„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Dienstag, 5. November 2019

Jesus im Buch Klagelieder

Das Buch der Klagelieder schließt sich dem Buch Jeremia an, der auch als Autor dieses kurzen Buches angenommen wird. Es ist eine Klage über die völlig zerstörte, heilige Stadt Jerusalem. Stadt und Tempel sind nur noch Ruinen, ihre Bewohner in die Gefangenschaft geführt oder als „Ärmste der Armen“ zurückgelassen. Der Ungehorsam und Götzendienst des „Volkes Gottes“ hatte Stadt und Volk in den Ruin getrieben. Das Lied beschreibt diese Situation.

Ein Ausleger, Paul R. Van Gorder, nennt das Buch der Klagelieder das Buch der Tränen und schlägt folgende Einteilung vor:
Kapitel 1: Tränen für die Stadt
Kapitel 2: Tränen für die Tochter Zion
Kapitel 3: Tränen für den Mann, der Kummer und Leid gesehen hat
Kapitel 4: Tränen für die kostbaren  Söhne Zions
Kapitel 5: Tränen für die Waisen und Vaterlosen

Aber Tränen sind für das Volk Gottes nie das Ende. Der Herr kommt mit Seinen Zusagen mitten in all das Leid hinein. Unvergesslich für jeden Leser die bekannten Verse aus Klagelieder 3:21-24:

21 Dieses aber will ich meinem Herzen vorhalten,
darum will ich Hoffnung fassen:
22 Gnadenbeweise des Herrn sind"s,
dass wir nicht gänzlich aufgerieben wurden,
denn seine Barmherzigkeit ist nicht zu Ende;
23 sie ist jeden Morgen neu,
und deine Treue ist groß!
24 Der Herr ist mein Teil!, spricht meine Seele;
darum will ich auf ihn hoffen.

Das Handeln Gottes und Seine Zusagen spiegeln voraus, was Jesus getan hat für eine Welt, die durch Sünde in eine Ruinenlandschaft verwandelt wurde. Die Tränen, die der Prophet in Klagelieder weinte, die weinte auch Jesus für die Menschen. Wir lesen davon im Neuen Testament.

Gleichzeitig beschreibt die Bibel Jesus als unsere Zuversicht. Bei Ihm dürfen wir Hoffnung tanken. Seine Gnade hat verhindert, dass wir aufgerieben sind. Seine Barmherzigkeit ist uns immer und immer wieder nachgegangen und wird uns nachgehen bis wir bei Ihm ankommen. Jeden Morgen neu hat Er sich um Seine Jünger gekümmert, die kaum mehr Enttäuschungen hätten liefern können, als sie taten. Jesus blieb und bleibt treu. Wer Klagelieder 3:21-24 liest, dem wird Jesu Wesen und Handeln vor Augen gemalt.

In Klagelieder beschreibt Jeremia Jerusalems dunkelste Stunde. Verloren, zerstört, ohne Glanz, ohne Kraft ohne Hoffnung. Dann lenkt Gott seine Blicke und Ohren zu Ihm, der Jerusalems Hoffnung ist.

Wie heißt es so schön: Die dunkelste Stunde ist die Stunde, bevor das Licht durchbricht. Oder, wie es ein Kommentar überträgt: Deine dunkelste Stunde kommt vor dem größten Durchbruch!

Paulus und Silas lobten den Herrn um Mitternacht im Gefängnis – dann kam die Befreiung.
Petrus sah dem Herrn in die Augen, nachdem er Ihn verleugnet hatte. Dann lief er fort und weinte bittere Tränen der Buße. Dann kam der Durchbruch zum Dienst.

Als Jerusalems dunkelste Stunde angebrochen war, kam die Erneuerung des Treueschwurs Gottes!

Er ist kein unpersönlicher, harter Gott, sondern ein persönlicher, sanftmütiger Gott.
Er übersieht die Sünde nicht, aber Er vergibt dem, der Buße tut und hält an uns fest.
Auch in den Ruinen unseres Lebens sitzt Er bei den Trauernden und Hoffnungslosen und spricht: Ich habe dich nicht vergessen! Ich werde dich nicht verlassen, noch vernachlässigen!

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