M. Leßmann berichtet folgende Episode aus dem Leben und Dienst von Charles H. Spurgeon:
Der bekannte Prediger Spurgeon begegnete einmal einem wüsten, rohen Gesellen, dessen Gesicht von vielem Trinken zeugte. Er fluchte mit den gotteslästerlichsten Ausdrücken. Spurgeon legte ihm die Hand auf die Schulter und schaute ihn durchdringend an.„Du kannst ja schön fluchen“, sagte er mit ernster Stimme, „kannst du auch beten?“ Der Arbeiter lachte dreckig. „Das ist mir, beim Teufel, noch nicht eingefallen!“, erwiderte er.
Da nahm Spurgeon ein Fünfschillingstück aus der Tasche, hielt es dem Flucher hin und sagte: „Versprich mir, niemals zu beten, dann gehört dir das Geld.“
Doch sobald Spurgeon außer Sichtweite war, wurde es dem Mann anders. In seinem Innern rief eine Stimme: „Was hast du getan!“
Spurgeon dagegen betete ernstlich und mit Zittern, dass Gott sich zu seinem Wagemut bekennen und die Seele des Fluchers retten möge.
Zuhause angekommen, rief der Mann seine Frau. Die starrte ihn, der sonst nie vor Mitternacht heimkehrte, erschreckt an. „Mir ist etwas Schreckliches begegnet“, brachte er zitternd hervor, „ich habe dem Teufel versprochen, niemals zu beten. Hier ist das Judasgeld – ich kann's nicht behalten!“ Er riss das Geld aus der Tasche und warf es voller Abscheu auf den Tisch.
Gott sorgte dafür, dass es der Frau gelang, den Geber ausfindig zu machen. Der Mann brachte das Geld selbst zurück und Spurgeon hatte die Gelegenheit, ihm ernst ins Gewissen zu reden. Er betete mit ihm und der Säufer fand noch am selben Abend Frieden.
Selbst Spurgeon zitterte bei dem Gedanken, was er da gewagt hatte. Aber Gott bekannte sich zu seinem Wagemut und erhörte Spurgeons ernsthafte Gebete. Fordert uns dieser Bericht heraus? Mich schon, denn auch ich höre Menschen fluchen, den Namen Gottes missbrauchen und gottlos leben. Und viel zu oft halte ich meinen Mund, statt sie liebevoll auf Jesus hinzuweisen. Und es gibt so viele Wege, das zu tun. Spurgeon hatte seine eigene Art (die ihn scheinbar tief ins Gebet trieb, wenn er nicht sicher war, ob er zu weit gegangen war).
Es muss auch nicht immer gleich solch eine Herausforderung sein, vor die wir unser Gegenüber stellen. Manchmal reicht ein kurzes Bekenntnis oder ein Traktat, das wir sogar ohne viele Worte weitergeben können.
Jesus sagt uns, dass wir als Seine Nachfolger heute das Licht der Welt sind. In Matthäus 5:14 lehrt Er:
Es kann eine Stadt, die auf einem Berg liegt,
nicht verborgen bleiben.
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