Regelmäßig erhalte ich Zeitschriften von Organisationen,
die sich für verfolgte Christen einsetzen. Wenn immer ich diese Zeitschriften
zur Hand nehme, werde ich gesegnet. Die Zeugnisse der Verfolgten machen Mut und
lehren mich, wie ich unter Druck für Jesus leben kann. Ihnen wird alles
genommen, was sie haben. Die Arbeit ihres gesamten Lebens, seien es
Ersparnisse, ein Haus oder anderen Besitz … und ihre Gesundheit … ihre
Vergangenheit … und ihre Zukunft … und oftmals noch ihre Liebsten.
Ich stelle mich daneben – und bin beschämt. Ja, auch wir
haben Nöte, Probleme, Krankheit, Trauer,
Arbeitslosigkeit, eine unglückliche Ehe, Probleme mit den Kindern … Das muss niemand wegstecken, als
gäbe es diese Nöte nicht. Und doch verblasst vieles (vielleicht nicht alles) im
Vergleich zu denen, die keine erinnerungswürdige Kindheit oder kein ruhiges
Alter haben. Oder solche, die mitten im Leben ganz neu bei Null beginnen
müssen.
Solche Berichte und Zeugnisse von Gottes Durchtragen rücken
vieles wieder ins rechte Licht. Ich werde wegen meinem Glauben ausgelacht? Na
und? Andere werden ausgepeitscht. Ich werde verspottet und verleumdet? Na und?
Andere werden verschleppt und vergessen. Ich gebe wegen meinem Glauben eine
berufliche Aufstiegsmöglichkeit auf? Na und? Andere verlieren Job und Einkommen
und werden gebrandmarkt, damit niemand sie wieder einstellt.
Ich verliere Freunde wegen meiner Nachfolge Jesu? Na und?
Andere verlieren ihre Familie – die einen, weil sie ausgestoßen werden, die
anderen, weil ihre Lieben umgebracht werden.
Und dennoch haben viele dieser treuen Christen in der
Verfolgung etwas, was ich mir wünsche. Nicht die Verfolgung wünsche ich mir.
Nein! Aber die Jesus-Erfahrung dieser Gotteskinder. Die Geschwister in der
Verfolgung lernen es, in einer Nähe zu Jesus zu leben, die mir oft fremd ist.
Sie erfahren eine Liebe durch und zu Jesus, die ich mir wünsche. Sie kennen
einen Eifer für die Sache Jesu, der mich beschämt.
Ich empfehle wärmstens die monatlichen Zeitschriften von Open Doors, Hilfsaktion Märtyrerkirche und dem AVC (Aktion für verfolgte Christen). Die Berichte in diesen Zeitschriften
beschreiben keine Folterszenen und sollen niemandem Angst machen. Sie hetzen
auch nicht gegen andere. Sie informieren sachlich über die Not der Verfolgten
und ermutigen zum Gebet. Aber als Nebenprodukt ermutigen sie die Leser durch
die Zeugnisse über die Liebe und die Macht Jesu. Hier einige Beispiele aus der
Zeitschrift „Stimme der Märtyrer“:
„Wir haben gelernt,
dass alles, was wir in dieser Welt erleben, uns hilft, Gott ähnlicher zu
werden. Ich bin glücklich, ein Kind Gottes zu sein. Ich bin auch glücklich, die
Tochter eines Mannes zu sein, der um Jesu willen im Gefängnis sitzt. Jesus wird
alles zu einem guten
(Ca 19jährige Tochter von
Pastor Haile Naigzhi, der seit 12 Jahren in Eritrea im Gefängnis sitzt)
Ohne Kreuz gibt es
keine Krone. Diese Lektion kann man nicht aus Büchern lernen, und die meisten
Menschen erfahren diese köstliche Lektion nie in ihrem Leben. Das Leben im
Überfluss existiert nicht in der Komfortzone. Wenn das Gewürz nicht gemahlen
wird, kann der Duft sich nicht entfalten; und wenn die Traube nicht im Trog
zerstoßen wird, wird sie nie zu Wein. (Christ
aus China)
Mohammad Yousuf Bhat bekehrte sich 1999 in Kaschmir vom
Islam zu Jesus. Seitdem war er unermüdlich und furchtlos unterwegs, Jesus zu
bezeugen. Am 1 Juli 2015 zerrte man ihn aus seinem Haus und ermordete ihn mit 7
Schüssen. Einmal hatte er erklärt: „Meine
Familie hat mit sehr viel Verfolgung zu kämpfen. Mein Sohn ist gefoltert worden
und auch meine Tochter. Aber diese Verfolgung betrifft nur unseren Körper.
Innerlich füllt uns Jesus mit tiefem Frieden.“ Er wusste um die
Mordabsichten und sagte vor seiner Ermordung über seine Verfolger: „Gott segne sie! Wir beten dafür, dass Gott
ihnen die Augen für die Wahrheit öffnet. Wir beten für sie.“ „Immer, wenn ich abends die Sterne sehe, bete
ich, dass es eines Tages auch so viele Gläubige im Kaschmirtal gibt.“
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Kommentare, die nur Werbung zum Inhalt haben oder zu Werbezwecken verlinkt sind, werden gelöscht!
Sie haben die Möglichkeit, anonym zu kommentieren. Dann wird Ihr Name nicht unter Ihrem Kommntar erscheinen. Mit dem Absenden Ihres Kommentars wird Ihre IP-Adresse allerdings im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert. Natürlich werden keinerlei Daten veröffentlicht oder weitergegeben, es sei denn, Sie treffen diese Wahl selbst, indem Sie nicht anonym kommentieren.