„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Mittwoch, 11. Oktober 2017

Barmherzigkeit

Der HERR ist gnädig und gerecht,
ja, unser Gott ist barmherzig.
(Psalm 116:5)

Unser Gott ist barmherzig! Wieder so eine Aussage, die wir mit ganzem Kopf abnicken und an die sich unsere Herzen so gewöhnt haben, dass wir oft den Blick dafür verlieren.

In unserer letzten Jüngerschaftsstunde / Bibelstunde zum Matthäus Evangelium ging es um Jesu Barmherzigkeit. Dabei haben wir festgestellt, dass wir Barmherzigkeit in vielen Situationen entdecken können, in denen sie zunächst gar nicht so offensichtlich hervorsticht. Aber so ist Barmherzigkeit eben: Sie wird praktiziert, wird erfahren – wird aber nicht immer erkannt und beim Namen genannt.

In Matthäus 15:30 brachten die Menschenmengen ungefragt all ihre Kranken. Manche hatten schlimme Krankheiten. Vermutlich waren viele ungepflegt und rochen. Man legte sie zu Jesu Füßen – und Er heilte sie, weil er ein Herz voller Barmherzigkeit hat.

In den nächsten Versen wird dieses Herz buchstäblich beschrieben als ‚voller Mitleid’, ‚innerlich bewegt’ oder ‚voll Jammer für die Menschen’. Die waren hungrig und hatten mitunter noch einen weiten Weg vor sich. Jesus sah die Beschwerden, die auf sie zukommen würden und versorgte sie. „Sie aßen alle und wurden satt!“ heißt es in der Bibel. Welch ein barmherziges Herz der Herr zeigte. Er kennt jeden Hunger, jeden Weg, der vor uns liegt, jedes Tal, jeden Berg und jede Schwäche. Und Er stärkte und sättigte alle! Auch die, die sich später nicht zu Ihm bekehrten.

In Matthäus 16 geht es gleich mit ähnlichen Gedanken weiter: Die oppositionellen Pharisäer fordern ein Zeichen von Jesus. Zunächst weist Jesus sie zurecht. Dann aber geht Er tatsächlich auf Ihre Bitte ein und kündigt ein zukünftiges Zeichen an: Seine Auferstehung. Was immer man aus diesen Versen entnehmen möchte – ich sehe auch Jesu Barmherzigkeit in ihnen. Selbst Seinen Feinden kündigt Er ein zusätzliches Zeichen an, das ihre Augen hätte öffnen können. Dass sie es verstanden, zeigt ihre Aussage Pilatus gegenüber in Matthäus 27:63. Die Pharisäer fordern eine Grabwache und begründen es mit den Worten:

„Wir haben daran gedacht, dass dieser Verführer sprach,
als er noch lebte: Ich will nach drei Tagen auferstehen.“

Das war ein Fall von: „Jesu Barmherzigkeit mit Füßen getreten.“

Schließlich lesen wir in Matthäus 16:5 wie Jesus Seine Jünger vor dem Sauerteig der pharisäischen Lehre warnt. Die Jünger kapieren nichts. Jesus zeigt sich verwundert von ihrem Unverständnis, aber Er erklärt ihnen, was Er meint. Dann verstehen sie.

Ist das nicht auch immer wieder unsere Erfahrung? Jesus redet zu uns und wir verstehen nur Bahnhof. Manchmal verstehen wir auch mehr als Bahnhof – aber nur in unserem Kopf. Es reicht nicht für unser Herz und fürs Umsetzen in unserem Lebensalltag. Aber anstatt zu strafen, zu schimpfen oder zu verwerfen nimmt sich unser barmherziger Herr die Zeit, es uns nochmal zu erklären .. und nochmal ... und an uns und mit uns zu arbeiten, bis wir es verstanden haben. Jesus ist barmherzig mit unserem langsamen Verstehen und oft noch langsameren Umsetzen. Treffend drückt David das aus, wenn er über Gottes Handeln an Israel schreibt (Psalm 103:8):

Barmherzig und gnädig ist der Herr,
geduldig und von großer Güte.“

Es gibt so viel mehr zu entdecken über Jesus. Soviel mehr, das unsere Herzen anrühren, erwärmen und erneuern kann. Herzlich laden wir ein zu unserem Jüngerschaftsabend / Bibelstunde, heute um 19:30 Uhr. Komm, bring Freunde mit! Du bist herzlich willkommen!

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