„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Dienstag, 15. Juni 2021

Gottes Verheißungen im Buch Hosea


Das biblische Buch des Propheten Hosea hat seinen ganz eigenen Charakter. Hoseas Prophetendienst fand in einer Zeit der Anarchie, des Götzendienstes und des moralischen Abfalls statt. Israel hatte sich von Gott abgewandt und Hosea bringt eine ernste, aber auch aufrüttelnde Botschaft Gottes zu dem Volk. Als Bundesvolk war Israel berufen, Gott treu und hingegeben zu sein wie eine Braut ihrem Geliebten. Israels Verhalten aber stand im genauen Gegensatz dazu.

Gottes Auftrag muss Hosea ebenso schockiert haben, wie ihn Gottes Worte getröstet haben müssen. Gottes Auftrag war, eine Prostituierte zu heiraten und ihr treu zu sein. Hosea heiratete Gomer und blieb ihr treu, auch nachdem sie ihm untreu wurde und ihre Arbeit als Prostituierte wieder aufnahm.

Durch das Verhalten Hoseas wollte Gott Seinem Volk zeigen, wie sehr Er sie liebte und wie bleibend treu Er sich ihnen gegenüber verhielt. Nicht nur durch Sein Handeln, sondern auch durch Seine Verheißungen bestätigt Gott Seine bleibende Treue zu Seinem Volk.

Dagegen will ich mich über das Haus Juda erbarmen und sie retten durch den HERRN, ihren Gott; doch nicht durch Bogen, Schwert und Kampf will ich sie retten, nicht durch Rosse noch Reiter. (Hosea 1:7)

Gottes Liebe ist so umfassend, dass Er Israel nicht nur „nicht verstößt“, sondern seine Wunden heilt und die Verheißungen der Vergangenheit erneuert:

Und doch wird die Zahl der Kinder Israels werden wie der Sand am Meer, den man nicht messen noch zählen kann; und es soll geschehen, an dem Ort, wo zu ihnen gesagt wurde: »Ihr seid nicht mein Volk«, da sollen sie »Söhne des lebendigen Gottes« genannt werden. Dann werden die Söhne Judas und die Söhne Israels sich einmütig versammeln und über sich ein einziges Oberhaupt setzen und werden aus dem Land heraufziehen; denn der Tag von Jesreel wird groß sein. (Hosea 2:1+2)

Ich will sie erlösen aus der Gewalt des Totenreichs, vom Tod will ich sie loskaufen. Tod, wo ist dein Verderben? Totenreich, wo ist dein Sieg? (Hosea 13:14)

Soweit eine kleine Auswahl aus vielen Verheißungen, die Gott seinem Volk Israel zuspricht. Aber auch hier – wie in vielen anderen Fällen im Alten Testament (nicht allen) – lassen sich die Verheißungen Gottes an Sein Volk Israel auf Gottes Volk im Neuen Testament anwenden. Auch wir, die Gemeinde Jesu sind Empfänger einiger dieser wunderbaren Verheißungen.

In Römer 9:24+25 wendet Paulus die Gottes Verheißung an Israel auf uns, die Gemeinde Jesu, an. Er sagt:

Das gilt auch für uns, die er aus dem jüdischen Volk und aus den anderen Völkern erwählt hat. Was nun die anderen Völker betrifft, so sagt Gott in den prophetischen Worten Hoseas (2:24+25): »Die nicht mein Volk waren, will ich jetzt mein Volk nennen. Und ich will lieben, die ich zuvor nicht geliebt habe.«

Und Gottes Verheißung in Hosea 13:14, dass Gott Sein Volk Israel vom Tod loskaufen will und so der Tod seinen Schrecken verlieren soll – diese Verheißung bezieht Paulus auf die herrliche Botschaft der Auferstehung, an der auch wir Nichtjuden durch Jesus teilhaben werden: „Tod, wo ist dein Stachel? Totenreich, wo ist dein Sieg? (Hosea 13:14; 1. Korinther 15:55)

Herrliche Verheißungen Gottes durch den alttestamentlichen Propheten Hosea. Verheißungen, die ihre beruhigende, heilende Wirkung auch an unseren Herzen tun, wenn wir ihnen glauben.

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