In der vergangenen Woche gab es eine Andacht an dieser
Stelle über Toilettenevangelisation (Link
hier). Ein ähnlicher Bericht findet sich in dem
empfehlenswerten Buch von Richard Collier: „Der General Gottes, William Booth“. Er erinnert
daran, dass Menschen nicht mit weisen Worten, sondern durch die gelebte Liebe
Jesu gewonnen werden. Im Buch heißt es auf Seite 92:
Wie konnten die Männer
und Frauen der Armee über einen so bitteren Widerstand triumphieren? Am
sichersten durch ihr schlichtes, christliches Beispiel. Was die Christen taten,
nicht was sie sagten, bedeutete alles. Ein nicht zu übertreffendes Beispiel
dafür: Elisabeth Geikie, ein dunkelhaariges, blauäugiges, hübsches, schottisches
Mädchen aus Dundee wohnte in einer kleinen Hütte im Dschungel nahe bei Nagercoil.
An die Lehmwand geheftete Bilder aus dem Kriegsruf (Zeitschrift der Heilsarmee) waren die einzige Erinnerung an die Heimat. Eines Tages brachten die
Dorfbewohner einen Mann zu ihr, der vor Schmerzen fast wahnsinnig war. Als sich
Elisabeth auf das Strohlager niederbeugte, sah sie, dass ein langer Dorn wie
ein Nagel den Fuß durchbohrt hatte. Nur die Spitze war noch zu sehen. Ihr
Medizinkasten enthielt bloß Vaseline, das bittere Epsomsalz und Rizinusöl. Aber
wenn Elisabeth auch keine Zange besaß, so hatte sie doch feste, weiße Zähne. Sie
kniete nieder, erfasste den Dorn und zog ihn heraus. Dann wusch sie die Wunde
mit Kokosnussöl und verband sie mit sauberem Linnen. Am nächsten Tag, als die
Schmerzen nachgelassen hatten, kamen die Dorfbewohner und wollten mehr über
Elisabeth Geikies Gott hören. Der verwundete Mann und seine Frau wurden beide
bekehrt, obwohl sie Elisabeth Predigten niemals voll verstanden. Aber eines verstanden
sie: um ein Leben zu retten, hatte eine weiße Frau mit den Lippen, dem
heiligsten Teil ihres Körpers, den verachtetsten Teil des menschlichen Leibes,
den Fuß berührt.
Solche unscheinbaren Anfänge
im Dschungel von Nagercoil führten unwiderstehlich zu der Einrichtung von 26
Hospitälern und Arzneiverteilungsstellen sowie den beiden Leprakolonien, die
heute von der Heilsarmee in Indien unterhalten werden. Aber sie führten auch zu
missionarischen Triumphen.
Tatsächlich ist es kaum vorstellbar, was heilige Lippen auf
dem unheiligsten Körperteil (nach indischer Kultur), der Unterseite eines
Fußes, für jene Menschen bedeutet haben müssen. Elisabeth Geikies war bereit, diese
Demütigung auf sich zu nehmen – ohne zu wissen, ob es physisch oder geistlich
was bewirken würde. Ohne zu zögern tat sie, was getan werden musste, und Jesus
stellte sich zu ihrem Dienst für Ihn.
Wie oft handelte Jesus genau so. Wenig Worte, viel Liebe.
Klare Worte, klare Liebe. Und die Menschen wussten: was Jesus tut, ist gut. Seine
Taten und Worte der Liebe waren eine Einladung, Ihm zu folgen.
Das ist auch heute unser Auftrag: Durch Taten Jesu Liebe
sichtbar und erfahrbar zu machen und durch Worte zu erklären, was zu erklären
übrig bleibt. Wie sagte Franz von Assissi: „Predige
das Evangelium jederzeit, und wenn nötig, mit Worten.“
Jetzt gehört ihr dem,
der von den Toten auferstand,
und könnt gute Frucht
bringen, das heißt gute Taten für Gott.
(Römer 7:4b / NLÜ)
Bei Ihm [Jesus Christus] gilt allein der Glaube,
der sich in Taten der
Liebe zeigt. (Galater 5:6b / HfA)
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