„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Mittwoch, 17. März 2021

Deine/Seine Sache

Vor genau einer Woche, am vergangenen Mittwoch, waren wir in unserer Bibelstunde im Buch Hiob, Kapitel 35, unterwegs. Es ist die Rede des vierten Besuchers Hiobs. Heute Abend werden wir Elihus Rede beenden. Nächste Woche kommt (endlich!) Gott zu Wort … was in unserer Bibelstunde hoffentlich immer der Fall ist. 😊

Ein Vers am vergangenen Mittwoch hat es mir besonders angetan. Es ist Hiob 35:14, den ich hier in verschiedenen Übersetzungen zitieren möchte. Jede Übersetzung bietet einen besonderen Reiz.

Nun gar, wenn du sagst: du kannst ihn nicht sehen! Der Rechtsfall liegt ihm vor, so warte auf ihn! (Elberfelder)

Auch wenn du sagst, du könntest ihn nicht sehen, so liegt die Rechtssache doch vor ihm; warte du nur auf ihn! (Schlachter)

Auch wenn du sagst, dass du ihn nicht siehst, liegt ihm deine Sache doch vor und du sollst auf ihn warten. (Neues Leben)

Und wie viel weniger wird er dich hören, wenn du sagst, dass du ihn gar nicht siehst! Warte geduldig, Hiob, dein Fall ist Gott bekannt! (Hoffnung für Alle)

Wenn du auch sagst, du kannst ihn nicht sehen; / dein Fall liegt ihm vor, warte auf ihn. (Neue evangelistische Übersetzung)

Hier ein paar ungeordnete Gedanken zu diesem mutmachenden Vers:

Niemand von uns darf Gott (mit unseren physischen Augen) sehen. Dann würde das Irdische auf das Himmlische – das Menschliche auf das Göttliche – das Sündige auf das Heilige treffen. Das würde tödlich für uns enden. (2 Mose 33:20) Hiobs Schmerz war, dass er Gott nicht (mehr) mit den Augen des Herzens sehen konnte. Gott schien ihm fern. Er sah Gott nicht mehr und fühlte sich auch außerhalb des Sichtfeldes Gottes. Wenn wir Gott aus den Augen verloren haben – oder wenn sich Gott unseren geistlichen Augen entzieht, ist die innere Qual groß.

Hiob hatte einen Rechtsfall mit Gott. So verstand auch er sein Anliegen. Aber Gott behandelt nicht nur Rechtsfälle. Auch, wenn unser Anliegen nur eine ‚Sache‘ ist, nimmt Er sich ihrer an.

Da sich Hiob außerhalb des Bereichs wähnte, der für Gott von Interesse ist, ging er davon aus, dass Seine Sache nicht bei Gott angekommen war. Er wird eines Besseren belehrt. Auch, wenn wir uns verlassen, ungehört und unbeachtet fühlen, ist unsere Sache bei Gott angekommen. Nicht nur angekommen (und abgeheftet) ist unsere Sache bei Ihm. Sie liegt ihm vor. Ihm ist unser Fall in allen Einzelheiten bekannt. Deine Sache liegt aufgeschlagen auf Gottes Schreibtisch und Er wird sich kümmern!

Und wir? Was sollen wir tun? Je nach Übersetzung (alles trifft zu):

  • Wir sollen warten!
  • Wir sollen geduldig warten!
  • Wir sollen nur warten!
  • Wir sollen auf Ihn waren!
  • Wir sollen nur auf Ihn warten!

Hiob 35:14 hat Potential – wie jeder Vers im Wort Gottes! Je mehr man über Hiob 35:14 nachdenkt, umso mehr redet der Vers – oder Gott durch den Vers. Möge der Herr Dich segnen durch Hiob 35:14:

Auch wenn du sagst, dass du ihn nicht siehst,
liegt ihm deine Sache doch vor
und du sollst auf ihn warten.
(Neues Leben)

Wir laden herzlich ein zur wieder verkürzten Bibelstunde heute Abend. Letzter Teil der Rede Elihus. (Live & Livestream)

Calvary Chapel Freier Grund
Bitzegarten 5
57290 Neunkirchen
19:30 Uhr – 20:30 Uhr

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