„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Freitag, 1. Juli 2022

Natürlich kannst Du den Spiegel zerstören …

In seinem Buch “The Gold Mine” berichtet Lee Roberson über eine Gruppe von Missionaren, die bestrebt war, einem ihrer Missionare Zugang zu einem noch unberührten Volksstamm in Afrika zu verschaffen. Sie sandten Schmuckstücke in den Stamm, um durch Warentausch Freundschaft aufzubauen und an Türen anzuklopfen. Unter den Schmuckstücken war auch ein kleiner Handspiegel, wie sie Frauen ihn benutzen.

Die Eingeborenen hatten ihre eigenen Gesichter nie gesehen, außer in einer Reflektion im Wasser eines Sees oder Baches. Schnell verbreitete sich die Nachricht von diesem wunderbaren Instrument, mit dem die Menschen ihre Gesichtszüge sehen konnten.

Der Missionar wurde eingeladen und besuchte mit seinem Handspiegel verschiedene Dörfer des Stammes. In einem der Dörfer wohnte eine Stammesprinzessin, der man gesagt hatte, sie sei die schönste Frau der Welt. Tatsächlich aber war sie die unattraktivste Frau im ganzen Stamm.

Als die Prinzessin von diesem Handspiegel hörte, in dem sie sehen könnte, welch schönes Geschöpf sie war, bat sie, ihr solch einen der Spiegel zu bringen. Sie nahm den Spiegel mit in ihre Hütte, um ihre Schönheit ausgiebig zu betrachten. Als sie ihn hochhielt und erkannte, wie sie wirklich aussah, hob sie ihre Faust, schlug das Glas in Stücke, verbannte den Missionar und erließ ein Gesetz, dass nie wieder ein Spiegel in den Stamm gebracht werden sollte.

Hass auf den Spiegel, weil er ihr die Wahrheit über sie selbst sagte. Hass, weil der Spiegel ihre Hässlichkeit aufzeigte – und es ihr nicht gefiel. Kommt uns das bekannt vor?

Vielen Menschen gefällt es nicht, was uns der Spiegel des Wortes Gottes vor Augen hält. Die Bibel nennt unsere Sünde beim Namen. Die Bibel nennt Sünde ‚Sünde‘, ohne zu beschönigen oder zu entschuldigen. Dem gegenüber steht der Mensch, der gut nennt was böse ist und böse nennt, was gut ist. Und Gott warnt (Jesaja 5:20):

Wehe denen, die Böses gut und Gutes böse nennen, die Finsternis zu Licht und Licht zu Finsternis erklären, die Bitteres süß und Süßes bitter nennen!

Darum aber das Wort Gottes zu ignorieren oder gar zu bekämpfen löst das Problem ebenso wenig wie es der Prinzessin half, den Spiegel zu zerstören und den Missionar zu verbannen.

Das herrliche am Spiegel des Wortes Gottes ist die Tatsache, dass es nicht nur das Hässliche und Fehlerhafte aufzeigt, sondern auch erklärt, wie alle Hässlichkeiten in unserem Gewissen und alle Fehler der Seele verschwinden können. Der Spiegel des Wortes Gottes zeigt auf, wie eine Wüste zum Garten werden kann. Eine von unzähligen Stellen steht in Jesaja 1:8+9:

So spricht der Herr: »Kommt, wir wollen miteinander verhandeln, wer von uns im Recht ist, ihr oder ich. Selbst wenn eure Sünden blutrot sind, sollt ihr doch schneeweiß werden. Sind sie so rot wie Purpur, will ich euch doch reinwaschen wie weiße Wolle. Wenn ihr mir von Herzen gehorcht, dann könnt ihr wieder die herrlichen Früchte eures Landes genießen.

Gott offenbart, dass Er viel lieber reinwaschen, vergeben und segnen möchte. Aber dazu bedarf es, dass wir den Spiegel Seines Wortes nicht ignorieren oder uns davon abwenden. Wir sollten ihn uns vorhalten, die Wahrheit akzeptieren und dann mit Gott über die Fakten reden.

Alles, was der Vergebung und Reinigung bedarf, möchte Er durch Jesus reinigen und uns in Seine Gerechtigkeit kleiden.

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