„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Dienstag, 18. Juni 2019

Jesus im Buch Esra

Das Buch Esra erinnert in mehr als einer Hinsicht an Jesus im Neuen Testament. Esra war Priester und Schriftgelehrter, dem es nach der baylonischen Gefangenschaft am Herzen lag, dass der Tempel, der Ort der Anbetung fertiggestellt wurde. Außerdem war es ihm sehr wichtig, dass das Wort Gottes wieder seinen rechtmäßigen Platz im Volk erhielt.

Und genau darin sehen wir einen Schatten, einen Hinweis auf Jesus.

Esra war kompromisslos, wenn es um das Wort Gottes ging – Jesus ist das Wort Gottes. Mit Jesus gibt es keine Kompromisse, und ebenso wenig darf das Volk Gottes Kompromisse schließen, wenn es um die Aussagen Gottes geht. In dieser Hinsicht ist Esra uns ein Vorbild. Er drängte auf Reformen, die nicht schmerzlos durchzuführen waren. Mischehen zwischen Juden und Heiden waren nicht im Sinne Gottes, und Esra forderte, die Mischehen im Volk aufzulösen und dadurch das Volk zu heiligen. Esra, der Gelehrte des Wortes Gottes und Jesus, das menschgewordene Wort Gottes stehen beide für Kompromisslosigkeit und Aufrichtigkeit.

Im Buch Esra lesen wir auch, wie das Werk des Tempelaufbaus begann, unterbrochen – und dann doch fertig gestellt wurde. Alles begann damit, dass der Altar des Herrn gebaut und dadurch das Werk des Tempelbaus vorbereitet wurde. Erst dann wurde mit der Arbeit am Tempel begonnen.

Als Jesus kam, um Seinen „Tempel“, Seine Gemeinde zu bauen, begann auch alles damit, dass ein Opfer gebracht wurde: das Opfer Seines Leibes, Seines Lebens. Erst dann begann die Arbeit der Errettung von Seelen, die dann den „Tempel / die Gemeinde“ Jesu bildeten.

Immer, wenn in der Bibel vom Tempel die Rede ist – und darum geht es ja zu einem großen Teil im Buch Esra – kommen verschiedene Bedeutungen für den Begriff „Tempel“ in Erinnerung. Der Tempel als Haus der Anbetung für das Volk Gottes im Alten Testament; der Tempel als Bezeichnung für die Gemeinde Jesu im Neuen Testament (1 Korinther 3:16); der Körper des wiedergebornen Christen als Wohnort, als Tempel des Heiligen Geistes (1 Korinther 6:19); und – nicht zu vergessen: Jesus, als Tempel Gottes! In Johannes 2:19-21 heißt es:

Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Brecht diesen Tempel ab, und in drei Tagen will ich ihn aufrichten! Da sprachen die Juden: In 46 Jahren ist dieser Tempel erbaut worden, und du willst ihn in drei Tagen aufrichten? Er aber redete von dem Tempel seines Leibes.“

Jesus ist unser Tempel, unser Ort der Anbetung. Zu Ihm kommen wir – wie die Juden im Buch Esra zum neu erbauten Tempel kamen. Jesus ist unser Ort der Anbetung und unser „Objekt“, der Empfänger unserer Anbetung. Und Er ist aller Anbetung würdig.

Als der Grundstein zum Tempelbau gelegt wurde, geschah dies mit emotionaler Hingabe. In Esra 3 lesen wir in den Versen 12+13:

„Aber viele der alten Priester und Leviten und Familienhäupter, die den früheren Tempel gesehen hatten, weinten laut, als der Grund für dieses Haus vor ihren Augen gelegt wurde, während viele ihre Stimme zu einem Freudengeschrei erhoben, sodass das Volk das Freudengeschrei nicht unterscheiden konnte von dem lauten Weinen im Volk; denn das Volk erhob ein großes Jubelgeschrei, sodass man den Schall weithin hörte.“

Lasst uns zu unserem Ort der Anbetung kommen, zu Jesus, und lasst uns Ihn mit Verstand und Emotion anbeten, mit Weinen und mit Freudengeschrei, laut und weithin hörbar. Wenn schon der Tempel des Alten Testaments diese Reaktionen bei den Anbetern hervorrief, wie viel mehr ist unser Ort der Anbetung und unser Herr, den wir anbeten, die ganze Bandbreite biblischer Anbetung wert.

Nun danket alle Gott
mit Herzen, Mund und Händen!

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