Ach Du herein!
Das klingt ja fast gotteslästerlich! Gestern haben wir so herrliche Verse
gelesen über Jesu Füße, wo wir Heilung, Vergebung, Barmherzigkeit und alles Mögliche empfangen. Und jetzt soll es andersherum sein?
Es muss so gewesen
sein, als Jesus sich die Schürze umband, Wasser in die Schüssel goss und Seinen
Jüngern die Füße wusch! In Johannes 13:4+5 heißt es:
„Da stand er vom Mahl auf, legte sein Obergewand
ab
und nahm einen Schurz und umgürtete sich.
Danach goss er Wasser in ein Becken, fing an,
den Jüngern die Füße zu waschen, und trocknete sie
mit dem Schurz, mit dem er umgürtet war.“
Da man gewöhnlich
nicht „zu Tische saß“, sondern auf dem Boden „zu Tische lag“, kann es nicht anders gewesen
sein, als dass Jesus seinen Jüngern diente, indem Er sich zu ihren Füßen
niederließ und ihnen diente, indem Er ihre Füße wusch. Das war radikal! Das war
antikulturell! Das war eben Jesus! Jesus, der Meister, Menschensohn und
Gottessohn, Herr, Heiler, Heiland, Lehrer, Retter, Messias, Befreier ... ...
Er, vor dem sich jedes Knie beugen wird und den jede Zunge als Herrn bekennen
wird – Er beugt sich zu Füßen der Menschen, denen Er dient.
Kein Wunder, dass
Petrus entsetzt war. Alle waren entsetzt. Alle waren wie gelähmt. Allen war die
Sprache verschlagen, aber Petrus (wer sonst) fand sie zuerst wieder. Seine
Weigerung, sich von Jesus dienen zu lassen, war verständlich. Das war ihm
peinlich. Jesus muss ihm erst erklären, was das alles bedeutet. Ich persönlich
glaube nicht, dass Petrus das zu dem Zeitpunkt begriffen hat, aber er merkt:
Ich muss das zulassen, um gesegnet zu werden.
Nun mag man
sagen, das war damals – vor über 2000 Jahren. Jetzt ist Jesus erhoben und sitzt
auf dem Thron zur Rechten des Vaters. Amen! So ist es! Aber als Jesus vor
Schmerz und Leid auf die Knie ging, da tat Er das auch für Dich und für mich
heute. Als Er durch die Fußwaschung seiner 12 Jünger ein Vorbild gab für den
Dienst aneinander und zum Ausdruck brachte, dass Sein Dienst (am Kreuz)
Reinigung bringen würde, da war das eine Reinigung für alle. Jesus starb für
die Sünden der Welt. Jesu Dienst und Vergebung galt nicht nur Seinen Jüngern.
Jesu Dienst in Demut, Jesu Erniedrigung bis zum Tod am Kreuz – das war für
alle. Auch für Dich und für mich.
Und Er hat nicht
aufgehört, uns zu dienen. Er ist unser Anwalt, der uns vor dem Vater vertritt.
Er ist unser Fürsprecher, unser Vermittler. Er hört und erhört unsere Gebete.
Er vergibt, greift ein und schützt.
Jesus ist erhöht
zur Rechten des Vaters! Gleichzeitig dient er uns, nicht als Diener, sondern
als Herr. Seltsam! Das ist eben Jesus!
Wenn ich die
Geschichte von der Fußwaschung lese, dann sehe ich mich da sitzen, zwischen
Petrus, Thomas und Judas. Und sehe Jesus zu meinen Füßen ... ich beginne zu
schwitzen ... mir schlägt das Herz bis zum Hals. Ich will die Fusswaschung
verweigern, aber ich traue mich nicht, was zu sagen. Ich will die Füße
zurückziehen. Jesus soll nicht mit meinem Dreck in Berührung kommen. Aber ich
bin wie gelähmt. Und dann kniet Er vor mir, wäscht den Dreck ab, trocknet das
Wasser ab mit Seiner Schürze und ... und ... und ich fühle mich irgendwie
erleichtert, froh, sauber. Jesus zu meinen Füßen? Danke, Jesus!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Kommentare, die nur Werbung zum Inhalt haben oder zu Werbezwecken verlinkt sind, werden gelöscht!
Sie haben die Möglichkeit, anonym zu kommentieren. Dann wird Ihr Name nicht unter Ihrem Kommntar erscheinen. Mit dem Absenden Ihres Kommentars wird Ihre IP-Adresse allerdings im Zusammenhang mit Ihrem Kommentar gespeichert. Natürlich werden keinerlei Daten veröffentlicht oder weitergegeben, es sei denn, Sie treffen diese Wahl selbst, indem Sie nicht anonym kommentieren.