„Ich predige, als ob Christus gestern gekreuzigt worden wäre, heute auferstanden wäre und morgen wieder auf die Erde kommen würde.“ (Martin Luther)

Donnerstag, 2. Mai 2019

Vergebung (4)

In den vergangenen Tagen haben wir das Thema „Vergebung“ aus verschiedenen Perspektiven betrachtet. Wir haben dabei festgestellt, dass Vergebung nicht umsonst ist. Im Gegenteil: Vergebung ist sehr kostspielig, und weil Jesus stellvertretend für unsere Vergebung gezahlt hat, sollten auch wir uns nicht scheuen, die Kosten zu übernehmen für Verletzungen und Wunden, die uns zugefügt wurde. Wir sollten gemäß Jesu Vorbild die Kosten des anderen selber tragen und vergeben. Das Thema „Bitterkeit“ haben wir gestern schon leicht gestreift. Warum heute noch einmal?
 
Jemand hat Bitterkeit als die gefährlichste Seuche von allen für das gesunde, geistliche Leben bezeichnet. Bitterkeit frisst permanent die geistliche Stärke weg, bis unser einst lebendiges Zeugnis für Jesus in Scherben liegt. Bitterkeit ist das Krebsgeschwür der Seele und fordert jedes Jahr Millionen von Opfern. Es verbreitet sich schneller als eine Grippewelle und bedroht das Überleben zahlreicher Gemeinden.

Aber es gibt ein Gegenmittel gegen das tödliche Gift der Bitterkeit. Dieses Mittel heißt: Vergebung. Jemand schreibt: „Eins der herrlichsten Worte in jeder Sprache ist das Wort „vergeben“. Es ist ein gewöhnliches Wort, aber der Schwerpunkt des Wortes liegt im zweiten Teil: „geben“. Denn etwas ver-geben (weggeben) bedeutet, jemanden freizulassen von den Verletzungen, die er Dir zugefügt hat. Du gibst das Recht weg, Vergeltung einzufordern.

Unter der Überschrift: "Nicht alle Arten der Vergebung gleichen sich" beschreibt Dale Carnegie eine schöner Beobachtung. Er schreibt, dass das einzige Tier, dem ein Grizzlybär erlaubt mit ihm gemeinsam zu fressen, der Skunk ist – das Stinktier.

Grizzlybären im Yellowstone Nationalpark suchen sich oft Abfallhaufen aus, um dort Essbares zu finden. Dem Grizzly ist nahezu kein anderes Tier in der westlichen Welt gewachsen. Aber während solch ein riesiger Bär fast jedes andere Tier bekämpfen und besiegen kann, erlaubt er dem Skunk, mit ihm am selben „Tisch“ zu sitzen. Carnegie erklärt, dass der Bär solch einen Skunk hasst und mit Leichtigkeit töten könnte. Garantiert gefällt einem Bär nicht, wenn er bei seiner Mahlzeit gestört wird. Aber er bleibt friedlich. Warum? Weil solch einem Bären die Kosten zu hoch dafür sind, sich an dem Eindringling zu rächen.  

Die meisten Tiere sind nicht dumm. Sie sind – so Carnegie – schlauer als viele Menschen, die die ganze Nacht über Magenprobleme haben, grübeln und es zulassen, dass ihre Seelen sich verdunkeln durch Hass und ihr Verlangen nach Vergeltung.

Tatsächlich hörte ich erst dieser Tage ein Zeugnis darüber, wie eine Person – ohne es zu erwarten – von körperlichen Schmerzen geheilt wurde (und eine Operation überflüssig wurde) nachdem diese Person einer anderen vergab und Frieden in ihrem Herzen zuließ.

Alle Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei und Lästerung
sei von euch weggetan samt aller Bosheit.
Seid aber gegeneinander freundlich und barmherzig
und vergebt einander,
gleichwie auch Gott euch vergeben hat in Christus.“
(Epheser 4:31+32)

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