann ist, dass Jesus sich an unheiligem und losem Geschwätz beteiligt hat. Das bedeutet:
- Jesus hat sich nicht über Männer oder Frauen lustig gemacht.
- Jesus hat keine beleidigenden Aussagen oder Illustrationen von anderen gezeichnet.
- Jesus hat nie einen faulen Witz erzählt oder darüber gelacht. (Vermutlich hat man in Seiner Gegenwart auch keinen solchen erzählt!)
- Jesus hat auch nicht über Spekulationen, Fabeln und endlose Geschlechtsregister diskutiert; ebenso wenig wie über Streitfragen oder Spitzfindigkeiten im Gesetz (vgl. 1 Timotheus 1:4; Titus 3:9).
- Und schließlich hat Jesus nie irgendwelchen falschen Lehren so viel Aufmerksamkeit geschenkt, dass sie die Gläubigen verwirrt haben. (vgl. 2 Timotheus 2:16-18)
Jesus und die, die Ihm folgten und dienten waren nicht für ihre politischen Kommentare bekannt (die bekanntlich eher trennen als vereinen). Sie waren vielmehr bekannt für das Wort vom Kreuz.
Sie sind auch nicht für Demonstrationen oder Aufrufe zum Widerstand in die Geschichte eingegangen (obwohl manche Jünger vermutlich mit Freude dabei gewesen wären). Sie waren vielmehr dafür bekannt, dass sie dem Kaiser die Steuern bezahlten (sogar Steuern, die nicht gerechtfertigt waren).
Jesus und Seine Nachfolger waren nicht dafür bekannt, dass sie über den damaligen Orden der Essener tuschelten oder sich in langwierige Diskussionen mit den Pharisäern einließen.
Wohlgemerkt: Jesus und Seine Nachfolger nahmen durchaus Bezug auf Irrlehren, Misstände und anderes Unrecht. Aber nie wurden ihre Predigten zu unheiligem, nichtigen Geschwätz. Nie ließen sie sich auf Zwistigkeiten oder unnütze Auseinandersetzungen ein, die die Bibel als nichtig, unnütz und glaubensschädigend beschreibt.
Ihre Botschaft war Jesus. Mittelpunkt ihrer Aussagen war Jesus. Gewicht gab ihren Worten der Name Jesu. Paulus ruft Timotheus dazu auf, genau dabei zu bleiben: Jesus!
Wenn dass, was wir heute sagen, nicht mit Jesus verbunden werden kann (ob wir Ihn namentlich erwähnen oder nicht) … wenn Seine Liebe in unserer Rede nicht gefunden werden kann (ob wir Bezug darauf nehmen oder nicht) … wenn unsere Worte andere verletzen, beleidigen oder demütigen – dann sollten wir lieber schweigen. Jakobus unterstreicht unseren heutigen besonderen Vers, wenn er schreibt (Jakobus 1:19):
Darum, meine geliebten Brüder, sei jeder Mensch schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn.
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