„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Dienstag, 30. März 2021

Gottes Verheißungen im Buch Hiob

Das Buch Hiob gehört sicherlich zu den interessantesten, tiefsten, quälendsten, langatmigsten, nervigsten, mutmachendsten (such Dir was aus) Büchern der Bibel. Wir nehmen es gerade in unserer Bibelstunde durch und ich bin fast jede Woche erstaunt, welche Schätze in den einzelnen Kapiteln verborgen sind.

Heute soll es um Gottes Verheißungen im Buch Hiob gehen. Am liebsten würde ich die Andacht vom 17. März hier wiederholen, denn die Verheißung in Hiob 35:14 geht mir seit Wochen nicht aus dem Kopf. (Lies ruhig den Eintrag vom März noch einmal) In Hiob 35:14 wird Hiob gesagt:

 Auch wenn du sagst, dass du ihn nicht siehst, liegt ihm deine Sache doch vor und du sollst auf ihn warten.

Was für ein herrlicher Zuspruch Gottes für alle, die sich von Ihm ungehört und alleingelassen fühlen. Unsere „Sache“ liegt aufgeschlagen zur Bearbeitung vor Ihm!

Eine ähnliche Verheißung lesen wir in Hiob 37:21+22:

Jetzt zwar sieht man das Licht nicht, das doch leuchtend hinter den Wolken steht; aber der Wind wird sich erheben und sie wegfegen. Von Norden her kommt Goldglanz; Gott ist von wunderbarer Pracht umgeben.

Das Licht konnte Hiob tatsächlich nicht sehen. Er saß in einer tiefen Grube. Die meiste Zeit war es in seiner Seele so hoffnungslos dunkel wie vor den Augen des blinden Timäus, der am Weg saß und bettelte, als Jesus Jericho verließ.

Wolken hatten sich vor den Glanz der Sonne geschoben. Hiobs Seele war schwer belastet. Ihn drückte die Trauer um seine 10 Kinder, die allesamt in einem Streich ums Leben kamen. Außerdem drückte Hiob die Unsicherheit betreffs seiner Zukunft. Seine Ersparnisse waren gestohlen. Außerdem muss es ihn bedrückt haben, dass seine Frau vom Glauben abgefallen war. Ihre Worte waren nicht erbaulich, sondern destruktiv. Hiobs Seele wurde zusätzlich dadurch verdunkelt, dass sich jeder von ihm abwandte, selbst seine Verwandtschaft. Seine Freunde gossen Öl in die Glut seines Leides, indem sie ihm falsche Vorwürfe und schlechte Ratschläge machten. Das Schlimmste – das mit Abstand Allerschlimmste – war allerdings, dass Hiob sich von Gott verstoßen fühlte und Gott die ganze Zeit schwieg. Das raubte ihm jeglichen Funken an Hoffnung und war schlimmer als alle anderen Nöte zusammen. In diese Situation hinein redet Gott (37:21+22):

Jetzt zwar sieht man das Licht nicht, das doch leuchtend hinter den Wolken steht; aber der Wind wird sich erheben und sie wegfegen. Von Norden her kommt Goldglanz; Gott ist von wunderbarer Pracht umgeben.

Das Licht ist da! Es ist immer noch da! Es sind die Wolken, die sich momentan dazwischengeschoben haben. Aber das Licht bleibt, unvermindert und unumstößlich!

Der Wind wird kommen und die Wolken wegfegen. Das war für Hiob irgendwann unvorstellbar geworden. Zu sehr hatte er gelitten. Zu lange hatte Gott auf sein Flehen um einen fairen Prozess geschwiegen. Zu zerfetzt war seine Seele durch die verletzenden Anschuldigungen der Freunde. Unvorstellbar, dass es noch einmal anders wird. Unvorstellbar, dass diese dunkle Wolkenwand noch einmal verschwinden wird. Unvorstellbar, dass die Strahlen und die Wärme des Lichts noch einmal durchbrechen, und ihren Weg zu ihm finden würden. Aber genau das wird Hiob hier verheißen. Das Licht leuchtet unvermindert und der Wind wird die Wolken wegblasen, die das Licht momentan verbergen.

Was für eine herrliche Verheißung! Was für eine lebendige Hoffnung! Einst für Hiob; heute für alle, die durch Jesus mit Gott unterwegs sind. Worin auch immer die Wolkenwand besteht, die heute oder Morgen das Licht verdunkeln wird: Das Licht bleibt und die Stunde wird kommen, in der der Wind die Wolken vertreiben und das Licht hervorbrechen wird!

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