„Aber morgen ist Sonntag, da hat Schaffen ein End’.
Aber morgen ist Sonntag, da hat Schaffen ein End’.“
Die Woche über war es harte Arbeit gewesen, beengte
Wohnverhältnisse, drei kleine Kinder. Nun, die machten auch am Sonntag Lärm und
Arbeit. Aber die andere Arbeit ruhte zum großen Teil. Am Sonntag wurde weder
gewaschen, noch gebügelt; es wurde weder geputzt, noch Papierkram erledigt. Sonntag
war Ruhetag, der Tag der Gott gehörte. Da hatte das werktägliche Schaffen ein
End’.
Es sind wertvolle, wichtige und prägende
Kindheitserinnerungen, die ich in diesem Fall mit mir trage. Ich schätze sie,
da sie mein Leben biblisch geprägt haben.
Meine Frau erzählt von ihrem Großvater ähnliches, ja, noch
Bemerkenswerteres! Als Bauer war er auf seine jährliche Heuernte angewiesen.
Damals wie heute gab es trockene und nasse Sommer. Aber egal, wie der Sommer
verlief, egal wie verregnet er war und egal, was die anderen Bauern im Dorf
taten, wenn in einem verregneten Sommer am Sonntag das Heu endlich zum Einfahren
trocken genug war. „Opa war am Sonntag
nie auf dem Feld, aber immer im Gottesdienst! Und er hat nie einen Schaden
dadurch erlitten.“
Und sein Zeugnis redet bis heute!
Ein Prediger in China gebrauchte folgende Illustration, um
zu verdeutlichen, wie Gott beraubt wird. Er erklärt: „Ein Mann ging über den Markt und hatte sieben Münzen bei sich. Er kam
an einem Bettler vorbei, der seine Hand ausstreckte und um Almosen flehte. Großzügig
gab der Mann dem Bedürftigen sechs seiner sieben Münzen und ging weiter. Aber
anstatt sich für die Gabe dankbar zu zeigen, folgte der Bettler dem guten Mann
und stahl die siebte Münze auch noch. Was für eine verwerfliche Tat!“ Dann
fragt der Prediger seine Zuhörer: „Und
du? Wirst Du Gott, der Dir sechs Tage geschenkt hat, den siebenten auch noch
stehlen?“
Wer sich heute dafür einsetzt, dem Herrn einen Tag aus sieben
zu geben, wird oft in die „Gesetzesecke“ eingeordnet. Nun, in dem Fall lasse
ich mich (fast) gerne da einordnen. Heute fehlen uns die Vorbilder der Männer
und Frauen, die dem Herrn geben, was dem Herrn gehört. Heute wird der eine Tag,
an dem wir ausruhen können, uns versammeln und miteinander dem Herrn dienen
können, für alles Mögliche benutzt, zu dem wir während der Woche nicht kommen. Das
sind selten schlechte Aktivitäten, oft gute oder interessante Dinge. Sie
stärken Familienbande, fördern unsere Gesundheit und helfen uns, abzuschalten. Aber
sie bringen uns nicht die nötige Kraft Gottes, die wir für die nächste Woche
brauchen. Vieles Gute wird gestärkt und gefördert, aber das Wichtigste
verkümmert unmerklich.
Ist das gesetzliches Denken? Nein! Es rüttelt
auf, es macht nachdenklich. Es bestätigt uns in unserem Verhalten oder es
korrigiert uns. Es erinnert, was Jesus uns durch Hebräer 10:24-25 zuruft:
Spornt euch gegenseitig zu Liebe und zu guten Taten an.
Und lasst uns unsere Zusammenkünfte nicht versäumen,
wie einige es tun, sondern ermutigt und ermahnt einander,
besonders jetzt, da der Tag seiner Wiederkehr näher rückt!
Euch allen einen reich gesegneten Sonntag!
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