„Rette die, die unschuldig zum Tode verurteilt wurden; sieh nicht untätig zu, wie sie sterben.“ (Sprüche 24:11/NLB)

Montag, 3. Juli 2017

Mistkäfer

Lobe den HERRN, meine Seele,
und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat!“
(Ps 103,2)

In der Gegend war ein stattliches Rudel Hirsche gesichtet worden, so erzählte mir kürzlich jemand in der Gemeinde. Verschiedenen Wanderern waren sie wiederholt aufgefallen. Die Nachbarskinder wollten natürlich auch gerne die Herde sehen. Darum setzte die Familie eine Wanderung während der Dämmerung an. Mehrere Stunden verbrachten sie im Wald, liefen die Wege ab, schlichen sich an die Lichtungen heran und saßen ruhig auf verschiedenen Ruhebänken. Nichts! Kein Hirsch zu sehen. Nicht einer!

Als man spät abends zu Hause um den Tisch saß, vermuteten die Eltern eine große Enttäuschung im Herzen der Kinder. „Kids, es tut uns leid, dass wir den ganzen Abend nichts gesehen haben. Wir hätten es euch von Herzen gewünscht!“ „Oh,“ kam die Antwort der Kinder, „das war doch ein herrlicher Spatziergang. Wir haben zwar keine Hirsche entdeckt, aber habt ihr denn nicht gesehen: der ganze Weg war voller Mistkäfer.“

Als ich die Geschichte hörte, musste ich denken, wie oft es mir im Leben mit Jesus ähnlich geht wie diesen Eltern? Wir sind unterwegs und haben bestimmte Vorstellungen, was uns Freude und Erfüllung bringen würde. Wir meinen zu wissen, was das Beste für uns ist und was uns das Leben schuldet. Wir sind überzeugt, was es braucht, um uns und andere froh zu machen. Wir wären dankbar – natürlich wären wir dankbar – wenn ‚unsere’ Vorstellungen sich erfüllen würden. Aber so manches Mal werden wir enttäuscht. Warum eigentlich?

Viel zu oft beißen wir uns so an unsren Erwartungen fest, dass wir viel von dem übersehen, was Gott an (anderen) Freuden und an Gutem in unser Leben hineinlegt. Anstatt uns zu grämen, das „große Rudel Hirsche“ nicht gesehen zu haben, dürfen wir uns über die vielen „kleinen Mistkäfer“ freuen. Nur die übersehen wir so leicht.

Wir haben einen großen Gott, dessen größtes Werk zu unserer (und Seiner) Freude die Wundertat Jesus am Kreuz war, die durch das Wunder des leeren Grabes vollendet wurde. Wenn das Wunder nicht reicht, uns einen permanenten ‚Freudenspiegel’ im Herz zu halten, wird auch eine ‚große Herde Hirsche’ uns nichts bieten können. Nichts ist größer als Jesu Geschenk der Vergebung, des neuen Lebens und der zukünftigen, ewigen Herrlichkeit bei Ihm. Dazu bereitet Gott uns in Abständen immer wieder durch ein „großes Rudel Hirsche“ große Freude. Aber lasst uns nicht all die vielen täglichen „Mistkäfer“ übersehen, die Er in unseren Weg krabbeln lässt. Lasst uns nicht durch unrealistische Erwartungen ständiger „großer Hirschrudel“ die vielen herrliche „Mistkäfer“ übersehen, die Gott uns tagtäglich schenkt und durch die Er uns froh machen möchte.

Die Bibel ruft uns in Philipper 4:4 zu:

„Freut euch im Herrn allezeit; abermals sage ich: Freut euch!“

Nicht Seine Güte zu uns nicht zu vergessen und Ihm immer wieder zu danken wird den „Freudenspiegel“ in Deinem Herzen aufrecht erhalten. Probier’s aus!

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