„Christen, die nicht weinen und meinen, sie seien besonders glaubensstark, sollten sich nicht täuschen. Gott kann ihnen am Ziel nicht einmal die Tränen abwischen.“ (Johann Albrecht Bengel)

Freitag, 29. Januar 2021

Ab JETZT!

Du wachst morgens auf und erinnerst Dich, dass Du gestern einen wichtigen Termin verpasst hast. Was Du versäumt hast, wird möglicherweise weitreichende Folgen in Deinem Leben haben. 
Jeder von uns kennt so etwas.

Du hast die Möglichkeit, einen Kollegen auf einer Auslandsreise zu begleiten, ein Land, das Du schon immer mal besuchen wolltest. 3 Tage Zusatzurlaub dazu. Jetzt oder nie! Die „einmal-im-Leben-Chance“.

So etwas oder Ähnliches gibt es. Vergisst man etwas, ergreift man eine Gelegenheit nicht, nimmt man ein Angebot nicht an – dann mag die Chance unwiederbringlich vorbei sein.

Viele von uns (hoffentlich alle oder zumindest die Meisten) haben ihr Leben von Kopf bis Fuß Jesus überschrieben, als wir gläubig wurden. Wir wollten für Ihn leben, Ihm folgen, Ihm dienen und immer in Seiner Nähe sein. Das war weder Schwärmerei noch ein momentaner Vulkanausbruch unserer Gefühle. Das war echt und kam von Herzen.

Jahre sind vergangen. Zumindest für die Meisten von uns. Wir sind älter geworden. Wir haben mehr von den Realitäten des Lebens geschmeckt. Wir sind nüchterner geworden. (Obwohl wir nie schwärmerisch waren!) Sind wir vielleicht auch kälter geworden?

Wir haben in den Jahren viele neue Schwächen in uns entdeckt. Oder entwickelt. Die waren anfangs noch gar nicht da – zumindest weder fühlbar noch sichtbar. Und wir geben zu: wir haben viel versäumt und viel falsch gemacht. Vielleicht den falschen Beruf erlernt. Oder nicht dem Ruf Gottes auf eine Bibelschule gefolgt. Vielleicht sind wir in Deutschland geblieben statt aufs Missionsfeld zu gehen. Wir haben uns ein kleines Imperium aufgebaut und den Bau des Reiches Gottes vernachlässigt. (Lies mal das kurze Bibelbuch des Propheten Haggai.)

Jetzt sind wir älter, Jahre älter … ja, vielleicht sind wir schon alt. Und was ist aus unserem Herz für Jesus geworden, aus der Nachfolge und dem Dienst? Denken wir zurück über die Jahre und die Frucht unseres Christseins. Fette Jahre oder magere Jahre?  Fette Ährenernte oder magere Ährenernte?

Ich denke nach! 63 Jahre … davon ca. 41 mit Jesus … und so viel versäumt. Schon mal den Gedanken gehabt? Wenn nicht: keine Sorge; der kommt; mit zunehmendem Alter kommt dieser Gedanke. Bei vielen aber auch viel, viel früher. Man schaut zurück, erkennt die Chancen, die man vertan hat und ist frustriert. Man schaut zurück, erkennt die Gelegenheiten, die man Im Leben für Jesus ausgelassen hat – und wird ganz melancholisch. Und dann denkt man weiter. Na ja, mit 63 hat man das meiste hinter sich. Es sei denn, man möchte den Rekord des ältesten Menschen im Guinnessbuch der Rekorde brechen. Wieviel Jahre haben wir noch? Der eine noch 70, ein anderer 40, ich vielleicht noch 20, jemand anders 5 – und Du ordnest Dich irgendwo dazwischen ein. Keiner von uns weiß, wie lange unsere Zeit hier noch dauert. Was mache ich mit dem Rest, der mir verbleibt?

Wenn ich heute zurückblicke und bedauere, nicht intensiver mit Jesus gelebt zu haben, dann werde ich in 20 Jahren noch deprimierter zurückblicken, es sei denn, dass sich was ändert.

Wenn ich bis jetzt nicht alles gegeben habe, dann soll es ab jetzt wirklich alles sein! Das Beste ist: Jesus unterstützt diese Einstellung! Er beruft nicht nur Kinder und Jugend. Preis dem Herrn für jedes Kind und jeden Jugendlichen, der von Jesus gerufen wird und Seinem Ruf folgt. Aber Jesus beruft auch Menschen in der Blüte des Lebens. (Die Jünger waren keine Jugendlichen mehr!) Und er beruft Menschen in hohem Alter, wie etwa Abraham, Sara oder Noah.  

Ab jetzt alles für Jesus. Bringen wir Ihm unsere Vergangenheit und gehen wir mit Ihm in die Zukunft.

Niemand, der seine Hand an den Pflug legt und zurückblickt,
ist tauglich für das Reich Gottes!
(Lukas 9:62)

Drum aufwärts froh den Blick gewandt
und vorwärts fest den Schritt!
Wir gehn an unsers Meisters Hand,
und unser Herr geht mit.

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