„Einer der größten Nutzen von Twitter und Facebook wird darin bestehen, am Jüngsten Tag zu beweisen, dass die Gebetslosigkeit nicht auf Zeitmangel zurückzuführen ist.“ (John Piper)

Montag, 13. Mai 2019

Aufkleber und Anstecker

Die Älteren unter uns erinnern uns an die ersten christlichen Aufkleber und Anstecker in den 60ger und 70ger Jahren. Ich erinnere mich an einen großen – ja, er war groß! – runden Anstecker, den ich zur Schule trug: „Mittelpunkt meines Lebens: Jesus“. Später wurden die Anstecker etwas dezenter und vornehmer, wie etwa die „Jesus lebt“ Anstecknadel, passend zu jedem Anzug. Aufkleber gab es massenhaft; fürs Federmäppchen, Gitarrenkoffer, das Auto oder die Straßenlaterne: „Wenn Dein Gott tot ist, nimm doch meinen: Jesus lebt!“ „Wag es mit Jesus!“ „Jesus liebt Dich!“ „Gerade Du brauchst Jesus!“ oder der Aufkleber mit dem Jesus People Symbol, dem nach oben zeigenden Zeigefinger. Spruch: „EIN Weg – Jesus!"

Auch heute gibt es Aufkleber: „Gott ist Dir näher als Du meiner Stoßstange“ oder „Christen sind nicht besser, aber besser dran“. Scheint irgendwas an Tiefe verloren – und an Witz gefunden zu haben. 

Ich freu mich über Autos mit christlichen Aufklebern, solange sie lesbar und bedeutungsvoll sind. Jeder Oskar macht Werbung auf dem Auto für seine Firma, Seinen Sportverein oder seine Überzeugungen. Ich mach’ Werbung für Jesus. 

ABER: 

Das Zeugnis durch Aufkleber und Anstecker kann ohne jegliches Gewicht sein, federleicht und sinnlos. Ich kann es durch mein Verhalten völlig außer Kraft setzen. Mein Verhalten wirbt lauter als mein Aufkleber, meine Taten lauter als meine Anstecker. (Es ist tatsächlich vorgekommen, dass ich auf meinen christlichen Aufkleber angesprochen wurde, weil für den Beobachter mein Verhalten nicht in Einklang damit zu stehen schien). 

Ich komme zu dem Schluss, dass christliche Anstecker und Aufkleber gut, wünschenswert, sinnvoll und vielleicht instrumental zur Seelenrettung sein können. Ich komme aber auch zu dem Schluss, dass mein Leben der stärkste Aufkleber ist, den ich präsentieren kann. Der Herr hat uns klar den Auftrag gegeben, unseren MUND zu öffnen und Seinen Namen mit unseren Worten zu bezeugen. Aber er hat uns auch gesetzt, Salz der Erde und Licht der Welt zu sein. Das ist mehr als Mundpropagande. Das ist Leben! 

Ich möchte uns alle ermutigen, ohne Scheu durch christliche Anstecker und Aufkleber unseren Glauben mutig zu bezeugen. Der Fussballfan von Gegenüber macht das auch. Aber ich möchte uns noch mehr Mut machen, uns nicht auf Aufleber und Anstecker zu begrenzen. Das mag ein Anfang – darf aber nicht das Ende sein. Worte sollten hinzukommen und jede Art von Zeugnis wollen wir unterstreichen und einzementieren durch unser Leben. 

Und er hat uns geboten, dem Volk zu predigen
und zu bezeugen, dass er von Gott bestimmt ist
zum Richter der Lebenden und der Toten.“
 (Apostelgeschichte 10:42)
 
Wem könntest Du heute ein Aufkleber sein?

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