Den Eintrag in
David Brainards Tagebuch fand ich hier.
David Brainerd
lebte von 1718 – 1747 und arbeitete als Pionier-Missionar unter den Indianern
in Nordamerika. Mit 29 Jahren starb er im Hause Jonathan Edwards, wo er in den
letzten 19 Wochen seines Lebens gepflegt wurde und an den Folgen einer schweren
„chronischen Schwindsucht“ starb. Jonathan Edwards, der bekannte
Erweckungsprediger, verfasste seine Lebensgeschichte und veröffentlichte sein
Tagebuch, das in den vergangenen 250 Jahren in viele Sprachen übersetzt und
immer wieder neu aufgelegt wurde.
John Wesley,
William Carey, Henry Martin, David Livingstone, Robert Morrison, Jim Elliot und
viele andere Missionare sowie Männer und Frauen, durch die Gott viele Menschen
in aller Welt gesegnet hat, sind durch dieses Tagebuch zu einem hingegebenen
Leben herausgefordert und ermutigt worden.
Die Sprache zur
Zeit Brainards hat sich bis heute geändert. Viele Christenherzen auch. Aber es
hat immer einige gegeben, die über die alten Ausdrücke hinweggelesen, und im
Herzen Brainards „gelesen“ haben. Ich bete, dass viele sich durch die alten
Zeilen dieses Gottesmannes heute ansprechen lassen.
Sonntag,
25. April 1742
Heute Morgen
verbrachte ich etwa zwei Stunden im Gebet und ich erhielt Kraft, für
unsterbliche Seelen im Gebetskampf auf Tod oder Leben einzustehen. Obwohl es noch ganz frühe und die Sonne kaum
aufgegangen war, drang mir in dieser Anspannung der Schweiß aus allen Poren.
Ich fühlte
mich gedrungen, wie das in letzter Zeit öfters der Fall war, um die Demut und
Sanftmut des Lammes Gottes zu bitten, und durch Gottes Güte durfte ich es heute
Morgen ein Stück weit erleben. Welch ein seliger Stand ist es, wenn man alles
erfahrene Unrecht von Herzen vergeben kann und seinen ärgsten Feinden all das
Gute, was man sich selbst wünscht, erbittet.
Oh, geliebter
Herr Jesus, möchte ich nur immer mehr in dein Wesen umgestaltet werden!
Am Abend war
ich so durchdrungen von göttlicher Liebe, dass ich erneut etwas von der
Seligkeit des Himmels der Himmel selbst empfinden durfte. Dabei lag mir Psalm
84,7 auf dem Herzen: „Sie gehen von Kraft zu Kraft, bis sie erscheinen vor Gott
in Zion.“
Oh, wie lässt
uns der Herr manchmal so nahe an sich herankommen, auf unsere Bitte hin. Ja, es
heißt: „... bis sie erscheinen vor Gott“.
Es ist
tatsächlich so im Blick auf diese geistliche Wahrheit, aber auch im Blick auf
die Glückseligkeit, die man empfindet. Wohl kaum einmal hatte ich solch eine
Kraft zur Fürbitte, sowohl für Gottes Kinder wie für solche, die noch in Sünden
tot sind, wie es heute Abend der Fall war. Ich sehnte mich nach dem Kommen
meines geliebten Herrn Jesus. Ich sehne mich danach, in den Lobpreis der
himmlischen Heerscharen einzustimmen, völlig frei von aller Unvollkommenheit.
Oh, der glückselige Augenblick eilt herbei!
Nur eines
wünsche ich mir: Heiliger zu sein, mehr meinem geliebten Herrn zu gleichen!
Mit ganzer
Seele dürste ich danach, dass das Ebenbild meines Heilandes vollkommen in mir Gestalt
gewinnen möchte oder ich bereit werde für die Freuden und Dienste der
himmlischen Heimat.
Der Herr erquickte mich mit vielen
wunderbaren Schriftstellen. Oh, das neue Jerusalem – wie verlangte meine Seele
danach! Das Lied des Mose und das Lied des Lammes – das neue Lied, dass kein
Mensch lernen kann, außer denen, die erkauft sind von der Erde. Ach, und das
herrliche weiße Gewand, das den Seelen unter dem Altar gegeben wird ...
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