„Herr, ich bitte nicht, dass du mir deine Absicht zeigst, sondern nur, dass du meine Schritte lenkst.“ (David Wilkerson)

Donnerstag, 5. März 2015

Jeremias Unterwäsche

Das sind schon höchst seltsame Aufträge, die Gott Seine Propheten mitunter ausführen lässt. Im Fall Jeremias ging es um dessen Unterwäsche – henauer gesagt: seinen Hüftschurz. Nachzulesen in Jeremia 13:

So hat der Herr zu mir gesprochen: Geh und kaufe dir einen leinenen Hüftschurz und lege ihn um deine Hüften! Aber ins Wasser sollst du ihn nicht bringen. (...) Und das Wort des Herrn geschah zu mir zum zweiten Mal: Nimm den Hüftschurz, den du gekauft hast, der um deine Hüften ist, und mach dich auf, geh an den Euphrat und verbirg ihn dort in einer Felsspalte! Da ging ich hin und verbarg ihn am Euphrat, wie der Herr mir geboten hatte. (1+3-5)

Soweit – sogut! Im Lauf des Kapitels wird deutlich, dass gleichwie ein Hüftschurz eng am Körper anliegt, so wollte der Herr Sein Volk stets in Seine Nähe haben. Sie waren berufen, bei Ihm zu sein. Dann aber die Fortsetzung der Gegenstandslektion:

Und es geschah am Ende von vielen Tagen, da sprach der Herr zu mir: Mach dich auf, geh an den Euphrat und hole von dort den Hüftschurz, den dort zu verbergen ich dir geboten habe! Da ging ich an den Euphrat und grub und nahm den Hüftschurz von der Stelle, wo ich ihn verborgen hatte; und siehe, der Hüftschurz war verdorben, taugte zu gar nichts mehr. (6-8)

Natürlich war das zu erwarten. Ein getragener Hüftschurz, in einer feuchten Felsspalte zweckentfremdet vergraben, würde im Nu verschimmeln – und so war es auch. Gottes Erklärung folgte umgehend:

Und das Wort des Herrn geschah zu mir: So spricht der Herr: So werde ich den Stolz Judas und den großen Hochmut Jerusalems verderben. (8+9)

Nicht Israel, Gottes ewiges Eigentum, sollte vernichtet werden, sondern sein Stolz. Sie hatten zerstörerischen Stolz entwickelt: Gottes Volk zu sein ... Gottes Stadt Jerusalem als Hauptstadt zu haben ... Gottes Tempel in ihrer Mitte zu haben. Ihr Stolz gab ihnen falsche Sicherheit, dass ihnen nichts passieren könne. Ethnischer Stolz, religiöser Stolz, verderblicher Stolz.

Stolz ist immer verderblich. Es war Stolz, der Gottes Lichtengel Luzifer zum Fürsten der Dunkelheit werden ließ. Wollte er nicht den Thron Gottes erklimmen und wurde daraufhin verstoßen?

Kann uns Christen das auch passieren? Kaum, oder? Oder vielleicht doch? Kann unsere Treue zur Bibel uns stolz machen? Im Sinne von: WIR predigen richtig! – Kann unsere Musik oder unser Gottesdienststil uns stolz machen. Im Sinne von: Wir machen es so, wie es den Leuten von heute gefällt! Kann unser vielfältiger Einsatz für Gott uns stolz machen?

Alle diese Aufzählungen sind gut und richtig und wir wollen darauf auch gar nicht verzichten. Aber wir alle müssen uns Paulus’ rhetorische Frage gefallen lassen: „Was hast du, das du nicht empfangen hast?“  
Nichts – NICHTS – haben wir, das Gott uns nicht gegeben hätte! Nichts in unserem Denken und Handeln darf zu Stolz oder Überheblichkeit führen. Dank und Demut sind angemessene Reaktionen.

Unsere Stärke kommt nicht von einem System, einer Methode oder einem Stil. Unsere Stärke kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.

Statt mit Jeremias Unterwäsche verglichen zu werden, die weggebacht und vergraben werden musste, damit Stolz und Hochmut verderben, ist es ratsam, den besseren Weg einzuschlagen, auf den Petrus uns hinweist:“So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu seiner Zeit!“ (1 Petrus 5:6)

Zur Predigt über das ganze Kapitel 13 des Propheten Jeremia: Klickbild im Seitenfenster!

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