„So lasst uns nun nicht schlafen wie die
andern, sondern
lasst uns wachen und nüchtern sein.“ (1Thessalonicher 5:6)
Solche Verse – in verschiedenen
Variationen – lesen wir in Gottes Wort immer wieder. Wie groß ist die Gefahr,
zu schlafen. Nicht wirklich zu schlafen – aber die Bedrohung zu verpennen oder unser
Urteilsvermögen zu verlieren und „un“-nüchtern zu werden.
Im 6. Jahrhundert vor Christus erzählte der griechische
Dichter Aesop eine Fabel vom Hirsch, die diese Wahrheit veranschaulicht.
Ein einäugiger Hirsch
weidete gewöhnlich auf Wiesen neben dem Meer, und zwar so, dass er immer das
gesunde Auge landwärts hielt und wähnte, von der Seeseite her habe er keine
Gefahr zu fürchten. Das Schicksal hatte es anders beschlossen.
Eines Tages segelte
ein Schiff bei ihm vorbei, und da sein gesundes Auge dem Lande zugekehrt war,
so bemerkte er es nicht und weidete nichts ahnend fort.
Kaum hatten die
Schiffer aber die köstliche Beute erblickt, als sie auch schon Pfeile nach ihm
abschossen. Ein Pfeil traf ihn gerade ins Herz, und zusammenstürzend rief er
aus: "Wie sehr habe ich mich getäuscht, dass ich nur vom Lande her Gefahr
erwartete."
Nur zu oft weicht man
vorsorglich einer Gefahr aus und gerät dabei unvorsichtig in eine andere.
Weil es auch bei uns Christen eine so große Gefahr ist, uns
einer Bedrohung bewusst zu sein und eine andere zu übersehen, darum
sagt uns Gottes Wort:
Wachet, steht fest im Glauben; seid mannhaft, seid stark!
(1 Korinther 16:13)
Immer wieder werden wir aufgefordert, zu wachen. Auch in 1
Petrus 5:8f heißt es:
„Seid nüchtern und wacht! Denn euer
Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er
verschlingen kann; dem widersteht, fest im Glauben …“
Nüchternheit und Aufmerksamkeit wird uns davor bewahren, uns
auf eine Gefahr zu konzentrieren und eine andere zu vernachlässigen. Satan ist
nicht dumm, und eine seiner Strategien ist Ablenkung. Wenn er uns so gefangen
nehmen kann, dass wir denken, die Gefahr sei ausschließlich vom Land zu
erwarten, dann wird er ganz gewiss vom Meer aus angreifen.
Hilfe kommt, wenn wir uns an Gottes Wort halten:
Seid nüchtern, seid wachsam, steht fest im Glauben und
ergreift den Schild des Glaubens. Jesus ist unser Schutz und Schild.
Auch heute geht der Widersacher Gottes umher um zu sehen,
wer unbeschwert und nicht wachsam ist. Er greift meist von der Seite an, von
der wir es am wenigsten erwarten. Darum, lasst uns wachsam sein … aber nicht
furchtsam! Jesus ist uns er Schutz und Schild, der gute Hirte, der Sein Leben
für uns gelassen hat und in jedem dunklen Tal bei uns ist!
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