In den späten 90ger Jahren des 1. Jahrhunderts wurde Polykarp vom alten Apostel Johannes zum Bischof von Smyrna geweiht – nicht zum Bischof im langen Gewand, mit violetter Kappe, Brustkreuz, Ring und Hirtenstab. Bischof zu sein war etwa wie heute Gemeindeleiter oder Pastor zu sein.
Polykarp war Bischof für etwa 50 Jahre in der Gemeinde in Smyrna. Es heißt über seinen Pastorendienst: „Alles, was Polykarp erfahren hatte von denen, die Augenzeugen waren des Wortes des Lebens (d.h.: von den Aposteln), erzählte er im Einklang mit der Schrift.“
Mit anderen Worten: In Smyrna wurde die Botschaft Jesu verkündigt. Polykarp verkündigte Jesus und Sein Wort in der Gemeinde in Smyrna. Es heißt über ihn: Er bekehrte eine unzählbare Menge von Ungläubigen und führte die Rechtgläubigen zu aller Tugend an.
Menschen kamen scharenweise zum Glauben und wurden belehrt, unterwiesen und zu echten Jüngern Jesu!
Seine Treue zu Jesus kostete Polykarp schließlich das Leben. Die Verfolgung im römischen Reich war grausam. Jeder war verpflichtet, dem Kaiser zu opfern und ihn anzubeten. Das war Christen natürlich unmöglich.
Als man den 86jährigen dem Richter vorführte, legte ihm dieser nahe, er solle Rücksicht auf sein hohes Alter nehmen und seinen Glauben verleugnen. „Lästere deinen Christus!“ forderte man ihn auf. Polykarp antwortete:
Schon 86 Jahre diene ich ihm, und er hat mir kein Leid getan. Wie kann ich meinen König, der mich erlöst hat, lästern?
Nachdem er sich so erneut als Christ zu Christus bekannt hatte, schrie das ganze Volk der Heiden und der Juden: „Dieser ist der Lehrer Asiens, der Vater der Christen, der Vernichter unserer Götter, der viele vom Opfer und Gebet abhält!“ Man band Polykarp auf einen Scheiterhaufen und er starb mit den Worten:
„Deshalb für alles bringe ich dir Lob, Dank und Verherrlichung durch den ewigen Hohenpriester Jesus Christus, deinen geliebten Sohn, durch welchen dir mit ihm selbst im Heiligen Geiste die Ehre sei jetzt und in alle Ewigkeit. Amen!“
Solche Lebensbilder sollen uns nicht ängstigen. Sie müssen uns auch gar nicht ängstigen. Durch solche Lebensbilder dürfen wir uns ermutigen lassen. Der Herr geht jeden Schritt mit uns, durch Freude und Leid. Und gerade in Situationen, die zu den heftigsten gehören, die wir uns vorstellen können – gerade dann hält Er uns an der Hand, geht mit uns durchs buchstäbliche oder sprichwörtliche Feuer und bringt uns sicher ans Ziel.
Jakob, und der dich gebildet hat, Israel:
Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst!
Ich habe dich bei deinem Namen gerufen;
du bist mein.
Wenn du durchs Wasser gehst, so will ich bei dir sein,
und wenn durch Ströme, so sollen sie dich nicht ersäufen.
Wenn du durchs Feuer gehst,
sollst du nicht versengt werden,
und die Flamme soll dich nicht verbrennen.
(Jesaja 43:1+2)
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