Ein Ausleger, Paul R. Van Gorder,
nennt das Buch der Klagelieder das Buch
der Tränen und schlägt folgende Einteilung vor:
Kapitel 1: Tränen für
die Stadt
Kapitel 2: Tränen für
die Tochter Zion
Kapitel 3: Tränen für
den Mann, der Kummer und Leid gesehen hat
Kapitel 4: Tränen für
die kostbaren Söhne Zions
Kapitel 5: Tränen für
die Waisen und Vaterlosen
Aber Tränen sind für das Volk Gottes nie das Ende. Der Herr kommt mit Seinen Zusagen mitten in all das
Leid hinein. Unvergesslich für jeden Leser die bekannten Verse aus Klagelieder
3:21-24:
21 Dieses aber will ich
meinem Herzen vorhalten,
darum will ich Hoffnung fassen:
darum will ich Hoffnung fassen:
22 Gnadenbeweise des Herrn
sind"s,
dass wir nicht gänzlich
aufgerieben wurden,
denn seine Barmherzigkeit ist nicht zu Ende;
denn seine Barmherzigkeit ist nicht zu Ende;
23 sie ist jeden Morgen neu,
und deine Treue ist groß!
und deine Treue ist groß!
24 Der Herr ist mein Teil!,
spricht meine Seele;
darum will ich auf ihn hoffen.
darum will ich auf ihn hoffen.
Das Handeln Gottes und Seine Zusagen spiegeln voraus, was
Jesus getan hat für eine Welt, die durch Sünde in eine Ruinenlandschaft
verwandelt wurde. Die Tränen, die der Prophet in Klagelieder weinte, die weinte
auch Jesus für die Menschen. Wir lesen davon im Neuen Testament.
Gleichzeitig beschreibt die Bibel Jesus als unsere
Zuversicht. Bei Ihm dürfen wir Hoffnung tanken. Seine Gnade hat verhindert,
dass wir aufgerieben sind. Seine Barmherzigkeit ist uns immer und immer wieder
nachgegangen und wird uns nachgehen bis wir bei Ihm ankommen. Jeden Morgen neu
hat Er sich um Seine Jünger gekümmert, die kaum mehr Enttäuschungen hätten
liefern können, als sie taten. Jesus blieb und bleibt treu. Wer Klagelieder
3:21-24 liest, dem wird Jesu Wesen und Handeln vor Augen gemalt.
In Klagelieder beschreibt Jeremia Jerusalems dunkelste
Stunde. Verloren, zerstört, ohne Glanz, ohne Kraft ohne Hoffnung. Dann lenkt
Gott seine Blicke und Ohren zu Ihm, der Jerusalems Hoffnung ist.
Wie heißt es so schön: Die dunkelste Stunde ist die Stunde,
bevor das Licht durchbricht. Oder, wie es ein Kommentar überträgt: Deine
dunkelste Stunde kommt vor dem größten Durchbruch!
Paulus und Silas lobten den Herrn um Mitternacht im
Gefängnis – dann kam die Befreiung.
Petrus sah dem Herrn in die Augen, nachdem er Ihn verleugnet
hatte. Dann lief er fort und weinte bittere Tränen der Buße. Dann kam der Durchbruch
zum Dienst.
Als Jerusalems dunkelste Stunde angebrochen war, kam die
Erneuerung des Treueschwurs Gottes!
Er ist kein unpersönlicher, harter Gott, sondern ein
persönlicher, sanftmütiger Gott.
Er übersieht die Sünde nicht, aber Er vergibt dem, der Buße
tut und hält an uns fest.
Auch in den Ruinen unseres Lebens sitzt Er bei den
Trauernden und Hoffnungslosen und spricht: Ich
habe dich nicht vergessen! Ich werde dich nicht verlassen, noch
vernachlässigen!
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