„Einer der größten Nutzen von Twitter und Facebook wird darin bestehen, am Jüngsten Tag zu beweisen, dass die Gebetslosigkeit nicht auf Zeitmangel zurückzuführen ist.“ (John Piper)

Donnerstag, 25. August 2022

Wie ernst meint es Gott?

Kürzlich bin ich auf Facebook einer Gruppe beigetreten, die sich mit Aussagen der Puritaner beschäftigt. Meist sind es Zitate, die einige Jahrzehnte oder Jahrhunderte alt sind. Was mir auffällt ist die Ernsthaftigkeit, die in diesen Zitaten zum Ausdruck kommt.

Dieselbe Ernsthaftigkeit sehe ich, wenn ich über die Lebensgeschichten der Hugenotten lese, die vor ca 500 Jahren in Frankreich durch schlimmste Verfolgung gingen; oder die Zeugnisse von Christen, die heute unter Verfolgung leiden. Nachfolge ist eine ernste Sache, bis hin zur Frage über Leben oder Tod.

Dem gegenüber steht eine eher lockere Einstellung zur Nachfolge und zum Gericht, wenn es um die Zeit geht in der ich heute lebe – und der Ort, an den Gott mich gestellt hat – und mit mir Millionen anderer Christen. Freiheit, Selbstbestimmung, Angebote und Forderungen nach Toleranz, die mir die kompromisslose Nachfolge erschweren. Die Frage, die ich mir stellen muss lautet: Als Christ bin ich durch Jesus, meinen Erlöser, gerettet. Ich besitze das ewige Leben. Wie wichtig ist kompromisslose Nachfolge überhaupt? Wie kostenpflichtig sind Sünde, „Sündchen“ oder Kompromisse im Glauben? Rentieren sie sich vielleicht doch gelegentlich? Wie ernst meint es Gott?

Als ich mich heute Morgen in meiner Stillen Zeit mit Jeremia beschäftigte, fielen mir in Kapitel 7 die Verse 3-7 auf, in denen Gott zu Seinem Volk sagt:

So spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: Bessert euren Wandel und eure Taten, so will ich euch an diesem Ort wohnen lassen! 4 Verlasst euch nicht auf trügerische Worte wie diese: »Der Tempel des Herrn, der Tempel des Herrn, der Tempel des Herrn ist dies!« 5 Denn nur wenn ihr euren Wandel und eure Taten ernstlich bessert, wenn ihr wirklich Recht übt untereinander, 6 wenn ihr die Fremdlinge, die Waisen und Witwen nicht bedrückt und an dieser Stätte kein unschuldiges Blut vergießt und nicht anderen Göttern nachwandelt zu eurem eigenen Schaden – 7 dann will ich euch an diesem Ort wohnen lassen, in dem Land, das ich euren Vätern gegeben habe, von Ewigkeit zu Ewigkeit.

"Bessert euren Wandel!“ oder auch: „Ändert eure Wege!“ so fordert Gott alle warnend auf, die in Anspruch nehmen, zu Ihm zu gehören. Wie ernst meint es Gott? 

Es ist Gott keineswegs egal, wie wir leben. Er übersieht Sünde nicht. Zwar hat Er selbst unsere Sünden ans Kreuz getragen, was aber nicht bedeutet, dass wir als Seine Kinder leben können, wir wollen. Immer – ohne Ausnahme – ist die Errettung von Menschen mit dem Ruf in die Nachfolge verbunden. Sünde muss aufgegeben werden, das „Fleisch“ (= unsere Unabhängigkeit von Gott) muss gekreuzigt werden. Auch wenn uns, die wir die Liebe und Gnade Gottes betonen, das Wörtchen „muss“ gar nicht so gut schmeckt, zeigt uns Gottes Wort doch unmissverständlich, dass kompromisslose Nachfolge keine Kür, sondern Pflicht ist. Jesus sagt (Matthäus 16:24 / NLB):

„Wer von euch mir nachfolgen will,
muss sich selbst verleugnen
und sein Kreuz auf sich nehmen und mir nachfolgen.“

Also doch wieder ein Leben unter Ge- und Verboten? Gottes Wort belehrt uns (Galater 5:1 / LÜ):

 „Zur Freiheit hat uns Christus befreit!
So steht nun fest und lasst euch nicht wieder
das Joch der Knechtschaft auflegen!“

In unendlicher Geduld und Liebe hilft und erzieht uns unser Erlöser, den Weg der Nachfolge immer konsequenter zu gehen. Manchmal tut Er das durch Ermutigung und Kraft, manchmal durch Korrektur und Schmerz. Immer aber mit göttlicher Barmherzigkeit und Wohlwollen.

Darauf weist auch Jeremia hin. Er füllt seine Predigt nicht nur mit Worten der Warnung vor Gleichgültigkeit und Ungehorsam, sondern er spricht Israel für den Fall des Gehorsams den Segen Gottes zu: „Ich will euch an diesem Ort wohnen lassen, in dem Land, das ich euren Vätern gegeben habe, von Ewigkeit zu Ewigkeit“

Es lohnt sich immer – IMMER – den Weg konsequenter Nachfolge dem eigenen Weg vorzuziehen.

„Es sollte die Aufgabe eines jeden Tages sein,
sich auf den letzten Tag vorzubereiten.“
(der Puritaner Henry Matthew)

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