Wer sind eigentlich „Die Evangelikalen“? Nun, die Beschreibung „Bibeltreue“ stimmt schon. Dann aber, im Artikel selbst, werden die Evangelikalen mit den Worten beschrieben: „Ihnen gilt Homosexualität als widernatürlich oder gar als Krankheit, der Islam als feindliche Eroberungsreligion und politische Programme wie "gender mainstreaming" gelten als Todesstoß für die traditionelle Familie, der in ihrer Welt einzig wahren Form des Zusammenlebens. (…) So kam es 2011 zum Eklat, als die konservative Minderheit in der Landeskirche gegen einen Beschluss mobilmachte, nach dem schwule und lesbische Pfarrer und Pfarrerinnen gemeinsam in Pfarrhäusern leben dürften – ganz im Sinne einer Vorlage der EKD.“
Außerdem ist von Reizwörtern zu lesen, mit denen sonst eher totalitär-radikale oder terroristische Bewegungen beschrieben werden. So gehören Evangelikale zu den fundamentalistischen Strömungen, werden „Fundis“ genannt, die den Islam als expansiv und antichristlich beschreiben. (Allerdings gibt der Autor keine Alternativbeschreibung der Religion, die Christen zu Zehntausenden vertreibt, meuchelt hasst und ihren Tod fordert.)
Dass ein Seitenhieb auf die christliche
Einstellung für das ungeborene
Leben im Artikel nicht fehlen darf, ist selbstverständlich. Passt zwar nicht
zum Thema, aber zum Feindbild: „Der Evangelikale“. Der Artikel schließt mit der
Aussage des Sektenbeauftragten der sächsischen Landeskirche: „Mit Pegida möchte der aufgeklärte Christ
nicht in einen Topf geworfen werden.“ Egal, ob diese Verallgemeinerung nun
stimmt oder nicht, damit ist die Zweiteilung im Artikel wohl besiegelt. Wenn sich
– nach der Überschrift – die Bibeltreuen in der Pegida wohlfühlen, der ‚aufgeklärte
Christ’ aber nicht mit ihnen in einen Topf geworfen werden möchte, dann kann
ein Evangelikaler wohl kaum zu den aufgeklärten Christen gehören.
Wer gehofft hat, in diesem Eintrag eine Stellungnahme zu
Pegida zu finden, der wird enttäuscht sein. Stellung möchte ich nehmen zum erneuten
Verriss der Bibeltreuen, der Evangelikalen, zu denen ich mich bekenne.
Evangelikale sind keine Homohasser, sind aber bereit, homosexuell
empfindenden Menschen, die unter ihrer Orientierung leiden, mit geistlichem Rat
zur Seite zu stehen. Um solchen Menschen eine Anlaufstation zu bieten, nehmen
Evangelikale - auch in demokratischen Ländern - Verleumdung und Verruf in Kauf. Evangelikale
sind aufgerufen, Menschen aller Religionen zu lieben, einschließlich Moslems. Evangelikale
riskieren ihr Leben, um Menschen anderer Religionen weltweit zu helfen. Dabei
kümmern sie sich um den ganzheitlichen Menschen, Leib, Seele und Geist. Evangelikale
setzen sich für die Familie ein, für die Rechte der Frau und für das Recht der
Kinder auf beide Seiten ihrer erzeugenden Elternteile, Vater und Mutter. Evangelikale
als „Fundis?“ Nun, Evangelikale setzen
sich ein für das fundamentale Recht auf Leben, sowohl das geborene, wie auch
das ungeborene Leben. Evangelikale sind aufgeklärte Bürger ihrer Gesellschaft,
die nicht sofort auf jeden Zug neuer Begeisterungen und Ideen aufspringen und
dafür kämpfen, auch wenn es ihnen den Ruf einbringt, „unaufgeklärt“ zu sein.
Und ja, wir Evangelikale sind radikal. Das Wort Jesu, dem wir
nachfolgen, fordert uns auf:
… radikal zu lieben, selbst solche, die uns nicht
zurücklieben
… radikal zu segnen, selbst unsere Feinde
… radikal zu helfen, auch wenn uns nicht geholfen wird
… radikal zu vergeben, wie Jesus uns vergeben hat
… radikal rein und heilig zu leben
… radikal das Wohl unserer Mitmenschen zu suchen
… und ohne Ansehen der Person alle anderen Menschen zu einem
solchen radikalen Leben mit Jesus einzuladen.
DAS sind „Die Evangelikalen“. Davon war in dem Artikel
(natürlich) nichts zu lesen – war auch nicht zu erwarten. Aber das ist unser
(evangelikales) Leben, heute, morgen und in Zukunft.
PS: Soeben (10:30 Uhr) erhalte ich den Hinweis eines Lesers, dass derselbe Verlag vor etwa einem Jahr einen wesentlich differenzierteren und balancierteren Artikel über Evangelikale veröffentlicht hat. (Quelle hier) Lesenswert!
PS: Soeben (10:30 Uhr) erhalte ich den Hinweis eines Lesers, dass derselbe Verlag vor etwa einem Jahr einen wesentlich differenzierteren und balancierteren Artikel über Evangelikale veröffentlicht hat. (Quelle hier) Lesenswert!
Gender Mainstreaming richtet sich eindeutig gegen die gute Schöpfungsordnung, denn bei weiterer gender-ideologischer Gleichmacherei ist zu erwarten, dass die Hauptleidtragenden die Frauen sein werden. Wenn die eigentlichen weiblichen Vorteile und Überlegenheiten ausgeredet oder gar negativ bewertet werden, ist die innere Identität zerstört und es bleiben nur noch Äußerlichkeiten, die dann kultmäßig in den Mittelpunkt rücken (Diäten, Schönheitsoperationen, Castingshows, Sexting usw.) [Kommunikationswissenschaftlerin Petra Grimm, 2010: Mädchen ziehen zunehmend Selbstbewusstsein daraus, Jungen als Sexobjekte zu dienen].
AntwortenLöschenGefahr: Frau wird zur Ware (Leihmutter, Eizellenlieferantin, Prostitution usw.)
Die Überredungs-Ideologie, dass Gleichberechtigung nur durch Aufhebung der Geschlechtrollenunterschiede möglich sei, kann bei Frauen mit den anderen selbst erlebten motivationalen Grundlagen zu inneren Konflikten und damit zu Depression und anderen ernsthaften psychischen Problemen führen [Moulton, 1977]
Siehe auch in den hierzulande weitgehend unbekannten Studien z. B. von Prof. Annica Dahlström, Uni Göteborg: Innerhalb der letzten 15 – 20 Jahre einen Anstieg psychischer Erkrankungen bei schwedischen Mädchen um 1000 Prozent, Depressionen um 500 Prozent; Suizidrate finnischer Mädchen ist die höchste in Europa
Gleichheit kann sich höchstens addieren, Verschiedenheit kann wesentlich mehr erreichen (siehe Buch: „Vergewaltigung der menschlichen Identität. Über die Irrtümer der Gender-Ideologie, 4. erweitere Auflage, Logos-Verlag, Ansbach, 2014: ISBN 978-3-9814303-9-4