„Gewöhne den Knaben an den Weg, den er gehen soll,
so wird er nicht davon weichen, wenn er alt wird!“
Und von dem immensen Segen derer, die von Kindheit an durch
ihre Vorfahren Gottes Wort und geistliches Leben erfahren haben, schreibt
Paulus an Timotheus (2 Timotheus 3:15):
„Und weil du von Kind auf die
heilige Schrift weißt,
kann dich dieselbe unterweisen zur Seligkeit
durch den Glauben an
Christum Jesum.
Wie soll das gehen in den Ländern der Verfolgung, in denen
der Besitz von Gottes Wort lebensgefährlich ist, in denen Eltern nicht vor
ihren Kindern beten dürfen und nichts von ihrem rettenden Glauben preisgeben
können? Ich weiß es nicht und bin der Letzte, über solche Eltern zu richten.
Aber ich bete für sie und frage mich nur: Was machen solche Eltern?
Meine Gedanken gehen in meine Kindheit, dann in die Zeit, in
der Kindheit unserer Kinder, bis hin in unsere Tage, unsere Familien und
Gemeinden. Welches Vorrecht, welche Gnade und welche Freiheit haben wir,
unseren Kindern ohne Angst das Wichtigste mitzugeben – durch unsere Worte und
unser Vorbild. Was machen wir als Eltern – oder auch Großeltern?
Vielen Eltern ist für ihre Kinder fast alles wichtiger, als
eine gute, solide geistliche Grundlage. Für eine gute Ausbildung mit möglichst
hohem Abschluss und guten Noten wird viel Mühe und Geld investiert. Dass darauf
eine Ausbildung folgt, die Zukunft hat und einen sozial anerkannten Status
besitzt, ist uns auch wichtig. Natürlich möchten alle Eltern, dass ihre Kinder
gute Freunde haben, die in guten Kreisen verkehren. Und je mehr unsere Kinder
neben der Schule im kulturellen, musikalischen und sportlichen Bereich
gefördert werden, umso mehr wird es ihnen helfen, später im Leben Fuß zu fassen
und viele Sorgen im Leben zu vermeiden. Ein Lob für alle Eltern, die bereit
sind, in die Zukunft ihrer Kinder zu investieren und die bereit sind, (die
richtigen) Opfer zu bringen! Solchen Eltern gebührt Anerkennung!
In Bezug auf Timotheus erwähnt Paulus das (nicht
theoretische, sondern verinnerlichte) Kennen der Heiligen Schrift als große
Segnung für Timotheus. Bereits durch Salomo hatte Gott zuvor gesagt, wie
wichtig die geistliche Erziehung unserer Kinder ist. Werden wir unsere Kinder in
ihrer Kindheit daran gewöhnen, dass ein Leben mit Jesus das Wichtigste auf Erden
ist, so haben sie die wichtigste Grundlage im Leben und im Sterben. Immer
wieder werden wir Eltern herausgefordert, unsere Kinder nicht nur durch Worte,
sondern durch unser Vorbild zu belehren.
Ich vermute, Gott wird viel
Verständnis haben für Eltern in den Ländern der Verfolgung. Aus Rücksicht auf
das Leben ihrer ganzen Großfamilie müssen sie äußerst vorsichtig sein, aber ihr
Herz blutet, weil sie Jesus nicht so an ihre Kinder weitergeben können, wie sie
es gerne möchten. Und ich vermute, dass es weniger Verständnis für solche geben
wird, denen das zeitliche Wohl ihrer Kinder wichtiger war, die in alles
Mögliche investiert haben, aber die Sorge um das ewige Wohl der Kinder lief als
Notprogramm.
Sehen Deine Kinder Dich in der Bibel lesen? Warum sollten
sie in der Bibel lesen, wenn sie Dich nie die Bibel lesen sehen. Warum sollten
meine Kinder beten – alleine und gemeinsam – wenn sie mich nie mit Inbrunst
beten hören? Warum sollten sie den Sonntag konsequent für Jesus nutzen, wenn
sie das in meinem Leben nicht sehen? Warum sollten sie verstehen, dass
Christsein ein 24/7 Leben ist, wenn mein Leben ihnen nicht das Vorbild gibt?
Und warum sollten meine Kinder dem Herrn mit Freunden dienen, wenn der Dienst
für Jesus nicht ein sichtbarer Teil meiner Lebensfreude ist?
Und so erinnert mich mein Gebet für christliche Eltern in
Nordkorea an die Vorbildfunktion meines eigenen Lebens. Die Herausforderung
ist, so zu leben, dass meine Kinder und Enkel immer Jesus als unangefochtene
Nummer 1 in meinem Leben erkennen und dass sie in allem, was ich tue verstehen:
Der lebt für Jesus. Solch ein Leben wäre für unsere Kinder und Kindeskinder die
beste Vorbereitung fürs Leben.
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