„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Freitag, 29. Dezember 2017

Die Welt Jesu

In Matthäus 20 gibt es schon einige nachdenkenswerte Passagen.

Da beschweren sich Menschen darüber, dass ihr Herr andere genauso gut behandelt wie sie – anstatt sich darüber zu freuen (1-16). Da erbittet eine Mutter privilegierte VIP Sitzplätze im Himmel für ihre beiden Jungs. Die Beiden finden die Idee ihrer Mutter ganz cool. (17-23)  Ihre 10 Freunde allerdings, die Jesus auch nachfolgen, ärgert dieses Haschen nach Autorität. Das würde ihnen die weniger guten Himmelssitzplätze übrig lassen. Fast wäre es zum Streit gekommen, hätte Jesus nicht ein paar (er)klärende Worte gesagt, die darauf hindeuten, dass nicht Autorität, Herrschaft und die Sorge um zukünftige Positionen unser Leben ausmachen sollten.

Dann verdeutlicht Jesus, was Er meint. In Matthäus 20:29-34 heißt es:

Als Jesus mit seinen Jüngern und einer großen Menschenmenge Jericho wieder verließ, saßen da zwei Blinde am Weg. Sie hörten, dass Jesus vorbeikam, und riefen laut: "Herr, Sohn Davids, hab Erbarmen mit uns!" Die Leute fuhren sie an, still zu sein. Doch sie schrien nur umso lauter: "Herr, Sohn Davids, hab Erbarmen mit uns!" Jesus blieb stehen und ließ sie rufen. "Was möchtet ihr von mir?", fragte er sie. "Herr", sagten die Blinden, "wir möchten sehen können!" Da hatte Jesus Mitleid mit ihnen und berührte ihre Augen. Im gleichen Augenblick konnten sie sehen, und von da an folgten sie Jesus.

Jesus möchte, dass wir nicht in der Zukunft, sondern im ‚Jetzt’ leben; nicht philosophieren, sondern handeln; nicht an uns denken, sondern an andere. Er möchte, dass unsre Herzen nicht mit Egoismus, Neid oder Ärger erfüllt sind, sondern mit Erbarmen. Es ist, als ob Jesus seinen Jüngern illustriert: Wem daran gelegen ist, im Himmel möglichst nah bei Ihm zu sein (menschlich formuliert), der sollte bestrebt sein, Ihm hier auf der Erde nahe zu sein und ähnlich zu werden.

Jesu Herz war nicht besorgt über Sitzplatzanordnungen im Jenseits, auch nicht gefüllt mit Ärger oder Frust über die immer noch so fleischlichen Gesinnungen seiner Schüler und Jünger. Seine Augen sahen die Not im Diesseits. Sein Herz war gefüllt mit Mitmenschlichkeit und Erbarmen. Er hört die Verzweifelten, die gleichzeitig die Bedrohten waren. Die waren in jeder Hinsicht im Nachteil. Sie konnten Ihn nicht sehen und nicht hören. Sie hörten nur Hunderte von Füßen, die vorbeischlurften, und sie fingen Wortfetzen auf über diesen Jesus. Und dann schrien sie los, was das Zeug hielt. Die Chance ihres Lebens. Und Jesus hört sie! Und Jesus bleibt stehen für sie! Und Jesus lässt sie zu sich rufen! Und Jesus redet mit Ihnen – nur mit ihnen! Und Jesus lässt sie ihre Bitte in Worte fassen – grad so, als sei es nicht offensichtlich, was 2 Blinde von Dem erbitten, der die Augen der Blinden zu öffnen vermag. Und Jesus offenbart sein Herz – ein Herz voller Mitleid, voller Erbarmen. Und Jesus legt Seine Hände auf ihre Augen und – sie sind geheilt!

Das ist die Welt Jesu in die Er seine Jünger mit hinein nimmt. Es ist die Welt, in der wir leben. Jesus wusste um – und dachte sicher oft an – die andere Welt, die Welt des Vaters, die himmlische Welt, in die Er zurückkehren würde und in die Er viele mitnehmen würde. Mit Sicherheit gab Ihm das Freude, Kraft und Antrieb. Aber nie verlor Er sich in Tagträumereien und vergaß, übersah und überhörte darüber die Menschen in der Welt, in die Er gekommen war und in der Er jetzt lebte.

Jesus – unser Vorbild! Nicht Sitzarrangements im Himmel, die Größe unseres Einflusses oder unsere eigene Person soll uns interessieren. Die Menschen um uns herum, die Blinden, die Bedrohten, die am Rand der Straße im Staub sitzen und Jesus nicht sehen können – das ist die Welt, in die Jesus uns gestellt hat, um in seinem Namen barmherzige Hände aufzulegen und Licht zu bringen. Das ist unsere Berufung!

„Herr, fülle mir Herz und Seele mit dem Mitleid und Erbarmen,
das Dich bewog, uns die Hände aufzulegen
und uns sehend zu machen.
Lass mich hören mit Deinen Ohren und sehen mit Deinen Augen.
Lass meine Hände nicht in der Tasche ruhen,
sondern die Kranken, die Bedrohten und die Blinden berühren.“

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