Viele Leute haben die Vorstellung, dass es
auf jeden Fall ein erfreuliches Erlebnis ist, Gott intensiver kennen zu lernen,
aber die Heiligen der Bibel würden dem nicht zustimmen.
- Mose zitterte am Berg Sinai, als Gott ihm das Gesetz gab. (Hebräer 12:18-21)
- Josua fiel vor dem Herrn auf sein Angesicht. (Josua 5:13-15)
- ... und David ebenfalls. (1 Chronik 21:16)
- Daniel wurde erschöpft und krank, als er die Visionen sah, die Gott ihm eingegeben hatte (Daniel 8:27; 10:11)
- Die Vision von Jesu Herrlichkeit auf dem Berg der Verklärung ließ Petrus, Jakobus und Johannes auf ihr Angesicht fallen und sie fürchteten sich sehr. (Matthäus 17:6)
- Als Johannes den verherrlichten Christus sah, fiel er zu seinen Füßen wie tot. (Offenbarung 1:7)
Wiersbe fährt fort:
In meinem Büro hängt ein Spruch von
A.W.Tozer: ‚Gott zu kennen ist die leichteste und gleichzeitig die schwierigste
Sache der Welt.’ Gott hat ganz sicher die Fähigkeit, sich uns zu offenbaren,
denn er kann alles, aber es ist für Gott schwierig, jemanden zu finden, der
bereit ist, ihn zu treffen.’ Gott offenbart sich nicht oberflächlichen
Gläubigen, die lediglich nach einer ‚neuen Erfahrung’ Ausschau halten, mit der
sie sich wichtig machen können, und auch nicht neugierigen Christen, die eine
tiefere Gemeinschaft mit Gott lediglich unverbindlich ‚ausprobieren’ wollen.
Das sind schon knallharte Aussagen, und wir
tun gut daran, die Motivation unserer Herzen zu erforschen. Wenn ich Gott
intensiver kennenlernen möchte, bin ich auch noch dann dazu bereit, wenn es
zunächst keine Freude, sondern Sündenerkenntnis bewirkt oder wenn es zunächst
keine Heilung, sondern Erschöpfung und Schwäche bewirkt? Ist meine Sehnsucht nach Gott so stark, dass
ich mehr als eine probeweise Erfahrung suche; mehr als den geistlichen Kick,
den ich mir bei Gefallen dann immer wieder mal abholen möchte – oder bei
Nichtgefallen eben auch nicht?
Gott intensiver kennen zu lernen ist das
Höchste, was uns Christen begegnen kann. Aber es mag durchaus ein schmerzhafter
Prozess sein, in dem Buße, Ehrfurcht, Selbsterkenntnis und Gottesfurcht eine
bedeutende Rolle spielen – vielleicht ganz anders, als wir uns das vorgestellt
haben.
Paulus lebte in diesem Wachstum der Erkenntnis
Gottes und ruft in Philipper 3:8-10 aus:
Ja, alles andere erscheint mir wertlos,
verglichen mit dem unschätzbaren Gewinn, Jesus Christus, meinen Herrn, zu
kennen. Ich habe alles andere verloren und betrachte es als Dreck, damit ich
Christus habe
und mit ihm eins werde. Ich verlasse mich nicht mehr auf mich selbst3 oder auf meine Fähigkeit, Gottes Gesetz zu
befolgen, sondern ich vertraue auf Christus, der mich rettet. Denn nur durch
den Glauben werden wir vor Gott gerecht gesprochen. Mein
Wunsch ist es, Christus zu erkennen und die mächtige Kraft, die ihn von den
Toten auferweckte, am eigenen Leib zu erfahren. Ich möchte lernen, was es
heißt, mit ihm zu leiden, indem ich an seinem Tod teilhabe,
damit auch ich eines Tages von den Toten auferweckt werde!
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