Von August
Gottlieb Meissner aus dem 18. Jahrhundert stammt die Geschichte über den
Lockvogel.
Ein Vogelsteller
hatte seinen Herd bereitet und sein Fangnetz ausgelegt. Dazu hatte er einen
Lockvogel gesetzt, der vortrefflich singen konnte.
Die Vögel in der
Nachbarschaft hörten den herrlichen Gesang des Lockvogels, flogen herbei und
sahen das im Netz leuchtende Futter. "Was für ein Überfluß an Speisen
hier liegt“, sagten die Vögel zueinander. „Und wie freundlich uns unser
Geselle, dem selbst so wohl ist, uns dazu einlädt! Diese gute Gelegenheit
wollen wir sicher nutzen"; und damit stürzten sie sich auf das reichlich
ausgestreute Futter.
Kaum hatten sie
aber zu fressen begonnen, fiel das Garn, und sie verloren Freiheit und Leben.
Nur ein Vogel
hatte sich abseits gehalten. Ihm rief jetzt der Lockvogel zu: "Wer hat
dich allein so klug gemacht, daß du nicht näher gekommen bist?" "Nun,
eine einfache Lehre meines Vaters“, antwortete der Angesprochene. „Sohn,"
sagte er oft zu mir, "wenn man dir etwas Verlockendes zeigt, gar so schön
anzusehen und gar so leicht zu erlangen, so hüte dich; denn allzu oft liegt
Betrug im Hinterhalt.“
Auch die Bibel
spricht von Vogelfängern. Gott klagt durch den Propheten in Jeremia 5:26:
“Denn unter meinem Volk finden sich Gottlose;
sie liegen auf der Lauer, ducken sich wie Vogelsteller;
sie stellen Fallen, um Menschen zu fangen.“
Vogelsteller sind
demnach in diesem Fall Gottlose (selbst innerhalb des Volkes Gottes), die nur
ein Ziel haben: Menschen in die Gefangenschaft zu führen. Das mag eine
Gefangenschaft in unbiblischen Sonderlehren sein oder eine Gefangenschaft
unter einer Lehre, die nicht falsch ist, aber überbetont wird. Vielleicht ist es
auch eine Gefangenschaft unter verschiedenen Gesetzen, die Gott so, wie sie von
den Vogelstellern gelehrt werden, gar nicht offenbart hat. Es gibt sogar
Menschen, die in unbiblischen „Freiheiten“ gefangen sind, d.h., die sich
außerbiblische Freiheiten herausnehmen, die Gott nie für sie bestimmt hat.
Vogelsteller –
innerhalb und außerhalb der Gemeinde Jesu – wollen in Gefangenschaft führen.
Gott hat nie – NIE – diese Gefangenschaft für Seine Kinder vorgesehen. Darum
ruft Er uns in Sprüche 6:5 zu:
Rette dich aus seiner Hand wie eine Gazelle und
wie ein Vogel aus der Hand des Vogelstellers!
Oh!? Bei wem
liegt denn da die Verantwortung zur Rettung? Man könnte meinen, bei uns selbst.
Aber das stimmt nicht ganz! Bei uns liegt eine TEIL-Verantwortung. Wir retten
uns aus der Hand des Vogelstellers, indem wir uns ZU JESUS retten. Er, unser
Retter, nimmt uns dann unter Seine Fittiche, wie eine Henne ihre Küken. Der
Psalmist erklärt in Psalm 91:3:
Ja, er wird dich retten vor der Schlinge des Vogelstellers
und vor der verderblichen Pest.
Satan, die Welt und unser Fleisch (unsere gelernte Unabhängigkeit von Gott)
präsentieren uns täglich herrliches „Futter“, verlockendes Material, dass unser
Leben leichter, schöner, erfüllter, satter und bunter macht. Aber in alle
diesen Angeboten gibt es viel Kleingedrucktes. Und dabei geht es immer um
Gefangenschaft. Wie heißt es in der Fabel:
„Wenn man dir
etwas Verlockendes zeigt, gar so schön anzusehen und gar so leicht zu erlangen,
so hüte dich; denn allzu oft liegt Betrug im Hinterhalt.“
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